Yuppieh-du, ich bin ein junger Hüpfer und flitze den ganzen Tag durch's Gehege! Mein Kumpel, der Leo, ist genauso alt wie ich und auch flott unterwegs... ***Jawohl-muig***  Aber bei uns - bei SOS - gibt es viele Schweineopis und Meeriomis, die sehr gemächlich durch den Tag wackeln. Ich hätte gerne einen Opi bei uns, denn der könnte uns viele, spannende Geschichten aus seinem Leben erzählen. Vielleicht aus den weit entfernten Anden, wo es den gefährlichen "Scharfe Krallen - spitzer Schnabel - Kondor" gibt, oder das Märchen vom "Immer vollen Karottenteller" oder die Geschichte von den duftigen Heuschobern aus dem Wiesenland! Wenn ein Schweinchen alt wird, dann schaut es zurück...

Senioren:

Unsere Meerschweinchen können sechs bis acht Jahre alt werden. Manche gehen früher, andere werden auch neun Jahre oder älter! Die einen "rosten" :-) schon mit fünf Jahren ein wenig ein und machen es sich im Häuschen gemütlich, während ihre Kumpels mit sieben Lenzen noch quietschend durchs Gehege hüpfen! Man sieht, auch beim Altern, geht es bei unseren niedlichen Individualisten, unterschiedlich einher. Doch für alle gibt: Einem Senior in der Gruppe gilt ein besonderes Augenmerk.

Leben die Rentner in einer relativ kleinen Gruppe, oder gar in einer Zweierkonstellation, sollte zum Beispiel zu einem siebenjährigen Tier nicht unbedingt ein Jungtier hinzugesetzt werden, da die Bedürfnisse zu unterschiedlich sind. Das Verlangen des alten Tieres nach Ruhe und das quirlige Herumrennen des Jungtieres steht im Gegensatz. Eine homogene Gruppe ist hier wichtig und manche Halter ermöglichen gemütliche Seniorengruppen. Leben die Tiere jedoch in großen Gruppenverbänden, in dem eine gut durchmischte Altersstruktur vorhanden ist, kann es das Leben eines Rentners durchaus bereichern, wenn ein junger Hüpfer an ihm vorbeiwuselt. Denn das Öm'chen oder Öp'chen muss ihn ja nicht "erziehen", das macht dann eines der anderen Schweinchen. Durch die große Mischung und Auswahl bereichert sich Jung und Alt.

Alte Meerschweinchen bewegen sich nicht mehr so viel wie früher und deshalb sollte ihr Heubettchen immer duftig sein, die Kuschelrolle stets flauschig und der Liegeplatz vor allen Dingen sauber und trocken. Gerade bei langhaarigen Tieren ist es wichtig zu schauen, dass sie nicht im Pippi liegen oder dass das Fell nass ist. Die Füßchen können schnell wund und rot werden und dürfen mit einer Wund- und Heilsalbe gepflegt werden. Oft kann man bei älteren Tieren die Krallen nicht mehr so stark wie früher kürzen, da sie weiter durchblutet sind. Da sie sich dann mehr drehen, ist hier besondere Aufmerksamkeit wichtig! Das ein oder andere Haar fällt aus und die ehemals wuschelige Haarpracht wird lichter. Bei manchen Tieren wird die Haut trockener und schuppig, da kann man unterstützend eine Hautpflege auftragen. Und auch bei den Meerschweinchen können im Alter die Knochen schmerzen. Arthrose kommt auch bei ihnen vor und deshalb muss immer ein Blick auf den Bewegungsablauf gerichtet werden. Man kann den Tieren das Springen von den Etagen erleichtern, indem man Aufstiegshilfen vor die Etagen legt, die sie nutzen können und die Rampen verlängern, damit sie nicht zu steil zum Begehen sind. 

 

Hier sieht man alte Füßchen, die besonderer Pflege bedürfen

 

Unsere Senioren schlafen gerne, viel und ausgiebig. Und vor allen Dingen schlafen sie sehr tief. Da kann es schon mal passieren, dass sie den Trubel und das laute Pfeifen der Kumpane verschlafen, wenn diese den Beginn der Fütterungszeit bemuigen. Hier ist man als Gurkenschnippler gefordert, das alte Schweinchen zu wecken, damit es das Mittagessen nicht verpasst. Auch sollte kontrolliert werden, ob es ausreichend fressen kann, denn die jüngeren sind schneller und vorwitziger. Ein Senior kaut langsamer und kann sich nicht mehr so durchsetzen, wie früher. Das ein oder andere Leckerchen darf da gerne extra in dessen Mäulchen wandern und auch gehaltvolles Knollengemüse oder ein Sonnenblumenkernchen.

 

Ein Schnappschuss des Öm'chens Julante, die 7 Jahre alt ist und von Paprikas träumt...

 

Alles in allem sind wir mal ehrlich - bei Schweins ist es wie bei uns Menschen: Es zwickt hier und es zwickt da! Man ist langsamer als früher und sieht nicht mehr so gut. Man fragt sich: "Was wollen die jungen Hüpfer?" und hat es gerne, wenn es einen gibt, der sich kümmert. Ein altes Meerschweinchen, das Vertrauen zu seinem Gurkenschnippler hat, legt auch mal das Köpfchen in dessen Hand und schnauft durch, bevor es sich die nächste Erbsenflocke stibitzt. Man kennt sich halt...  :-)  Und die Devise ist: Genießen Sie die Zeit, die Ihnen noch mit Ihrem Liebling bleibt! Verwöhnen ausdrücklich erwünscht!  :-)

Wir haben im Verein einige Senioren, die ihren Lebensabend nicht bei ihren Gurkenschnipplern verbringen durften und bei uns ein Patenplätzchen erhielten. Jeder hat seine Geschichte und ist ein liebenswerter Charakter. Wir wollten diesen Fellknäulen keine Vermittlung mehr zumuten, darum dürfen sie bei uns in Pension gehen. Schaut doch mal vorbei bei unseren Patenschweinchen.

 

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