Joyce

JOYCE: Hallo Leute, hier ist wieder eure Joyce.

Meine liebe Schwester Pebbles ist heute ganz tiefsinnig und grübelt schon seit Stunden, besorgt-MUIG.

PEBBLES: Ja, ich möchte zu gerne wissen, warum wir eigentlich hier sind, sinnier-MUIG.

OSCAR: Aber wo sollten wir denn sonst sein, verdutzt-MUIG?

TOFFEE: Wir sind hier, weil die Mama Kerstin uns aus der Notstation geholt hat, das kannst du doch nicht vergessen haben, überrascht-MUIG.

PEBBLES: Nein, nein, ich meine, warum existieren wir denn überhaupt?

TOFFEE: Na, weil wir geboren wurden, was-denn-sonst-MUIG.

DAISY: Wir sind da, weil unsere Mamas und Papas sich lieb hatten, romantisch-MUIG.

PEBBLES: Aber wozu gibt es uns denn, hartnäckig-MUIG?

JOYCE: Damit wir einfach da sind?

OSCAR: Ja, ich denke auch, dass es reicht, dass wir einfach da sind, überzeugt-MUIG. Wir sind Lebewesen und ohne uns und die anderen gäbe es kein Leben auf der Erde. Das wär' doch schade. Und langweilig.


Pebbles & Oscar

PEBBLES: Aber was hat es denn für einen Sinn zu leben, wenn wir dann doch wieder sterben müssen? Warum sterben wir überhaupt wieder? Bekümmert-MUIG

DAISY: Wahrscheinlich, weil alle mal dran sein wollen und das geht nur nacheinander und nicht gleichzeitig, sonst wär's zu voll auf der Welt, philosophier-MUIG.

JOYCE: Ich glaube, dass es so gedacht ist, dass wir unser Leben als etwas besonders Kostbares schätzen sollen, weil es endlich ist. Gäbe es kein Ende, wäre es zu selbstverständlich und wir würden es vielleicht nicht genug wertschätzen, mutmaß-MUIG.

PEBBLES: Aber erst kriegen wir es geschenkt und dann nimmt man es uns wieder weg. Das finde ich total gemein, mit-dem-Schicksal-hader-MUIG.

OSCAR: Vielleicht nimmt man es uns ja gar nicht weg. Vielleicht tauschen wir es ja nur gegen ein noch größeres Geschenk, optimistisch-MUIG. Ich zumindest glaube ganz fest an das Regenbogenland, tief-überzeugt-MUIG.

PEBBLES: Aber garantieren tut uns das keiner, zweifelnd-MUIG. Dann wäre man doch wenigstens beruhigt.

TOFFEE: Ich weiß gar nicht, was heute mit dir los ist, Pebbles. Hast du was Unrechtes gegessen? Vielleicht liegt dir die Paprika schwer im Magen?

PEBBLES: Nein, nein, ich frag' mich nur, ob wir einen bestimmten Lebenszweck haben?

TOFFEE: Gott bewahre!! Ich möchte gar keinen Zweck haben, entsetzt-MUIG. Das würde mich ja total in meiner freien Entscheidung einschränken und ich müsste ständig irgendwelchen Anforderungen genügen, Haare-sträub-MUIG. Ich find's viel sinnvoller, dass ich so lebe, wie ich will und tun und lassen kann, was ich will.


Toffee

OSCAR: Die armen Tiere in der Massentierhaltung werden nur geboren, um ganz fix wieder geschlachtet zu werden und in der Zwischenzeit ist ihr ganzes Leben eine Quälerei, voller-Mitleid-MUIG. Die haben einen Zweck, aber das ist ganz bestimmt nicht der Sinn des Lebens.

JOYCE: Welchen Sinn hat es eigentlich, nach dem Sinn zu fragen, Pebbles? Muss denn alles einen Sinn haben? Hauptsache, das Leben ist schön. Und wir hier haben doch echt Glück mit unserem Leben.

OSCAR: Genau. Wer sagt denn, dass ein Leben noch irgendwas anderes sein oder tun muss, außer einfach da zu sein? Deshalb heißt es ja auch unser Dasein, fröhlich-MUIG.

TOFFEE: Der Henry hat auch immer gesagt, dabei sein ist alles. Aber er fand auch, dass man ruhig was Gutes tun kann, während man dabei ist.

PEBBLES: Aber das ist ja genau eine der vielen Fragen. Wie soll man denn sinnvoll leben?

DAISY: Ist das denn für alle gleich? Ich dachte, jeder muss für sich selbst seinen eigenen Weg finden, seinem Leben einen Sinn zu geben.

TOFFEE: Das sehe ich auch so. Und das ist nicht nur für jeden von uns unterschiedlich. Das wechselt sogar manchmal im Laufe eines Lebens. Als Clara in eurem jugendlichen Alter war, hatte sie nur eine Antwort auf die Sinnfrage: Sonnenblumenkerne! Außerdem hatte sie ein Ziel: Gruppenchefin werden.


Joyce

JOYCE: Aha-MUIG, also der eher materialistische Ansatz, bei dem das eigene Individuum und die Befriedigung der eigenen Wünsche im Vordergrund stehen. Genuss, Macht, Selbstverwirklichung.

TOFFEE: Aber als sie älter wurde, wurde ihr das alles immer unwichtiger und es wurde für sie viel wichtiger, sich in unserer Gruppe für die Gemeinschaft einzubringen und sich persönlich zu entwickeln. Sie hat entdeckt, dass sie am glücklichsten ist, wenn wir uns in der Gruppe lieb hatten und eine gute Zeit miteinander verbrachten, wehmütig-erinner-MUIG.

PEBBLES: Also ist es der Sinn des Lebens, glücklich zu sein, egal wie?

OSCAR: Naja, egal wie vielleicht nicht. Aber Glück und Lebensfreude sind schon wichtige Lebensziele. Nur nicht grad auf anderer Leute Kosten. Nur weil ich gerne Maisblätter esse und beim Essen glücklich bin, darf ich euch trotzdem nicht alle wegessen.

TOFFEE: Keine Sorge, Oscar, wenn du das versuchen würdest, würde ich schon dafür sorgen, dass du damit nicht glücklich wirst, grimmig-MUIG. Ich esse nämlich auch für mein Leben gern Maisblätter.

PEBBLES: Das sagt mir aber immer noch nicht, wie ich es anstelle, so glücklich und lebensfreudig zu werden, dass es meinem Leben einen Sinn gibt.

JOYCE: Ich persönlich finde, dass dein Leben schon allein deshalb einen Sinn hat, weil du da bist. Ich liebe dich nämlich, Schwesterherz, und ich weiß, dass du mich auch liebst und das macht mich glücklich.


Daisy

DAISY: Oh, ist das schööön, selig-MUIG. Die Liebe ist das Beste überhaupt. Ich finde, die Liebe gibt dem Leben Sinn.

OSCAR: Ich finde, der Sinn unseres Lebens ist der, den wir ihm geben, vielsagend-MUIG.

PEBBLES: Was heißt das denn jetzt wieder? Allmählich werde ich immer verwirrter, verständnislos-MUIG.

OSCAR: Wir sollten versuchen, ein gelungenes und erfülltes Leben zu führen. Wenn wir das schaffen, sind wir auch glücklich und unser Leben hat einen Sinn. Aber was ein gelungenes und erfülltes Leben ist, das muss jeder für sich entscheiden. Wir haben die Freiheit, für uns einen Lebensweg zu wählen, den wir ganz persönlich für sinnvoll halten. Alles ist möglich.

TOFFEE: Zumindest innerhalb der Grenzen unseres Hauses, lakonisch-MUIG.

PEBBLES: Hmm, nachdenk-MUIG. Das klingt gut mit der Freiheit, aber das ist ja wohl auch eine ganz schöne Bürde. Ich meine, es wäre doch viel einfacher, wenn es Vorgaben gäbe, wie man ein sinnvolles Leben führt. Wenn ich da Freiheiten habe, dann muss ich auch davon Gebrauch machen und mir selbst was überlegen. Das ist ganz schön mühsam und ich bin für alles selbst verantwortlich, was dann in meinem Leben passiert.

TOFFEE: Tja, Kleines, das Leben ist kein Ponyhof.

JOYCE: Das ist aber doch gar nicht so schwer, Pebbles. Du bist doch ein moralisches Lebewesen mit einer Vorstellung von Werten und davon, was in deinen Augen gut ist und was schlecht. Wenn du dir eine ideale Wertvorstellung machst und versuchst, so gut wie möglich danach zu leben, wirst du automatisch glücklich sein und das Gefühl haben, dass dein Leben einen Sinn hat.

TOFFEE: Ihr redet immer vom Glück. Was ist denn aber Glück? Nur die besonders gelungenen Momente, in denen es extragut läuft, z.B. weil der Andenkondor sich verschätzt und nur das Grasbüschel neben dir erwischt hat und du entkommen konntest? Oder ist das auch die unaufgeregte Zufriedenheit eines Lebens, in dem alle unsere Grundbedürfnisse erfüllt sind und gar nicht viel Außergewöhnliches passiert?


Daisy

DAISY: Nachdenk-MUIG. Hm, ich fände es zwar echt scharf, wenn ich dem Andenkondor entkomme und dann wäre ich bestimmt wahnsinnig glücklich, aber das ist ja dann ein kurzes Glück. Immer satt und in Sicherheit sein, keine Angst haben zu müssen, mit netten Mitschweinchen in einem schönen Haus leben zu dürfen und ein Zweibein, das sich um alles kümmert, das hält irgendwie deutlich länger. Ich glaube, das ist das wahre Glück, wenn im täglichen Leben alles gut läuft, nachdenklich-MUIG.

OSCAR: Eine kluge Einstellung, Daisy, bewundernd-MUIG. Wer immer nur nach Glückshöhepunkten giert, wird meistens unglücklich, weil er das Gute, was er im täglichen Leben hat, nicht mehr zu schätzen weiß. Wer Zufriedenheit hat und Seelenfrieden, der muss sich bestimmt keine Gedanken mehr um den Sinn seines Lebens machen.


Oscar

TOFFEE: Bist du denn unzufrieden, Pebbles? Meistens macht man sich ja Gedanken um den Sinn des Lebens, wenn man unglücklich oder unzufrieden ist oder das Gefühl hat, dass einem der Sinn abhanden gekommen ist. Aber eigentlich bist du doch sonst eine ganz Gemütliche.

PEBBLES: Nein, eigentlich ist alles OK und ich bin sehr glücklich hier. Aber heute hab' irgendwie meinen Moralischen...

TOFFEE: Vielleicht war es doch die Paprika. An heißen Tagen muss man höllisch aufpassen, dass frisches Gemüse nicht gärt. Ich hoffe, deine lästige Philosophieattacke ist nicht ansteckend und verschwindet bald wieder.

JOYCE: Überleg doch einfach mal, was dir in deinem Leben einfach Freude macht, Pebbelchen.

PEBBLES: Lass mal überlegen. Dass ich euch habe, ist schön. Und ich mag unser Haus, weil es so schöne Gemeinschaftsverstecke hat. Und ich mag die vielen leckeren Mahlzeiten, die ständig serviert werden. Und ich finde es schön, dass wir die Kolumne für SOS machen. Das hält uns immer beschäftigt und wir können anderen Wissen über uns und unser Leben vermitteln. Und, naja, wir sind dadurch auch ein ganz kleines bisschen berühmt und das ist ja schon auch irgendwie schmeichelhaft, ein-kleines-bisschen-schäm-MUIG.

DAISY: Aber das ist doch schon wahnsinnig viel Sinn im Leben, findest du nicht?

OSCAR: Das sehe ich aber auch so. Folge einfach immer deinem Herzen und tu, was du für richtig hältst und was dir Spaß macht. Lass dir nichts von anderen einreden, wovon du nicht selbst überzeugt bist, sondern bleib dir selbst treu. Du wirst sehen, dass es keinen besseren Weg gibt, deine eigene Persönlichkeit optimal zu entfalten.

TOFFEE: Da hat der Oscar mal Recht. Und verbringe ganz viel Zeit mit denen, die du liebst. Nichts macht glücklicher als das. Und wenn du deine Gaben nutzt, um das Leben anderer besser und schöner zu machen, ist das für dich am Allerbefriedigendsten.


Toffee & Pebbles

PEBBLES: Ihr seid soo klug. Danke für all die guten Ratschläge. Ich fühle mich jetzt schon viel besser. Ich werd' versuchen, alles zu beherzigen.

JOYCE: So ist es richtig, Schwesterchen. Lass uns fröhlich sein und so leben, dass wir am Ende des Weges sagen können, hey, das war einfach nur ein superschönes Leben und ich hab' alles mitgenommen und nichts Wichtiges verpasst.

OSCAR: Ja, Mädels, vergesst die doofe Sinnfrage. Wo wir schon mal hier sind, können wir genauso gut singen und tanzen und das Leben genießen und uns die Bäuche vollschlagen, dubidubidu-MUIG.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Hey, was ist denn bei euch los? Ihr seid ja alle am Swingen und Singen, feiert ihr Party?


Pebbles

PEBBLES: Wir feiern das Leben, weil es so schön ist.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Ihr Schweinchen macht es richtig. Ihr würdet nicht stundenlang über den Sinn des Lebens grübeln und diskutieren, ihr habt's einfach drauf.

PEBBLES: Och, naja…, geheimnisvoll-lächel-MUIG.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Hier, eure Leckerchen, feiert schön weiter.

JOYCE: Danke, Mama Kerstin. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...

 

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