Daisy

DAISY: Hallo Leute, hier ist wieder eure Daisy.

Heute wollten wir euch eigentlich über die Schimmel und Dalmatiner berichten. Aber dann haben wir festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist, mitteil-MUIG. Dazu sollte man nämlich erst ein bisschen was über Genetik wissen, sonst versteht man das Problem nicht richtig.

JOYCE: Zustimmend-MUIG, deshalb haben Daisy, Pebbles und ich uns erstmal mühsam in das Thema mit den Genen eingearbeitet und jetzt versuchen wir mal, euch ein paar Grundlagen möglichst simpel zu erklären. Wir hoffen, dass das OK für euch ist, weil es heute leider ein bisschen theoretisch ist, entschuldigend-MUIG.

PEBBLES: Ich hoffe nur, dass ich alles auch richtig verstanden habe, weil mir von der ganzen Sache richtig der Kopf schwirrt, leicht-überfordert-MUIG.

OSCAR: Wir hatten ja in der Folge 29 erzählt, wie bei der Zeugung das männliche Spermium mit der weiblichen Eizelle verschmilzt. Und ich bin jetzt total neugierig, was dann dabei genau passiert, damit am Ende auch tatsächlich ein ganz bestimmtes einzigartiges Meerschweinchen geboren wird, aufgeregt-MUIG.

TOFFEE: Was sollte denn sonst geboren werden, wenn sich zwei Meeris paaren? Verständnislos-MUIG. Ein Krokodil?

JOYCE: Grins-MUIG, naja, dass es kein Krokodil wird, liegt halt genau an dem Erbgut, das wir von unseren Eltern mitbekommen. Und damit sind wir schon mitten in der Genetik.


Toffee & Pebbles

PEBBLES: Bei der Genetik geht es um die Vererbung von Eigenschaften von den Eltern auf ihre Kinder, erklär-MUIG. Wir bestehen alle aus ganz vielen Zellen und bei uns Säugetieren gibt es in jeder einzelnen Zelle im ganzen Körper jeweils einen Zellkern, ein paar Mitochondrien, einen Klecks Zellplasma und noch ein bisschen Zubehör, das aber jetzt für uns keine Rolle spielt.


Bild einer Zelle

DAISY: Der Zellkern ist das Gehirn der Zelle und die Mitochondrien sind ihr Kraftzentrum, wissend-MUIG. Die Mitochondrien produzieren die Energie für die Zelle. Im Zellkern ist der größte Teil aller Erbinformationen des Lebewesens enthalten und in den Mitochondrien gibt es auch noch ein paar Erbinfos.

JOYCE: Im Zellkern befinden sich die Chromosomen. Wir Meeris haben 64 Chromosomen, die Menschen 46, Hunde haben 78 und Oppossums z.B. nur 18. Und für jede Eigenschaft eines Lebewesens gibt es zwei Chromosomen, nämlich eins, das wir vom Vater bekommen haben und eins von der Mutter. Wir Meeris haben also 32 Chromosomensätze.

PEBBLES: Ein Krokodil hat übrigens je nach Unterart ungefähr 15 Chromosomenpaare, Toffee.

TOFFEE: So so. Nicht gerade viel, feststell-MUIG.


Toffee, Oscar & Pebbles

OSCAR: Also kriegen wir je ein Chromosom jeder Sorte vom Papa aus seiner Samenzelle und je eins von der Mama aus ihrer Eizelle, also von jedem Elternteil 32 Stück, fragend-MUIG?

PEBBLES: Ganz genau. Die Eizellen und Samenzellen sind die einzigen Zellen, in denen immer nur ein halber Chromosomensatz mit 32 Chromosomen drin ist. Und die fügen sich bei der Zeugung zu 32 neuen kompletten Chromosomensätzen, also Paaren, mit 64 Chromosomen zusammen. Und aus der Mischung der Eigenschaften der Eltern entsteht ein neues Meeri, freu-MUIG.

TOFFEE: Oder ein Krokodil.

DAISY: Genau, kicher-MUIG. Je nachdem, was die Eltern so sind.

JOYCE: Die Chromosomen haben einen Mittelpunkt, den nennt man Centromer, erzähl-MUIG. Das ist quasi wieder das Gehirn des Chromosoms. An diesem Centromer sind je nach Teilungszustand des Chromosoms ein oder zwei Chromatiden festgemacht, die bestehen aus einem doppelten bis zu zwei Meter langen DNA-Faden und ein paar Proteinen, also Eiweißen.

OSCAR: Das ist mir schon zu hoch, verständnislos-MUIG.


Bild eines Chromosoms

DAISY: Schau, Oscar, beruhigend-MUIG, auf dem Bild hier siehst du einen Überblick über so ein Chromosom. In der Mitte ist der Kern, also das Centromer. Da dran ist das linke Chromatid festgemacht, das wir hier rot gemalt haben und das rechte, das hier blau ist. Das Centromer ist irgendwo halbwegs mittig mit den Chromatiden, also den DNA-Fäden verbunden.

OSCAR: Aha. Bild-sorgfältig-studier-MUIG.

DAISY: Eigentlich sind die beiden Chromatiden identisch, weil das eine immer eine Kopie vom anderen ist. Das sieht man hier auf dem Bild aber leider nicht, weil mir beim Malen immer der Stift aus der Pfote gefallen ist, entschuldigend-MUIG.

JOYCE: Das Spannende an der Sache ist, dass sich das Centromer immer wieder teilt, so dass es dann zwei Centromere gibt, die erstmal nur ein Chromatid, also einen DNA-Faden haben. Den kopieren sie dann, damit es wieder zwei identische sind und dann teilen sie sich wieder usw., eifrig-MUIG.


Bild eines Chromosoms bei der Teilung

JOYCE: Und immer, wenn ein Chromosom sich so teilt, teilen sich auch alle anderen Chromosomen in diesem Zellkern und dann teilt sich der Zellkern mit und damit auch die ganze restliche Zelle und es entstehen durch die ständigen Teilungen immer wieder neue Zellen, in denen dann wieder vollständige Chromosomensätze sitzen, so dass wieder in allen Zellen die vollständigen Erbinformationen des ganzen Körpers enthalten sind, begeistert-MUIG.

TOFFEE: Faszinierend, beeindruckt-MUIG. Das erklärt wohl auch, warum man mit zunehmenden Alter immer dicker wird. Die vielen neuen Zellen brauchen einfach Platz.

PEBBLES: Hihi-MUIG. Leider nein. Es werden ja nicht immer mehr Zellen, weil alte, kranke oder beschädigte Zellen ja auch sterben. Die werden durch die neuen Zellen ersetzt.


Daisy & Joyce

DAISY: Jetzt schauen wir uns ein Chromosom mal genauer an, ermutigend-MUIG. Also, die Chromatiden in den Chromosomen, die wir von der Mutter bekommen, enthalten immer die Hälfte aller Erbinformationen des neuen Lebewesens. Die andere Hälfte ist in den Chromatiden, die vom Vater kommen.

JOYCE: Ein Chromatid ist tatsächlich ein Säuremolekül. Diese Säure heißt Deoxyribonucleic Acid, abgekürzt DNA. Auf deutsch sagt man auch DNS, das heißt Desoxyribonukleinsäure, Knoten-wieder-aus-der-Zunge-schüttel-MUIG.

TOFFEE: Bin ich froh, dass ich Toffee heiße, erleichtert-MUIG. Das kann man sich wenigstens merken. Warum müssen die Menschen den Dingen immer solche unaussprechlichen und abschreckenden Namen geben, missbilligend-MUIG? Warum nennt man so eine Säure nicht einfach Erna oder Birgit? Dann würde das Gehirn bestimmt nicht so blockieren bei der Beschäftigung mit der Genetik.

OSCAR: Ich bin ganz deiner Meinung, Toffee.

JOYCE: Aber die Abkürzung DNA ist doch bekannt und das könnt bestimmt auch ihr euch merken, zuversichtlich-MUIG.

OSCAR: Ich vermisse aber immer noch die Gene. Wo sind die denn jetzt?

PEBBLES: Das kommt jetzt gleich. Geduld, Oscar.

TOFFEE: Dann macht mal voran, ich krieg' nämlich schon wieder Hunger, mitteil-MUIG.

DAISY: Die DNA, also dieses Säuremolekül, hat einen ganz speziellen Aufbau, den nennt man Doppelhelix.

JOYCE: Das sieht man hier auf dem Bild, zeig-MUIG:


Bild einer DNA-Doppelhelix

TOFFEE: Hm, das habt ihr aber nicht selbst gemalt, oder?

DAISY: Nein, nein, wir haben die Mama Kerstin gefragt, zugeb-MUIG. Die kann's auch nicht gut, aber sie meinte, der gute Wille zählt.

PEBBLES: Es gibt also diese beiden langen Fäden, die wie zwei Spiralen umeinander gewunden sind, weitererzähl-MUIG. Da dran kleben sozusagen die vier Grundbausteine der DNA, das sind die Basen Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin. Die kürzt man in der Genetik mit A, C, G und T ab.

DAISY: Die DNA-Stränge, also die beiden Fäden, werden dadurch zusammengehalten, dass sich die Basen des einen Strangs mit denen des anderen Strangs verbinden. Es verbindet sich aber immer nur das Adenin mit dem Thymin und das Cytosin mit dem Guanin.  

OSCAR: Oh Mann, das wird ja alles immer kleiner und komplizierter, leicht-frustriert-MUIG. Und immer noch keine Gene in Sicht.


Oscar

PEBBLES: Doch, Oscar. Ein Gen ist nämlich nicht so ein fest umgrenzter Knubbel wie z.B. ein Zellkern, sondern einfach ein Abschnitt mit soundsovielen verschiedenen Basenpaaren auf den DNA-Strängen. Und diese Basenpaare können wahnsinnig viele verschiedene Kombinationen bilden und jede Kombination gibt's nur ein einziges Mal, beeindruckt-MUIG. Und die Gene können auch unterschiedlich lang sein, also verschieden viele Basenpaare haben.

JOYCE: Das heißt, jede Kombination ist wie ein einzigartiger Code, der dann ausgelesen wird und eine ganz bestimmte Erbinformation enthält. Das ist also mit einem Gen gemeint.

TOFFEE: Woher weiß man denn bei all den aneinander gereihten Basenpaaren, wo ein Gen aufhört und das nächste anfängt, neugierig-MUIG?

DAISY: Das ist wie beim Schreiben, vergleich-MUIG. Da gibt es zwischen den Worten immer eine Leerstelle. Und auf den DNA-Strängen sind zwischen den Genen auch leere Stellen. Früher dachte man, die sind für nichts gut, aber tatsächlich gibt's dort auch Informationen, z.B. wann ein Gen arbeiten muss

OSCAR: Wie viele Gene gibt es denn, neugierig-MUIG?

PEBBLES: Da streiten sich die Gelehrten. Für die Menschen haben manche Forscher ca. 22.000 Gene geschätzt, andere Forscher bis zu 140.000. Jedenfalls sind es sehr viele. Die Gene sind auch ganz unterschiedlich auf den Chromosomen verteilt. Manche Chromosomen haben nur ein paar hundert Gene, andere etliche tausend. An manchen Stellen auf den DNA-Fäden knubbeln sich ganz viele Gene und an anderen Stellen ist wenig los.


Pebbles

JOYCE: Die Gene wissen auch genau, ob jetzt in der Entwicklung während der Schwangerschaft ein Organ erst hergestellt werden muss oder ob ein vorhandenes Organ nur instand gehalten werden muss.

TOFFEE: Echt? Ein Zeitgefühl haben die auch noch? Überrascht-MUIG.

JOYCE: Ja, Wahnsinn, nicht? In jeder Zelle ist zwar die gesamte Erbinformation des gesamten Körpers enthalten, trotzdem sind aber in jeder Zelle nur die Gene aktiv, die der Funktion der Zelle entsprechen. In einer Haarwurzelzelle z.B. sorgt nur das Gen für Haarwachstum dafür, dass das Haar wächst. Die anderen Gene sind in dieser Zelle ganz untätig.

DAISY: Es gibt auch Eigenschaften, für die ist nur ein Gen zuständig, für andere Eigenschaften braucht es mehrere Gene. Und es kommt auch vor, dass Lebewesen, die eine bestimmte Eigenschaft haben, immer oder ganz oft auch eine bestimmte andere Eigenschaft haben, obwohl für die unterschiedlichen Eigenschaften ganz verschiedene Gene zuständig sind.

OSCAR: Hä? Nix-versteh-MUIG.

PEBBLES: Zum Beispiel sind komplett weiße Katzen oft taub, besonders, wenn sie blaue Augen haben.

OSCAR: Unglaublich! MUIG.


Joyce

PEBBLES: Die Gene sorgen mit ihrem einzigartigen Code dafür, dass ganz spezielle Proteine hergestellt werden, die dann im Körper die unterschiedlichsten Funktionen übernehmen, z.B. die Haare wachsen lassen. Das ist ein ganz komplizierter Vorgang, aber wie das geht ist für uns hier nicht wichtig.

TOFFEE: OK, jetzt gibt's aber doch jedes Gen zweimal und die sind doch oft unterschiedlich. Wie einigen die Mama-Gene und die Papa-Gene sich denn untereinander, wenn das Mama-Gen z.B. glatthaarige Kinderchen möchte und das Papa-Gen gelockte?

JOYCE: Das erzählen wir euch beim nächsten Mal. Für heute gab's genug Theorie.

TOFFEE: Fein, erleichtert-MUIG. Meine beiden Hunger-Gene sind sich nämlich grad' ganz einig, dass mein Magen jetzt eine leckere Füllung bekommen muss.


Toffee

DAISY: Ich bin nicht sicher, ob es wirklich Hunger-Gene gibt, zweifelnd-MUIG.

OSCAR: Warum nicht, wenn die Gene doch so viele Vorgänge im Körper steuern. Und wenn ein Lebewesen ein Vielfraß-Gen hat, dann sind das wir Meeris. Pebbles, sag deinen Laute-Stimme-Genen doch mal, dass wir jetzt einen Urschrei brauchen, damit die Mama Kerstin ein paar Leckerchen bringt.

PEBBLES: Ist geritzt: MMMMMUUUUUUUUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIGGGGG…

KERSTIN-ZWEIBEIN: Na, seid ihr am Ende?

TOFFEE: In jeder Hinsicht.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Ein bisschen klassische Gurke und Möhre möbelt euch bestimmt wieder auf. Bitte sehr.

DAISY: Danke, Mama Kerstin. Also tschüss dann, mampf-schmatz, bis nächste Woche...

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