Henry & Co.: Was bisher geschah.... 
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HENRY: Hallo Leute, hier ist wieder euer Henry.

Ihr habt's bestimmt gemerkt, unsere Mama Kerstin hat in der letzten Folge doch tatsächlich kein Bild von mir eingefügt, aber dafür Claras Bild gleich zweimal, empört-MUIG!

CLARA: Wir haben ein bisschen mit ihr geschimpft. Aber der Henry bekommt heute in der Folge ein Extra-Bild. Dann passt's wieder.

HENRY: Jedenfalls wollen wir heute den Irrtümer-Grundkurs mit noch ein paar dummen Irrtümern und Vorurteilen abschließen.

TOFFEE: Danach habt ihr schon das wichtigste Wissen über uns und wenn ihr jetzt Meerschweinchen halten wollt, müssen die nicht mehr das Schlimmste befürchten.

JANE: Wir arbeiten zwar gerade noch an einer zukünftigen Folge über Meeri-Ernährung für Fortgeschrittene, aber wir haben ja noch so viel zu erzählen, dass unsere Mama Kerstin gar nicht nachkommt, das alles zu tippen.

HENRY: Wer will denn heute den ersten Meeri-Irrtum vorstellen?

CLARA: Ich, ich, eifrig-MUIG, weil das das Blödeste ist, was ich je gehört habe. Also: Im Internet steht, dass man Meerschweinchen auf keinen Fall am Schwanz hochhalten darf, weil ihnen sonst die Augen rausfallen! Unfassbar-MUIG!!!

TOFFEE: Bist du sicher, dass das nicht stimmt? Beunruhigt-MUIG.

CLARA: Hallo??!?

JANE: Du kannst ganz sicher sein, dass das nicht stimmt!

HENRY: Ganz und gar sicher. Überleg doch mal in Ruhe, warum das gar nicht sein kann.

TOFFEE: ??? Denk-Muig.


Toffee

HENRY: Danke, Clara, für diesen qualitativ hochwertigen Beitrag.

CLARA: Kicher-MUIG.

JANE: Ich glaube, einer der hartnäckigsten IRRTÜMER ist der Glaube der Zweibeiner, dass wir gerne gestreichelt und geknuddelt werden. Dabei finden wir das SCHRECKLICH!!! Bah-MUIG.

HENRY: Die Menschen wollen das einfach nicht kapieren, weil SIE UNS unbedingt streicheln und knuddeln wollen. Außerdem denken sie, dass alle Haustiere mit Fell ganz scharf auf solche Streicheleinheiten sind. Da scheren sie uns mit Hunden und Katzen über einen Kamm, weil das für die OK ist mit dem Angrabschen und Fell durcheinander bringen. Für uns aber NICHT! Gar-nicht-MUIG.

CLARA: Genau. Wir sind klein und empfindlich, außerdem Fluchttiere, deren natürliche Feinde von oben aus der Luft kommen und uns packen. Wenn ihr Menschen nach uns greift, denken wir jedes Mal, dass wir jetzt sterben müssen und gefressen werden. Eure Hände sind für uns die Klauen großer Raubvögel. Schauder-MUIG.

JANE: Und schmusen tun wir schon untereinander nicht. Warum sollten wir es dann gut finden, von einer fremden Spezies bekuschelt zu werden?

HENRY: Außerdem müsst ihr Zweibeiner unbedingt verstehen, was unsere Körpersprache bedeutet. Das ist nämlich ganz anders als bei anderen Tieren. Wenn eine Katze beim Streicheln vor sich hin schnurrt, dann fühlt sie sich wohl und findet das gut, was ihr da mit ihr macht. Wenn ihr aber uns auf den Schoß nehmt und streichelt und wir machen leise Töne, die wie ein Muckern oder Schnurren klingen, dann heißt das genau das Gegenteil, nämlich "Hör' bitte auf, ich habe Angst, dass du mich auffrisst, und das Streicheln ist mir unangenehm. Ich fühle mich damit gar nicht wohl, setz' mich bitte zurück in mein Haus zu meinen Meeri-Kumpels."

JANE: Ganz genau. Wenn ihr denkt, dass wir bei eurem Gestreichel so still halten, weil wir das so toll finden, dann ist das ein IRRTUM! Wir sind dann nämlich ganz im Gegenteil in einer SCHOCKSTARRE und hoffen inständig, dass es bald vorbei ist und wir am Leben bleiben dürfen.

CLARA: Und wenn wir beim Streicheln heftig mit dem Kopf nach oben schlagen, nach eurer Hand, dann bedeutet das NICHT "Yeah, gib mir mehr davon", sondern "Hey, nimm deine Knollfinger da weg, ich kann das nicht leiden"!!!

HENRY: Ihr könnt ganz schön froh sein, dass wir so friedfertig sind und euch meistens auch dann nicht beißen, wenn wir Angst haben oder ihr uns weh tut, z.B. weil ihr uns zu fest haltet. Früher dachte man sogar, wir Meeris hätten gegenüber Menschen eine Beißhemmung und könnten euch gar nicht beißen. Das ist ganz schöner Käse, wie alle bestätigen können, denen eins ihrer Meeris schon mal einen schicken Schnapper verpasst hat. Unsere Zähne sind nämlich sauscharf und total hart und wenn wir jemanden beißen wollen, dann können wir das richtig gut. Und wenn wir das wirklich mal tun, dann haben wir da auch echt keine Hemmungen. Dann legen wir alles rein. Aber nur ganz selten, beteuer-MUIG.


Henry

JANE: Toffee, du bist ja so still.

TOFFEE: Hm? Ach so. Ich denke noch nach, grübel-MUIG.

HENRY: Na, da hast du ja was angerichtet, Clara.

CLARA: Wer hätte denn gedacht, dass Toffees Gehirnzelle wegen sowas heißläuft?

TOFFEE: Quiiiiieeeeeck-MUIG. Jetzt hab' ich's! Wir haben ja gar kein Schwänzchen, triumphierend-MUIG!

HENRY: Jawoll, Süße, das ist genau der Grund. Magst du jetzt den nächsten Irrtum vorstellen?

TOFFEE: Gerne. Also, es wird doch tatsächlich immer wieder behauptet, Meerschweinchen seien DUMM. Das ist natürlich UNSINN!

CLARA: Meistens, grins-MUIG.

TOFFEE: Hör mal, grins nicht so fettig! Wir sind vielleicht nicht intellektuell, aber nicht dumm. Wir sind genau so schlau, dass wir genau alles wissen, was wir für das Leben brauchen, für das die Natur uns vorgesehen hat. Dass wir jetzt domestiziert sind und ein ganz unnatürliches Leben leben, für das wir gar nicht geplant waren, ist doch nicht unsere Schuld.

HENRY: Da hat sie mal Recht.

TOFFEE: Und wir lernen trotzdem auch ganz viele wichtige Dinge, z.B. dass es gleich Essen gibt, wenn die Kühlschranktür ihr leckeres Auf-Zu-Geräusch macht.

JANE: Aber, liebe Zweibeiner, gebt euch keinen Illusionen hin, was wir ganz bestimmt nicht lernen sind die Namen, die ihr uns gebt. Die haben nämlich für uns keine Bedeutung. Für uns zählt unser Eigengeruch und wir erzählen immer leise vor uns hin, so dass wir auch immer hören können, wer grad' wo ist. Aber Namen sind Schall und Rauch. Und wie wir so aussehen, also Fellfarben oder Haarlängen oder Rosetten und so, ist auch zweitrangig.

CLARA: Genau. Die persönliche Sympathie zählt, nicht die Äußerlichkeiten.


Clara

HENRY: Deshalb ist es auch UNSINN, dass unser Charakter angeblich vom Aussehen abhängt. Die Menschen meinen zwar, sie züchten verschiedene Meerschweinchenrassen, aber in Wahrheit sind wir einfach nur alle richtige Meerschweinchen, bloß mit unterschiedlichem Fell. Das ist bei uns nicht wie bei Hunden, wo man an der Rasse schon vor dem Kauf erkennt, was für Eigenschaften der Hund hat.

CLARA: Wir Meeris sind halt alle total individuell, sozusagen Überraschungseier. Man weiß vorher nie, was man kriegt. Aber man kriegt immer ein ganz besonderes Lebewesen mit einem einzigartigen Charakter, stolz-MUIG.

TOFFEE: Das macht es ja gerade spannend. Keine Ahnung, warum viele Leute denken, Meerschweinchen seien langweilig. Nichts weniger als das. Es ist bloß so, dass einzeln gehaltene Meeris so depressiv und unglücklich sind, dass sie sich kaum noch bewegen und auch keine Töne mehr machen. Einzelschweinchen verkümmern und das ist auch für den Menschen langweilig. Deshalb sollt ihr ja mehrere Meeris halten.

JANE: Das macht nämlich nicht nur die Meeris glücklich, sondern ihr könnt bei einer Meeri-Gruppe auch unser spannendes Sozialverhalten beobachten.

HENRY: Aber auch bei mehreren Meeris solltet ihr der Versuchung widerstehen, eure Schweinchen zu vermehren, appellier-MUIG. Es gibt ohnehin schon total viele Meeris, die dringend ein Zuhause suchen. Ihr solltet nicht noch dazu beitragen, dass es noch mehr werden. Haltet nur gleichgeschlechtliche Meeris zusammen bzw. sorgt bei gemischtgeschlechtlichen Paaren oder Gruppen dafür, dass die Jungs kastriert sind. Auch wenn Meeri-Babies total süß sind, ist es verantwortungsvoller, uns keinen Nachwuchs bekommen zu lassen.


Henry

CLARA: Da sind wir nämlich beim nächsten Irrtum. Es wird immer wieder behauptet, Meeri-Mädels sollten mindestens einmal Babies kriegen, weil sie sonst Eierstockzysten oder Gebärmutterkrebs bekommen können. Davor soll das Baby-Kriegen schützen, aber das ist natürlich Quatsch, verächtlich-MUIG. Auch Meeri-Mütter können Krebs oder Zysten kriegen und viele Meeri-Mädels, die nie Babies hatten, kriegen nie was. Das liegt nicht an den Babies, sondern am ganz persönlichen Lebensschicksal. Manche haben halt mehr Losglück als die anderen.

TOFFEE: Und wir können euch garantieren, dass auch der Glaube, dass Meerschweinchen mit roten Augen krankheitsanfälliger sind, ein echter Irrglaube ist. Und wir sehen auch nicht schlechter, nicht wahr Jane.

JANE: Richtig. Es gibt bei Meerschweinchen einfach verschiedene Augenfarben, genau wie bei den Menschen, nur dass bei uns rote Augen ganz normal sind. Rotäugige Schweinchen haben einfach keine Farbpigmente in ihrer Iris. Deshalb sind wir aber trotzdem genauso robust wie schwarzäugige Meeris. Gebt also bitte auch den rotäugigen Schweinchen in den Tierheimen und Notstationen eine Chance.


Jane

HENRY: Das ist auch alles nur eine Frage der Gewohnheit. Wenn ihr eure Meeris länger habt, fällt euch später die Augenfarbe gar nicht mehr auf. Fragt mal unsere Mama Kerstin. Die fand am Anfang die roten Augen auch erst ein bisschen fremd und heute findet sie das total normal.  

JANE: Vielleicht sind rote Augen ein bisschen lichtempfindlicher als schwarze. Aber wir Meeris dürfen eh nicht in die pralle Sonne, also ist das auch egal. Wir sind ja jetzt Hausschweinchen.

TOFFEE: Aber jetzt erzähl' ich euch was, das ist KEIN Irrtum: Wenn ihr jemals denkt, eure Meeris könnten vielleicht gerade Lust haben auf ein Leckerchen, dann saust los und holt ihnen eins. Ein großes. Denn mit DEM Gedanken habt ihr bestimmt IMMER Recht.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Hallo ihr Süßen. Ich dachte gerade, ihr könntet vielleicht genau jetzt Lust auf ein Stück Gurke haben.

HENRY: Du irrst dich nicht, du bist ein echter Meeri-Profi.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Dann guten Appetit. Hier, bitte.

HENRY: Danke, also tschüss dann, mampf-schmatz, bis nächste Wo­che…

..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag...


 

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