Neun Tage nach Bjalli's OP, bei der sein Kieferabszess in einer kurzen Narkose durch einen Stich in seine Haut eröffnet und ausgedrückt wurde, dramatisierte sich seine Situation enorm.
Die Pflegestelle bemerkte am 20. September morgens, dass sich die Abszesskapsel wieder zu füllen schien, denn es war wieder eine kleinere Beule tastbar. Abends war diese Beule schon größer und Bjalli hatte auch kaum etwas gefressen, so war klar, dass Bjalli gleich nächsten Morgen schnellstmöglich notfallmäßig seiner Tierärztin vorgestellt werden muß.
Über Nacht dramatisierte sich Bjalli's Situation so sehr, dass er am nächsten Morgen eine doppelt so große Beule als zu ganz Anfang hatte! Nahezu Golfball-Größe!
Gott sei Dank konnte die Pflegestelle gleich morgens zur Tierärztin gehen, wo Bjalli gleich bleiben musste, um erneut in Narkose den einschießenden Eiter ausgeräumt zu bekommen.
Nach einigen Stunden bangen Wartens kam dann endlich die Nachricht, dass sich Bjalli's enorm aggressiver Eiter eine Fistel bis hinter zum Kiefergelenk gefressen hatte. Seine Tierärztin Dr. Fletterer-Bemme mühte sich eine volle Stunde lang ab, um den Eiter vom Knochen und aus der bindegewebigen Kapsel zu schaben. Ihre Prognose war sehr vorsichtig für Bjalli, da dies eine sehr schwere OP war und er innerhalb neun Tagen zwei Narkosen über sich ergehen lassen musste, ganz zu schweigen von dem Abszess an sich und den Schmerzen.
Aber Bjalli ist eine Kämpfer! Schon am Abend, wieder zurück in der Pflegestelle, saß er noch fix und fertig wackelnd vor dem Heutrog und mühte sich tapfer ganz langsam einen Heuhalm nach dem anderen in sein armes, geschundenes Mäulchen zu ziehen. Auch die 15ml Päppelbrei, die unbedingt noch sein mussten, damit sein Darm wieder anspringt nach der einstündigen OP, kaute und schluckte er tapfer.
Danach legte er sich in sein heißgeliebtes Kuschelkörbchen, unter das seine Pflegemama ein sogenanntes "Snuggle Safe" legte, damit er schön warm blieb, was sehr wichtig ist für Meerschweinchen nach OP's ist. Seine Partnerin Dori war auch herzerweichend: sie blieb stundenlang neben ihm sitzen und wich ihm nicht von seiner Seite! An dieser Stelle, neben seinem Körbchen, saß Dori zuvor noch nie.
Am nächsten Tag war Bjalli immernoch sehr schlapp und erschöpft, aber er biss wacker in geschälte Gurkenstückchen und nahm brav seinen von der Pflegestelle eingeflössten Päppelbrei.
Heute, vier Tage nach dieser dramatischen Not-OP merkt man Bjalli nichts an! Er ist ein unglaublich tapferes, zähes, kleines Schweichen und verblüfft sogar seine Tierärztin :-) Bjalli frißt ganz normal als ob er keine 5cm lange Naht mit vier Stichen in seiner gesamten Gesichtshälfte tröge, er brommselt seine Dori an, sogar popcornen habe ich ihn gesehen :-)
Bitte alle positiv für Bjalli denken! Denn diese guten Schwingungen kommen bei ihm hier in Bad Friedrichshall an ;-)

Bitte weiter Daumen drücken für den Kämpfer Bjalli!
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