Heute möchten wir die Geschichte von einem unserer Patentiere erzählen, die alle ermutigend sollte, den Krankheitsanzeichen ihrer Fellnasen auf den Grund zu gehen und dabei hartnäckig am Ball zu bleiben. Wir kennen das alle, das Tier wirkt irgendwie „komisch“, doch zunächst einmal ist völlig unklar, was ihm überhaupt fehlt. Das liegt unter anderem daran, dass Meerschweinchen wahre Meister des Versteckens sind und als Flucht- und Rudeltiere solange wie möglich so tun, als ob alles in Ordnung wäre. Selbst ein Besuch beim Tierarzt bringt dann oft zunächst einmal nicht die gewünschten Erkenntnisse denn je nachdem, um was es sich handelt, was das Tier da ausbrütet muss ggf. ein Spezialist ran.

Und so hat auch Casimir eine wahre Odyssee hinter sich: zunächst fiel er durch ein Trübung des Auges und einen erhöhten Augeninnendruck auf, es kamen Milben hinzu, eine Infektion mit einem Pilz und trotz, dass er gut fraß sackte sein Gewicht immer weiter ab. Mehrere Tierärzte wurden sofort konsultiert, jedoch konnte erstmal nur symptomatisch behandelt werden, denn es war vollkommen unklar, was dem armen Kerl überhaupt fehlte.

Das ist dann der Punkt an dem man sich die Haare rauft und sich fragt, wie man nur helfen kann und welche Behandlung anschlagen könnte. Und so oft erscheint der Kampf aussichtlos, denn die kleinen Patienten können nun mal nicht reden und oftmals ist auch gar nicht so erforscht, wie man bei ihnen eine Krankheit diagnostizieren und therapieren kann.

Und doch liebe Gurkenschnippsler da draußen, gebt nicht auf wenn ihr an solch einem Punkt angekommen seid, die Geschichte von Casimir soll euch Mut machen, dass man doch heraus finden und auch behandeln kann was einem Tier Beschwerden verursacht.

Casimir hat eine Krankheit, die bei Hunden und Pferden bereits gut bekannt ist und für die es inzwischen auch therapeutische Hilfe gibt: das Cushing-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Hormonstörung, die durch einen erhöhten Coritsolspiegel im Blut gekennzeichnet ist. Dies hat eine Schwächung des Immunsystems zur Folge und bei Meerschweinchen tritt oftmals beidseitiger Haarausfall an den Flanken auf. Bisher sind nur wenige Fälle von Cushing bei Meerschweinchen bekannt und untersucht worden, glücklicherweise wurde die Erkrankung bei Casimir nun erkannt. Und es gibt auch eine Möglichkeit ihm zu helfen, er bekommt nun ein Medikament, das eigentlich für Hunde entwickelt wurden und so wie es momentan aussieht schlägt die Therapie an: Casimir nimmt wieder zu und die Haare beginnen wieder zu wachsen.

Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir dem kleinen Patienten helfen konnten und hoffen, dass er trotz lebenslanger Medikamentation noch eine schöne Zeit als Patentier bei SOS Meerschweinchen e.V. verbringen darf.  

 


 

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