Henry & Co.: Was bisher geschah.... 
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HENRY: Hallo Leute, ich bin's wieder, euer Henry.

Kinder, Kinder, ihr glaubt nicht, was bei uns wieder los ist. Wir sind wieder alle in heller Aufregung.

CLARA: Na, von hell kann ja wohl keine Rede sein, ätz-MUIG. Zappenduster ist es hier bei uns.

TOFFEE: Ja, sie ist einfach ausgegangen.

JANE: Letzten Dienstag schon. Das ist eine Ewigkeit.

CLARA: Ich bin schon ganz depressiv, leidend-MUIG.

HENRY: Du bist miesepeterig, das hat nichts mit Depressionen zu tun. Außerdem ist es gar nicht so dunkel hier, schließlich haben wir ja das große Fenster.

CLARA: Wenn es hier so hell wäre, hätte die Kerstin uns ja wohl kaum eine Ta­ges­licht­lampe gekauft, oder? Immerhin geht das Fenster nur zu dem kleinen Hof raus.

JANE: Also, jetzt muss ich dem Henry aber recht geben. Du tust ja so als würden wir hier in einer Abstellkammer leben, dabei war das hier bei den früheren Bewohnern das Kinderzimmer.

CLARA: Dass die hier drin ihre Kinder gehalten haben, ist doch kein Beweis, dass man hier auch Meeris artgerecht halten kann, mecker-MUIG.

TOFFEE: Du Arme, du vermisst die Lampe echt doll, nicht? Scheinbar stimmt es wirk­lich, dass Tageslichtlampen stimmungsaufhellend sind.

CLARA: Ja, aber nur, so lange sie brennen.

HENRY: Na ja, irgendwann geht jede Lampe mal kaputt. Aber das jetzt ist echt Pech. Die Kerstin hat ja noch am selben Tag eine neue Birne bestellt. Die kann man nicht einfach irgendwo kaufen, weil das so eine medizinische Lampe war und die Birne ist ganz groß und flach. Die wurde sogar noch am gleichen Tag verschickt. Aber wer konnte denn ahnen, dass die bis Montag brauchte, um bei uns anzukommen.

TOFFEE: Vielleicht kam sie von weit weg? Viele Sachen kommen aus China.

CLARA: Aber doch nicht zu Fuß!!!

HENRY: Und es war ja nicht vorherzusehen, dass die Lampe mit der neuen Birne auch nicht geht. Die Kerstin dachte natürlich, dass es an der Birne liegt. Leider war wohl die ganze Lampe kaputt. Jetzt hat die Kerstin zwei sündteure Tageslichtbirnen, die wahrscheinlich beide funktionieren, aber eine so doofe Fassung haben, dass sie bestimmt nie mehr eine Lampe findet, in die die reinpassen.

JANE: Warum hat sie denn jetzt nicht die gleiche Lampe nochmal bestellt? Dann hätte sie doch gleich zwei Birnen gehabt.

HENRY: Das wollte sie nicht mehr, weil das in den drei Jahren, die ich jetzt hier bin, auch schon die zweite von diesen Lampen war. Die erste ging schon nach einem Jahr kaputt, da ward ihr noch gar nicht hier. Und jetzt Nr. 2. Die hat auch nicht richtig lange durchgehalten. Die Mama Kerstin wollte den Herstellern jetzt nicht ein drittes Mal ein Vermögen bezahlen, um die nächste Lampe zu kaufen, die wahrscheinlich auch wieder nur ein Jahr halten würde.

TOFFEE: Irgendwie verständlich. Für das Geld kauft sie besser Gemüse und Kräuter und so für uns.

CLARA: Ich wünsche mir aber eine neue Lampe! Gerade im Winter ist so eine schicke Extra-Sonne ein echter Luxus.


Clara

HENRY: Die Kerstin hat sich ja auch gleich wieder auf die Suche nach einer neuen Ta­­geslichtlampe gemacht und sofort eine bestellt. Das ist aber gar nicht so einfach, sondern eine echte Wissenschaft.

TOFFEE: Warum?

HENRY: Licht ist was ganz tolles, aber auch ein bisschen kompliziert. Deshalb hab' ich die Jane wieder gebeten zu recherchieren. Das kann sie einfach gut.

JANE: Ja, du schuldest mir noch die drei Sonnenblumenkerne, die ich dafür kriegen sollte!

HENRY: Keine Sorge. Ich bin ein Ehren-Schweinchen.

JANE: Also, es ist so. Das Sonnenlicht ist ganz weiß und in dem Weiß sind alle Farben enthalten, die es gibt. Deshalb sagt man, die Sonne hat das volle Farbspektrum. Und die Sonne schickt ihr Licht mit gewellten Strahlen zu uns runter und jede der vielen, vielen Farben hat eine eigene Welle. Diese Wellen sind alle unterschiedlich groß, deshalb sagt man, dass es verschiedene Wellenlängen gibt.

TOFFEE: Farben und Wellen, wie romantisch, seufz-MUIG.

HENRY: Wenn das weiße Licht mit den vielen Wellen auf etwas trifft, dann wird ein Teil von den Wellen davon geschluckt und ein Teil prallt ab und wird zurückgeworfen. Das nennt man Reflexion. Und nur das Licht mit der Farbe, deren Welle reflektiert wird, können wir sehen, deshalb denken wir, das hat jetzt diese Farbe.

TOFFEE: Das verstehe ich nicht.


Toffee

JANE: Schau mal, wenn die Sonne auf dich scheint, dann treffen die Strahlen auf dich. Da, wo du weiß bist, nimmt dein Körper alle Strahlen auf und reflektiert nichts, des­halb sieht man diese Stellen weiß. Aber wo du toffeefarbig bist, nimmt dein Kör­per alle Strahlen auf, nur die toffeefarbigen prallen an deinem Fell ab und werden zu­­rückreflektiert zu unseren Augen, deshalb sehen für uns diese Stellen toffeefarbig aus.

TOFFEE: Aber wohin verschwinden denn die nicht reflektierten Strahlen in uns?

JANE: Ja, also, dazu hab' ich nichts gefunden. Aber irgendwie funktioniert es.

CLARA: Was hat das denn jetzt mit der Tageslichtlampe zu tun, nörgel-MUIG?

HENRY: Sonnenlicht macht nicht nur hell, sondern auch glücklich. Kunstlicht macht oft nur hell, aber ohne Glück. Glücklich macht nur Licht, das das volle Farbspektrum der Sonne enthält. Die meisten Lampen machen aber nur mit einem Teil des ganzen Lichts hell und ganz viele Wellen mit ihren Farben strahlen sie gar nicht erst ab. Dann sieht man alles mit verfälschten Farben, z.B. mit einem Rotstich. Man braucht also, wenn man seine Meeris glücklich machen will, eine Vollspektrum-Lampe.

CLARA: Das ist doch leicht. Wenn man das googelt, erscheinen hunderte.

JANE: Jetzt kommen aber die Feinheiten. Licht hat nämlich nicht nur bunte Farben, son­dern jede Wellenlänge hat eine bestimmte Farbtemperatur. Die misst man in Kelvin. Die Menschen sehen alle Wellen, die zwischen 380 und 780 Nanometer lang sind. Die kurzen Wellen sieht man blau, die langen rot und dazwischen liegen alle Far­ben des Regenbogens. Und die längeren Wellen haben eine niedrige Farbtemperatur, z.B. hat eine olle Glühbirne zwar ein volles Farbspektrum, aber eine niedrige Farb­­temperatur von etwa 2700 Kelvin. Das Licht, das die machen, nennt man warm­weiß, trotz der niedrigen Farbtemperatur. Eine anständige Tageslichtlampe hat eine hohe Farbtemperatur von 6500 Kelvin und macht kühles Licht mit einem Hauch von bläulich.


Jane

HENRY: Ja, Sonnenlicht hat so zwischen 5000 und 12000 Kelvin, je nach Tages- und Jahreszeit und Wetter. Und nur Lampen, die eine Farbtemperatur von mindestens 5300 Kelvin haben, dürfen sich auch tatsächlich Tageslichtlampe nennen. Nur die machen mit ihrem bläulichen Licht nicht nur hell, sondern auch glücklich.

TOFFEE: Mir raucht schon der Kopf. Also Vollspektrum und 6500 Kelvin wollen wir.

HENRY: Genau. Aber jetzt geht's noch weiter. Es kommt nämlich noch drauf an, wieviel Energie die Lampe verbraucht und wieviel Licht sie mit dieser Energie macht. Das misst man in Watt und Lumen.

JANE: Je weniger Strom eine Lampe verbraucht, um eine bestimmte Helligkeit abzugeben, umso energieeffizienter ist sie. Eine Glühbirne mit 60 Watt verbraucht diese 60 Watt Strom pro Stunde, also 0,06 kWh, das sind Kilowattstunden. Heute gibt es aber Birnen, die mit nur ungefähr 7 Watt genauso hell machen. Das ist natürlich viel billiger, weil es Strom spart.

CLARA: Das finde ich als Kriterium nicht so wichtig. Das sieht man ja nicht.

TOFFEE: Für die Mama Kerstin ist das bestimmt wichtig. Die bezahlt doch den Strom.

HENRY: Die Lampe soll also mit möglichst wenig Watt möglichst viel Licht produzieren. Das können LED-Birnchen am besten. Eine Kerze z.B. sendet ihr Licht mit 12,57 Lumen aus, allerdings verteilt in alle Richtungen rundum. Wenn ich aber neben der Kerze sitzt, dann kriege ich nur das Licht ab, das auf meiner Seite abge­strahlt wird. Und die Stärke des Lichts, das tatsächlich bei mir ankommt, also auf ei­ner bestimmten Fläche in einer bestimmten Entfernung, das misst man mit Lux. Bei der Tageslichtlampe kommt es also nicht nur darauf an, wieviel Lumen sie rund­um ausstrahlt, sondern darauf, wieviel Lux mich treffen, wenn ich vor der Lampe­ sit­ze.


Henry

JANE: Und als ideal gelten 10000 Lux. Wenn man die abkriegt, kommt man zackig richtig in Stimmung. Strahlt die Lampe weniger Lux aus, muss man länger davor sitzen für den gleichen Effekt. Und es wird behauptet, dass weniger als 2000 Lux die Stimmung nicht mehr heben.

TOFFEE: Aha-MUIG. Also nochmal: Wir wollen Vollspektrum, 6500 Kelvin und 10000 Lux mit ganz wenig Stromverbrauch.

HENRY: Im Prinzip schon. Aber die Hersteller sind ganz hinterhältig und wollen den Kun­den auch schwächere Lampen andrehen. Deshalb steht eigentlich auf allen Lam­pen 10000 Lux drauf, aber es steht nicht drauf, wie nah man vor der Lampe sitzen muss, um die 10000 Lux wirklich abzukriegen. Bei manchen Lampen muss man da­für 5 cm nah dran sitzen. In einem Meter Entfernung kriegt man nur noch unter 2000 Lux ab und die Stimmung bleibt ganz finster.

CLARA: Das ist wieder so typisch, schimpf-MUIG. Ich will doch nicht an der Lampe kle­ben, sondern glücklich beschienen 'rumlaufen und fressen.

HENRY: Man muss also genau aufpassen, in welcher Entfernung die Lampe einem noch die 10000 Lux aufbrutzelt.

JANE: Und auf noch ein paar Dinge muss man aufpassen. Die Lampe muss unbe­dingt total flimmerfrei sein, sonst kriegt man Kopfweh und Augenweh, wenn man davor sitzt und es flackert die ganze Zeit. Und außerdem braucht sie einen UV-Filter, damit sie keine UV-Strahlen abgibt, die sind nämlich gefährlich.

TOFFEE: Sind das auch Sonnenwellen?

JANE: Ja, aber ganz kurzwellige, die können die Haut und die Augen schädigen und sogar Krebs erzeugen. Allerdings tragen sie im Sonnenlicht auch dazu bei, dass man im Körper Vitamin D erzeugt. Darauf muss man halt bei Tageslichtlampen verzichten. Aber wir kriegen ja auch viel echtes Sonnenlicht. Das muss auch sein, weil in den veganen Lebensmitteln, die wir essen, Vitamin D3 praktisch nicht vorkommt. Wir sind daher auch immer wieder auf echte Sonne angewiesen, um selbst Vitamin D3 zu bilden und nicht krank zu werden.

TOFFEE: An was man alles denken muss, wenn man nur eine Lampe kaufen möchte.

HENRY: Ja, ganz schön schwierig. Aber jetzt haben es alle Leser viel leichter, wenn sie ihren Meeris richtig gute Glückslampen zum nächsten Geburtstag schenken wollen.

Eins darf man allerdings nicht machen, nämlich für uns Meeris Tageslichtlampen oder Tageslichtglühbirnen kaufen, die für Terrarienbeleuchtungen gemacht sind. Die ha­ben nämlich keinen UV-Filter. Das liegt daran, dass viele Reptilien UV-Strahlen se­hen können. Für die sind das nämlich ganz normale zusätzliche Farben, die sie da se­hen. Also lässt man für die Reptilien die UV-Strahlung drin. Für Meeris und Men­schen muss man sie rausfiltern.

CLARA: Wieso wird man eigentlich glücklich von diesem Tageslicht?


Toffee, Henry, Jane

JANE: Weil es dafür sorgt, dass im Körper Serotonin ausgeschüttet wird. Das ist so eine Art Glückshormon, das auch den Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers steuert. Es macht wach und gibt richtig Energie. Gleichzeitig hindert das Licht den Körper, Melatonin auszuschütten. Das Zeug macht, dass man müde wird, wenn es dunkel wird, und dass man nachts schlafen kann. Wenn es im Winter tagsüber zu dunkel ist, fühlt man sich davon ewig müde und schlapp.

TOFFEE: Ich bin jetzt auch ganz erschöpft von dem ganzen technischen Zeug.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Dann ist es ja vielleicht eine gute Nachricht, dass heute eure neue Tageslichtlampe geliefert wurde. Tataaaa, hier ist sie. Nur noch aufstellen und einschalten. Knips.

SCHWEINCHEN-CHOR: Aaaaaaaaaahhhh, schööööööööönnnnn….

CLARA: Und schon fühle ich mich gut gelaunt und erfrischt. Jetzt fehlt nur noch ein großes Stück Gurke zum Glück.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Nach dem Lampenkauf musste ich fast einen Kredit aufnehmen, um die Gurke noch kaufen zu können.

HENRY: Ach ja, das hätten wir fast vergessen. Der Preis ist wahrscheinlich auch noch eines der Auswahlkriterien für so eine Glückslampe.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Na, dann legt euch mal in eure Sonnenliegen und genießt das Licht und die Gurkenscheibe.

HENRY: Danke. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...

 

..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....


 

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