Henry & Co.: Was bisher geschah.... 
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HENRY: Hallo Leute, hier bin ich wieder, euer Henry.

Ihr wißt ja noch, letzte Woche habe ich euch erzählt wie die Kerstin unser Haus aus­ge­baut hat, damit es groß genug für drei Meerschweinchen ist, wenn Toffee bei uns einzieht.

TOFFEE: Ich bin nochmal richtig aufgeregt, obwohl ich ja schon da bin, MUIG.

HENRY: Die Kerstin hat zwischendurch mit der Frau aus der Notstation geschrieben, weil sie Angst hatte, dass die Toffee womöglich weggibt, wenn jemand anderes kommt, der schon ein Schweineheim hat, das groß genug ist. Deshalb hat sie auch gleich Bilder von unserem umgebauten Haus hingeschickt als es fertig war. Und ihr glaubt nicht, was dann passiert ist.

CLARA: Na dann schieß mal los.

HENRY: Die Notfrau schrieb zurück, das sei ja toll mit dem Ausbau und jetzt sei das Haus ja richtig schön groß, so groß, dass es auch locker für vier Meeris reichen wür­de.

CLARA: Nachtigall, ick hör' dir trapsen...

HENRY: Genau, die Notfrau hatte die Kerstin sofort durchschaut und gemerkt, dass unsere Mama Kerstin am liebsten alle Notschweinchen mitgenommen hätte. Also witterte sie die Chance, noch einen ihrer Schützlinge gut unterzubringen.

JANE: Ja klar, wenn man eine Notstation betreibt, muss man auf Zack sein und darf sich solche Gelegenheiten nicht entgehen lassen. Notschweinchen kommen von selbst rein, aber sie wieder aus der Notstation rauszukriegen und in ein gutes Zu­hau­se zu vermitteln, ist eine hohe Kunst.

HENRY: Richtig. Die Notfrau wußte genau wie man so einen dicken Fisch angelt wie unsere Mama Kerstin und sie hatte nicht vor sie wieder vom Haken zu lassen. Sie meinte dann, drei sei doch eine komische Zahl, ab vier sei es eine richtige Gruppe und dann könnten wir erst unser Sozialverhalten in allen Facetten ausleben.

JANE: Naja, da ist ja auch was dran.

HENRY: Die Kerstin meinte, sie will mal drüber nachdenken, aber erst mal nur Toffee abholen.

TOFFEE: Drüber nachdenken ist so gut wie ja gesagt, oder?

HENRY: Das dachte die Notfrau auch und dann brachte sie das Killerargument, das jeden Widerstand überwinden sollte.


Henry

JANE: Und das war was?

HENRY: Sie fragte, ob die Kerstin sich nicht vorstellen könne noch ein schnuckeliges weißes Meeri zu nehmen, weil sie zwei weiße Mädchen da hatte und vier weiße Böckchen, alle mit roten Augen. Die Notfrau sagte, die weißen seien immer am schwersten zu vermitteln, gerade auch, wenn sie rote Augen haben. Die meisten Leute würden lieber bunte Schweinchen wollen, so dass die weißen oft Monate lang auf ein Zuhause warten müssten.

CLARA: Ui, der Schlag mit dem Mitleidshammer.

HENRY: Ja, und natürlich traf sie bei der Kerstin genau in's Schwarze. Die wollte sofort alle weißen Meeris adoptieren.

CLARA: Ist es nicht unglaublich, wie dumm und engstirnig die Menschen oft sind? Immer haben sie Vorurteile gegen alles mögliche. Was spricht denn gegen weiß mit roten Augen? Das ist doch eine ganz normale Meeri-Farbe.

JANE: Die Menschen denken, wir weißen Schweinchen seien Albinos und dass rote Augen nicht so schön sind wie schwarze, aber dafür viel empfindlicher.

TOFFEE: Ich dachte, bei uns Meerschweinchen gibt es keine Albinos?

HENRY: Gibt es ja auch nicht. Bei uns sind weiße Schweinchen ganz normal, egal ob mit roten oder schwarzen Augen. Und genauso gibt es bunte Meeris mit roten oder schwarzen Augen.

TOFFEE: Ich hab' ja auch rote Augen. Und die sind gar nicht empfindlich.

CLARA: Ich hab' auch irgendwie rote Augen, aber nur auf manchen Fotos, sonst sind sie schwarz.


Clara

HENRY: Alles ist normal. Aber die Menschen haben ja untereinander auch Vorurteile, weil es ja auch Menschen gibt mit verschiedener Haut- und Fellfarbe.

JANE: Ich glaub', das ist einfach eine Menschenkrankheit, dass sie immer was er­fin­den müssen, um sich und anderen das Leben schwer zu machen.

TOFFEE: Die armen Dinger, seufz-MUIG.

HENRY: Jedenfalls dauerte es dann noch ein paar Tage, weil Toffees Babies erst alt ge­nug und schwer genug sein mussten. So lange sie ihre Mama noch brauchten konnte Toffee auch noch nicht ausziehen.

TOFFEE: Ich bin froh, dass die Frau aus der Notstation da gut aufgepasst hat, dass es meinen Jungs gut geht. Aber ganz ehrlich, am Schluss waren die beiden schon ganz schön anstrengend und ich war echt fertig, uff-MUIG. Ich war schon auch froh, dass sie dann soweit waren auf eigenen Füßen zu stehen.

HENRY: Und als es soweit war kam endlich der Anruf, dass die Kerstin Toffee jetzt abholen kann. Das war ein Freitagabend. Die Kerstin hat dann abends einen großen Auslauf im Wohnzimmer aufgebaut mit ganz frischen Häuschen und Kuschelsachen und so für unsere Vergesellschaftung. Dann hat sie die Transportbox vorbereitet und im Supermarkt noch einen Haufen Gemüse und Salat gekauft. Und am nächsten Morgen ist sie gleich losgedüst, um Toffee abzuholen.

TOFFEE: Hach, das ist noch mal richtig aufregend, das alles nochmal so zu hören.

HENRY: Die Kerstin kam also mit einem Korb voller Salat und Gemüse als Spende für die Notschweinchen in der Notstation an und dachte jetzt würde Toffee in dem Blockhaus im Garten erst mal gefangen werden. Aber ganz falsch. Die Notfrau hatte alles vorbereitet, weil ihr auch klar war, dass sie der Kerstin kein weißes Schweinchen auf's Auge drücken kann, wenn man es erst noch fangen muss. Also ging es nicht in's Blockhaus, sondern schnurstracks in's Wohnzimmer.

CLARA: Ganz schön raffiniert.

HENRY: Ja, die verstand ihr Handwerk. Im Wohnzimmer standen zwei Transport­bo­xen auf einem Tisch und die Notfrau machte die erste auf und da saß ein kleines schrecklich dünnes und spitznasiges Meerschweinchen drin, das war Toffee. Die Notfrau fischte sie da raus und sagte zur Kerstin, dass Toffee so ausgezehrt sei, weil sie ja selbst noch so jung sei und es sei total anstrengend die Babies zu kriegen und zu säugen. Die Kerstin müsse Toffee jetzt erst mal wieder richtig auffüttern. Dann wurde Toffee in die mitgebrachte Transportbox von der Kerstin gesetzt. Die war total froh, aber da stand ja noch die zweite Transportbox von der Notfrau.


Toffee

JANE: Jetzt kommt gleich mein großer Auftritt.

HENRY: Genau. Die Notfrau machte die zweite Box auf und sagte zur Kerstin "Ja, und dann wollten Sie ja noch ein weißes Schweinchen mitnehmen."

CLARA: Hihi-MUIG. Geschickt überrumpelt.

HENRY: Die Kerstin sagte "Äh, ja, also eigentlich... Ach, sind die süß..." In der Box saßen zwei weiße Meerimädels mit leuchtenden roten Augen. Die Notfrau sagte "Das sind Sydney und Paris" und sie fischte eins raus und drückte es der Kerstin in die Hand. Die beiden hatten bunte Farbmarkierungen an den Ohren, weil sie sich so ähnlich sahen, dass die Notfrau sie sonst nicht unterscheiden konnte.

JANE: Ja, wir waren irgendwie miteinander verwandt, glaube ich.

HENRY: Die Kerstin hatte also Sydney auf dem Arm und Sydney war ganz steif und sah aus als wolle sie sich am liebsten unsichtbar machen. Also sagte die Notfrau: "Probieren Sie mal, welches Ihnen sympathischer ist." Und sie setzte Sydney in die Box zurück und drückte der Kerstin das zweite Schweinchen in die Hand, die kleine Paris.

JANE: DAS war jetzt ICH!

CLARA: Du hast 'Paris' geheißen? Kicher-MUIG.

JANE: Ich hatte nicht so das rechte Glück in der Namenstombola. Aber das war ja nur vorübergehend. Jedenfalls wollte ich unbedingt mitgenommen werden und gemeinsam mit Toffee aus der Notstation ausziehen. Als die Kerstin mich auf den Arm nahm hab' ich sie mir ganz genau betrachtet und die Kerstin hat mich angeschaut und sie hat genau gemerkt, dass ich sie auch anschaue und ich glaub', das fand sie cool. Dann sagte sie noch, ich hätte ja tolles Fell, weil es so dicht ist und ich ein bisschen längere Haare habe. Und weil die Kerstin mich irgendwie lieb angeschaut hat, hab' ich mich erst mal in ihre Armbeuge gekuschelt. Und die Mama Kerstin ist sofort dahingeschmolzen. Damit war dann alles klar.


Jane

HENRY: Also hat die Notfrau unsere Jane zu Toffee in die Transportbox gesetzt.

TOFFEE: Ich hab' mir ein Loch in den Bauch gefreut. Wer hätte denn gedacht, dass ich gerade zusammen mit meiner Freundin Jane in ein neues Zuhause ziehen darf?

HENRY: Die Kerstin war noch ein bisschen traurig, denn sich für ein Schweinchen zu entscheiden, heißt ja auch immer, sich gegen das andere zu entscheiden. Und nun machte sie sich schon wieder Sorgen, wie es wohl Sydney in Zukunft ergehen wird. Aber die Notfrau hat versprochen, auch für Sydney ein gutes Zuhause zu su­chen, genau wie für alle ihre Notschweinchen. Also wurden noch die Schutzverträge unterschrieben und dann machte sich die Kerstin auf den Heimweg.

Und wie es dann weiter ging mit der Vergesellschaftung, das erzähle ich euch nächste Woche. Jetzt essen wir erstmal unsere Gurke und dann mache ich ein Nicker­chen.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Hier bitte, Gurke für euch.

CLARA: Aber nicht wieder Zucchini, gelle?

KERSTIN-ZWEIBEIN: Nein, nein, echte Gurke.

HENRY: Danke. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...

..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....

 


 

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