Joyce

JOYCE: Hallo Leute, hier ist wieder eure Joyce.

In der letzten Folge hatten wir euch ja erzählt, dass man unserem Oscar in der Tierklinik beinahe sein wehes Füßchen amputiert hätte, unglaublich-MUIG.

OSCAR: Gott sei Dank hat die Mama Kerstin nicht zugestimmt, erleichtert-MUIG, und als wir aus der Tierklinik zurückkamen hat sie zu mir gesagt, "Oscar, das kriegen wir schon wieder hin!" Und dann ging's los.

PEBBLES: Die Mama Kerstin hat überlegt und recherchiert, welche alten Hausmittel gegen so ein heißes und dickes Gelenk helfen und stellt-euch-vor-MUIG, da stieß sie auf Quark.

DAISY: Quark? Überrascht-MUIG. Aber das ist doch was Tierisches und wir sind doch Veganer.


Pebbles

PEBBLES: Nicht zum essen, Daisy, kicher-MUIG, sie hat dem Oscar gleich abends an Karfreitag einen Quarkumschlag ums linke Vorderfüßchen gemacht, das ist ein ganz altes Mittel, um so heiße Entzündungen aus dem Gewebe zu ziehen, erklär-MUIG.

JOYCE: Mann, war das eine Sauerei, Nase-rümpf-MUIG. Der Wickel sollte ja nur 10 Minuten drumbleiben und kein Verband werden, aber Oscar wollte keinen Wickel und hielt nicht still. Der Quark hat sich dann ziemlich großzügig über den ganzen Oscar verteilt und die Mama Kerstin war am Ende auch ziemlich weißgesprenkelt, schüttel-MUIG.


Pebbles & Joyce

OSCAR: Ja, der Quark trocknete dann in meinem Fell und wurde ganz fest, fast wie Gips. Aber schmecken tut er ganz gut, schmatz-MUIG.

PEBBLES: Igittigittigitt-MUIG.

TOFFEE: Du frisst aber auch echt alles, was dich nicht frisst, feststell-MUIG.

OSCAR: Man muss immer offen bleiben für Neues im Leben, fröhlich-MUIG. Den Versuch, den Quark um mein Bein zu wickeln, gab es aber nur einmal, grins-MUIG. Danach nahm die Kerstin ein Schnapsgläschen, füllte es mit Quark und drückte einfach mein Füßchen rein bis zum Ellenbogengelenk. So blieb der Quark nur am Bein und das hat die Kerstin hinterher vorsichtig abgewischt.


Oscar

DAISY: Das Quarkgläschen sah aus an deinem Fuß wie so ein Betonklotz, mit dem die Mafia in den Filmen immer die Leichen im Fluss versenkt, despektierlich-MUIG.

OSCAR: Es saß auch bombenfest am Fuß. Aber es war sehr angenehm mit dem kühlen Quark an meinem glühenden Füßchen. Und in den nächsten ca. 7 Tagen ist diese schreckliche glühende Hitze immer mehr weggegangen, erleichtert-MUIG.

PEBBLES: Es gab aber nicht nur Quark für Oscar, sondern weiterhin dreimal täglich ein Fußbad in Rivanollösung, mitteil-MUIG. Die Mama Kerstin ist dafür dann drei Wochen lang an den Werktagen extra in jeder Mittagspause nachhause gekommen, das war purer Stress.

JOYCE: Durch die Fußbäder hat die Mama Kerstin auch viel über das Zeitgefühl von Meerschweinchen gelernt. Jedes Bad sollte 10 Minuten dauern und nach nur 3 - 4 mal baden stellte sie fest, dass Oscar ganz von selbst nach exakt 10 Minuten aus dem Schüsselchen ausgestiegen ist, bewundernd-MUIG.

OSCAR: Tja, man sollte uns Meeris nie unterschätzen, stolz-MUIG.


Daisy

DAISY: Übrigens hat die Kerstin nicht nur Oscars wehes linkes Vorderfüßchen gebadet, sondern immer auch das rechte vorne. Das machte ihr nämlich auch schon Sorgen, kummervoll-MUIG, weil es stark überbelastet war seit Oscar den linken Fuß nicht mehr benutzte, sondern ihn nur noch hochhielt. Und der rechte Ballen sah schon aus als wolle er auch jeden Moment ein Sohlengeschwür oder einen Abszess kriegen, besorgt-MUIG. Das musste sie natürlich verhindern.

JOYCE: Übrigens, für die, die Rivanol nicht kennen, es gibt das Zeug in der Apotheke schon als Pulver in so kleinen länglichen Tütchen zum Auflösen, mitteil-MUIG. Die Mama Kerstin hat das Zeug am Anfang in einer Glaskaraffee angerührt, wo es bis zum jeweiligen Verbrauch drinblieb. Dummerweise hat sich das Glas allmählich gelb verfärbt und jetzt ist die Karaffe hin, schade-MUIG. Da hat sie ein bisschen geflucht.


Pebbles

PEBBLES: Jetzt kippt sie immer ein Tütchen Rivanol in eine 1-Liter-Plastikflasche und füllt die mit Wasser auf. Das ist von der Menge gut, lässt sich gut schütteln, gut aufbewahren und zuschrauben und leicht portionieren, erklär-MUIG.

DAISY: Wir müssen noch dazu sagen, dass man das aufgelöste Rivanol dunkel aufbewahren muss, erinner-MUIG. Kalt muss es nicht sein, braucht also nicht in den Kühlschrank. Bei uns steht die Flasche im Topfschrank, da ist auch klar, dass kein Zweibein das versehentlich trinkt. Naja, so richtig giftig ist es ja nicht, leichthin-MUIG.

OSCAR: Der erste Tierarzt im Februar in der Klinik sagte auch, dass Rivanol nie schlecht wird und man die Tütchen auch problemlos noch nach dem Verfalldatum verwenden kann, verrat-MUIG.

TOFFEE: Man muss aber schauen, wie warm oder kalt man die Meerifüße badet, warnend-MUIG. Oscars heißer Fuß kriegt kühle Bäder in Raumtemperatur. Als die Kerstin meine Hinterfüßchen gebadet hat, musste sie das Rivanolbad für mich ein paar Sekunden in der Mikrowelle anwärmen, weil mir das sonst zu kalt war.


Joyce, Daisy & Toffee

OSCAR: Außer Quark und Rivanol gab es dann am Anfang noch einmal täglich Eiswasserumschläge um mein heißes Gelenk erinner-MUIG. Die Kerstin hat eine Schüssel mit kaltem Wasser gefüllt und Eiswürfel reingeworfen. Dann hat sie aus einem alten Geschirrtuch zwei kleine Stoffstreifen ausgeschnitten, ungefähr so lang und breit wie ihr kleiner Finger. Die hat sie in das kalte Wasser getaucht und immer abwechselnd kurz um mein Gelenk gewickelt, frrrrr-MUIG. Wenn der Streifen warm wurde, und das ging immer ganz fix, hat sie ihn abgemacht und den anderen kalten drumgetan. Das ging so höchstens 5 Minuten pro Tag.


Oscar

PEBBLES: Außer den Fußbädern und Umschlägen hat die Mama Kerstin aber auch ständig Oscars Füße eingecremt.

JOYCE: Die Tierärzte empfehlen immer diese stinkige Lebertran-Zink-Salbe. Die hat im Verband auch gut gegen das offene Füßchen geholfen. Da kommt ein richtig dicker Klatsch von dem Zeug auf die Wunde unter den Verband, smotsch-MUIG. Aber für's tägliche Cremen ist die irgendwie nicht reichhaltig genug für die Haut.

OSCAR: Die Mama Kerstin hat es wieder mit verschiedenen Cremes im Wechsel versucht, erzähl-MUIG. Die Wichtigste, die es am Anfang auch am häufigsten gab, ist die gute alte Penatencreme. Davon gibt es die ursprüngliche, die ist ganz zäh, und eine etwas zartere gegen wunde Baby-Popos. Ich hatte die zartere, weil mein Füßchen so wehtat und die lässt sich leichter auftragen, Werbung-mach-MUIG.

DAISY: Stellt euch vor, mit der Baderei und dem Quark und der Penatencreme hat die Mama Kerstin es hingekriegt, dass Oscars Beinchen in nur vier Tagen von Karfreitag bis zum Dienstag nach Ostern so weit abgeschwollen ist, dass das meiste vom Bein fast wieder normal aussah, begeistert-MUIG.


Toffee

TOFFEE: Bloß das Handgelenk, das man bei uns Tieren Vorderfußwurzelgelenk nennt, war noch dick und stark geschwollen.

OSCAR: Ja, an dem Dienstag hat mich die Mama Kerstin dann wieder bei unserer normalen Tierärztin vorgestellt, ächz-MUIG. An dem Tag waren beide da, also die Chefin und die neue Junge. Die waren total entsetzt als die Kerstin erzählte, dass man mir in der Tierklinik den Fuß abnehmen wollte, Effekt-heischend-MUIG.

PEBBLES: Das sei ja wohl überhaupt nicht angezeigt gewesen, sagten sie. Zum einen, weil man noch Behandlungsmöglichkeiten habe und außerdem entstehe dann ein Stumpf, der immer wund bleiben werde und dann sei es nur eine Frage weniger Wochen bis der rechte Fuß dann auch ein Sohlengeschwür hat wegen der Überbelastung, grimmig-MUIG.

JOYCE: Jedenfalls waren beide Tierärztinnen ganz begeistert, dass es der Kerstin gelungen war, das Bein wieder so dünn zu baden und zu cremen, zufrieden-MUIG. Damit solle sie weitermachen und dann müsse man mal schauen, wie sich die Gelenkentzündung entwickelt.

DAISY: Übersetzt heißt das aus tierärztlicher Sicht "Der Patient ist austherapiert."

OSCAR: Ja, Tierärzten fällt zu meinen Füßchen nichts mehr ein, seufz-MUIG. Zumindest haben sie sich noch die Röntgenbilder meiner Füße angeschaut, die sich die Mama Kerstin bei unserer Flucht aus der Tierklinik noch fix hatte zumailen lassen.


Oscar

JOYCE: Sieht nicht so toll aus, oder?

OSCAR: Nein, leider, bekümmert-MUIG. Man sieht deutlich die Schwellung links. Und die Knochen sind halt alle angegriffen. Am rechten Fuß aber auch, nicht nur links. Ihr wisst ja, dass ich als Jungböckchen eine Zeitlang auf einem Gitterrost gehalten wurde, das hat meine Füßchen geschädigt, traurig-MUIG. Die sind ein bisschen verformt. Und inzwischen kommt noch Arthrose dazu.

PEBBLES: Naja, du hast aber auch riesige platte Latschen, feststell-MUIG.

OSCAR: Die sind plattgelaufen und breitgetreten, die Knochen haben sich richtig abgesenkt und die Arthrose greift alles an. Und weil da keine Gelenkschmiere mehr ist, tut jede Bewegung weh, weil die Knochen aufeinander reiben, Gesicht-verzieh-MUIG.

DAISY: Das hört sich schon an als ob es wehtut, schauder-MUIG.


Oscar

OSCAR: Tut es auch. Ich soll jetzt Metacam als Dauermedikament kriegen wegen der Schmerzen. Die werden wohl nicht mehr weggehen, betrübt-MUIG. Und noch eine Creme haben sie mir mitgegeben, die war der Mama Kerstin von einer Pflegestelle empfohlen worden, das ist Nekrolyt. Die fördert die Wundheilung.

JOYCE: Die wichtigsten Cremes, die du in der nächsten Zeit immer im Wechsel auf den Fuß bekamst, waren also Penaten, Rivanolsalbe und Nekrolyt.

DAISY: Aber die Mama Kerstin wollte sich noch längst nicht damit abfinden, deine Füßchen jetzt nur für immer zu baden und zu cremen und dich mit Schmerzmitteln vollzustopfen, zuversichtlich-MUIG. Sie hat immer weiter geforscht und was ihr noch so eingefallen ist, das erzählen wir nächste Woche weiter.

PEBBLES: Sag mal Toffee, du bist so still heute, beunruhigt-MUIG. Geht es dir nicht gut?


Toffee

TOFFEE: Ach ich weiß auch nicht, matt-MUIG. Ich bin ein bisschen müde und erschöpft. Vielleicht nimmt mich Ocars Fußbehandlung irgendwie mit.

OSCAR: Dann iss  jetzt erstmal was Leckeres, meine Liebe.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Schaut mal, ich hab' die ersten frischen Giersch-Blätter geerntet. Zwei Stück für jeden.

JOYCE: Oh fein, die gab's lange nicht. Danke, Mama Kerstin.

Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...

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