Henry & Co.: Was bisher geschah.... 
>>>>>> Hier geht's zu den vorherigen Folgen <<<<<<

 

HENRY: Hallo Leute, hier ist wieder euer Henry.

Was hatten wir für eine schlimme Zeit hier in den letzten Tagen! Besonders unsere liebe gute Toffee. Die war nämlich schwer krank und wir hatten alle schreckliche Angst, dass sie beschließt uns zu verlassen und über die Regenbogenbrücke zu gehen, nachträglich-schudder-MUIG.

TOFFEE: Ich hab' aber mit ganzer Kraft gekämpft, weil ich soooo gerne noch ganz lange bei euch bleiben möchte. Aber es ist echt wahr, mir ging's richtig schlecht.

JANE: Gott sei Dank war die Kerstin auf Zack und hat schon gemerkt, dass es dir nicht gut geht, als es noch gar nicht ganz schlimm war, sondern erst anfing ganz schlimm zu werden.

CLARA: Ja, weil Toffee sonst immer die erste ist, die nach vorne rennt, wenn die Kerstin von der Arbeit kommt und ein Begrüßungsleckerchen verteilt und als Toffee letzte Woche Mittwoch erst mit Verzögerung aus ihrem Versteck kam, da war die Kerstin sofort beunruhigt.

TOFFEE: Ja, da hatte ich schon ein bisschen Bauchweh und konnte nicht so schnell nach vorne flitzen wie sonst.

HENRY: Und als Toffee Donnerstagabend gar nicht nach vorne kam, war der Kerstin schon klar, dass das kein Toffee-Normalzustand war. Aber als sie Toffee dann aus der hintersten Ecke geangelt hatte, schien alles ganz normal zu sein.

TOFFEE: Ich hatte Bauchweh und keinen Appetit und wäre lieber liegen geblieben, aber ich musste ja so tun als wär' nix, damit keiner es merkt.

JANE: Da haben wir es wieder. Jedesmal versuchen wir zu vermeiden, dass jemand merkt, dass es uns schlecht geht. Aber die Kerstin hat dein Gesichtchen gesehen und sagte, das sei so gar nicht ihre kleine fröhliche Flitzemaus. Deine Öhrchen hingen und dein gemütliches Backenbärtchen war ganz eingekniffen.

TOFFEE: Ja, und am nächsten Morgen saß ich ratzfatz in der Transportbox und als die Tierarztpraxis aufmachte, schwebte ich als erste ins Wartezimmer. Da wollte ich überhaupt nicht hin, aber heute bin ich froh, dass ich an dem Freitag schon da war. Wer weiß, ob ich ohne diese frühe Behandlung das Wochenende überstanden hätte. Das wäre sonst bestimmt noch schlimmer geworden.

HENRY: Die Mama Kerstin meinte, die Tierärztin hätte erst ein bisschen ratlos ge­schaut, weil du keine konkreten Symptome hattest. Die Kerstin konnte ja auch nur sagen, dass du dich ein bisschen zurückziehst und irgendwie unfröhlich wirkst.

TOFFEE: Dadurch kriegte ich natürlich das komplette Rundum-Untersuchungs­pro­gramm mit Extra-Feenstaub. Erst hat die Grünkittel-Frau mich überall gedrückt und befingert. Das war gar nicht schön mit meinem Bauchweh. An meinen Vorratspölsterchen hinten hat sie eine ganze Weile 'rumgequetscht. Da hat sich dann am Schluss rausgestellt, dass das gar nicht so große Pölsterchen sind, sondern meine Ovarien total vergrößert sind.

CLARA: Deine was?

JANE: Das sind Eierstöcke.

CLARA: Warum sagt man das dann nicht gleich? Ärzte sprechen immer in Hieroglyphen.


Toffee

TOFFEE: Das sei aber nicht schlimm, sagt die Tierärztin. Viele Meerimädchen haben das, besonders wenn sie wie ich schon Babies hatten.

HENRY: Na, da kannst du dich aber drauf verlassen, dass die Kerstin das Wohl­er­ge­hen deiner Eierstöcke jetzt für immer im Auge behält!

TOFFEE: Dann wurden meine Zähne kontrolliert. Dazu bekam ich zwei Klemmen ins Mäulchen, eine hochkant und eine quer, damit ich das Mäulchen ganz weit aufklappe und die Bäckchen weit aufgespreizt werden. Ich hab's aber zweimal geschafft, die Klemmen auszuspucken. Aber dann schaute die Grünkittel-Frau mir ganz tief in den Rachen. Meine Backenzähne musste sie erst mit einem Wattestäbchen sauber wischen, um sie kontrollieren zu können, weil da grüne Essensreste dran klebten, aber alle Zähne waren top. Nichts zu lang oder schief oder mit scharfen Kanten.

JANE: Ja, Zahnprobleme sind ganz oft die Ursache, wenn es einem Schweinchen nicht gut geht. Und unsere Backenzähne kann halt nur ein Tierarzt kontrollieren.

TOFFEE: Danach kam eine Ultraschall-Untersuchung. Dafür hat die Grünkittel-Frau mit einem ganz lauten Gerät mein Bäuchlein ganz nackt rasiert. Da habe ich echt ge-bibbert, dass sie mich schneidet. Die Kerstin hat mich dann auf den Rücken ge­dreht und mich auf ihren Schoß gelegt, weil die Grünkittel-Frau meinte, dass sich Meeris bei ihren eigenen Zweibeinern wohler fühlen und weniger strampeln. Naja-MUIG, wohl fühlen ist anders. Dann bekam ich ein glitschiges total kaltes Zeug auf mein nacktes rosa Bäuchlein geschmiert und da drauf ist die Tierärztin mit ihrem Ultra­schallgerät ewig lange rumgerutscht. Und wisst ihr was, da konnte man mein Innenleben im Fernsehen sehen, aber leider nur schwarz-weiß.

CLARA: Echtes Toffee-Fernsehen. Was lief denn für ein Film?

TOFFEE: Der hieß wohl "Verdauung und Eierstöcke". Die Kerstin war total fasziniert, weil man sehen konnte wie sich die schon fast fertigen Köttel hinten durch meinen Darm bewegen. Die großen Eierstöcke konnte nur die Tierärztin erkennen und das, was die Kerstin für eine große Zyste gehalten hat, war meine Blase. Die sah in dem Fernseher aus wie ein großes schwarzes Loch. Angeblich habe ich ein ganz kleines bisschen Blasengries, das haben aber wohl auch fast alle Meeris.

HENRY: Also war bis jetzt noch nichts, was wirklich beunruhigend war.

TOFFEE: Nein. Und ich konnte ja nicht sagen, wo es mir nicht gut geht.

JANE: Naja, wenn es bei uns nicht die Zähne sind, ist die Verdauung ein heißer Tipp.

TOFFEE: Deshalb hatte die Mama Kerstin ein kleines Döschen mit frischen Kötteln von mir mit, aber die Grünkittel-Frau sagte, die bräuchten wir erst mal gar nicht untersuchen, denn wer so schöne, dunkle, glatte, glänzende und wohlgeformte Köttel herstelle, habe bestimmt kein Problem mit dem hinteren Verdauungstrakt.

CLARA: Aber einen Preis hat sie deinen Super-Kötteln nicht auch noch verliehen? Spöttisch-MUIG.

TOFFEE: Mach dich nicht lustig, drei Tage später hatte ich nur noch helle, trocken-bröckelige, stumpfe Kleinköttel mit einem spitzen Zipfelchen an einem Ende. Es geht also nichts über einen ordentlichen Stuhlgang.


Toffee & Henry

HENRY: Die Kerstin hatte dir doch auch noch ein Pfützchen abgeluchst zur Untersuchung.

TOFFEE: Ja, sie hatte ein bisschen von meinem Pipi in einer Aufziehspritze mit. Da war die Tierärztin ganz beeindruckt und sagte, die meisten Leute könnten kein Pipi von einem Meerschwein auffangen, das hätten sie nur ganz selten.

JANE: Was soll denn daran schwer sein? Der Mama Kerstin war sofort klar wie das geht. Man setzt das Meeri in eine Schüssel und wartet bis es muss. Dann saugt man das Pipi mit einer Spritze auf. So ewig dauert das nicht, wir müssen schließlich recht oft.

TOFFEE: Das muss halt direkt vor dem Tierarztbesuch sein, damit die Urinprobe nicht zu alt ist, sonst kriegt man verfälschte Ergebnisse. Aber mein Pipi war total OK.

CLARA: Na, allmählich hatte die Grünkittel-Frau das Problem ja wohl so eingekreist, dass sie jetzt bald mal was finden musste.

TOFFEE: Ja, das Röntgenbild brachte dann ein Ergebnis. Meine Knochen waren alle super, aber in der Mitte sah man den Magen und der war viel zu groß. Die Grünkittel-Frau sagte, ich sei aufgegast. Das hatte sie aber beim Abtasten gar nicht spüren können. Daraufhin bekam ich ganze vier Spritzen in den Hintern; was gegen die Aufgasung, was Entkrampfendes, ein Schmerzmittel und ein Aufbaumittel zur Stärkung. Mir taten die ganzen Hinterbacken weh. Dann durfte ich wieder heim und die Mama Kerstin hoffte, dass es jetzt wieder besser wird.

HENRY: Dummerweise ging es dir am Samstag eher schlechter. Du hast dich ja völlig zurückgezogen und den ganzen Tag geschlafen. Zum essen bist du nicht rausgekommen und die Kerstin hatte Angst, dass du nicht genug isst und deine Verdauung zum Stillstand kommt.

TOFFEE: Sie hat mir das ganze Wochenende 5 x am Tag Dimeticon ins Mäulchen gespritzt, weil das das Gas im Magen auflösen soll. Aber irgendwie war das ganze Problem erst noch im Aufbau und der Höhepunkt noch gar nicht erreicht.

JANE: Man fragt sich ja, warum du überhaupt so was gekriegt hast. Wir essen doch alle dasselbe.

TOFFEE: Die Tierärztin meinte, das kann an allem Möglichen liegen; was Unrechtes gegessen, gespritzes Gemüse, zu staubige Streu oder einfach so. Pech halt, wie es jedem Schweinchen jederzeit passieren kann. Ich wollte an dem Samstag irgendwie nur schlafen. Aber Clara war total lieb zu mir. Sie ist immer wieder zu mir gekommen und hat sich neben mich gelegt und mir Gesellschaft geleistet und mir gut zugeredet. Das hat richtig gut getan, dankbar-MUIG. Clara und ich sind in den letzten Monaten richtig gute Freundinnen geworden.


Clara & Toffee

CLARA: Verlegen-MUIG. Ich hab' mir halt Sorgen um dich gemacht. Du bist immer so lieb und es war gar nicht schön zu sehen wie schlecht es dir ging.

HENRY: Am schlimmsten war es am Sonntag. Da hat die Kerstin dann die Treppenaufgänge versperrt und für Toffee auf der oberen Etage eine Krankenstation eingerichtet. Wir anderen drei mussten unten bleiben, weil die Kerstin kontrollieren wollte, was und wieviel Toffee tatsächlich isst und ob Köttel kommen und wie die aussehen. Dazu musste Toffee alleine sein.

TOFFEE: Ich war ganz froh, dass ich Ruhe hatte, aber euch unten hören konnte, so dass ich doch nicht ganz allein war. Die Mama Kerstin hat mir ganz regelmäßig das Dimeticon eingeflößt und geschaut, ob ich aussehe als hätte ich schlimme Schmerzen. Sie sagte, wenn ich anfange mich aufzuplustern oder mit den Zähnen zu knirschen, wäre sie sofort mit mir in eine Tierklinik gefahren.

HENRY: Ja, die Mama Kerstin hatte total Angst um dich. Nachdem Röschen damals an so etwas gestorben ist, war ihr klar, wie gefährlich so eine Aufgasung sein kann und sie hat dich nicht aus den Augen gelassen. Aber ihr war auch klar, das das Problem erst bewältigt ist, wenn das, was die Aufgasung verursacht hat, durch dei­nen ganzen Verdauungstrakt gewandert ist bis es hinten ausgeschieden wird. Und das dauert halt so 5 - 7 Tage. Und wenn man wenig isst, wird alles im Darm nur langsam weitergeschoben und es dauert noch länger.

TOFFEE: Die Kerstin hat mir die leckersten Sachen hingelegt, das frischste Heu, Gemüse, Sonnenblumenkerne. Ich hab' immer mal ein kleines Häppchen abgebissen, hatte aber gar keinen Appetit und war auch nach einem Bissen direkt wieder satt.

JANE: Kein Wunder, wenn der ganze Bauch voll ist mit Gas.

HENRY: Die Kerstin fand, dass du zu wenig isst. Wie sollte denn so der Essensbrei in deinem Darm weitergeschoben werden. Und außerdem merkte sie im Laufe des Tages, dass du überhaupt keine Köttel mehr produzierst. Sie hatte totale Angst, dass deine Verdauung zum Stillstand kommt.

TOFFEE: Ich weiß. Nachmittags und abends hat sie dann Päppelbrei angerührt und mich gepäppelt. Nicht so viel, weil sie befürchtete mich zu überladen, falls ich Verstopfung habe. Aber sie wollte unbedingt, dass wieder Köttel kommen. Sie hat mir dann ein paar Stücke getrocknetes Maisblatt hingelegt, weil sie weiß, dass ich da kaum widerstehen kann, und ich hab' mich auch arg bemüht, davon zu essen. Am Montagmorgen kamen dann wieder die ersten Köttel. Da war dann wohl das Aller­schlimmste vorbei und es ging wieder bergauf.


Toffee & Jane

CLARA: Aber die Mama Kerstin ist Montagmorgen direkt wieder mit dir zur Tierarzt­pra­xis gefahren und hat gesagt, dass vorne nix reingeht bei dir und hinten nix raus­kommt.

TOFFEE: Die Tierärztin war da auch sehr beunruhigt und hat mich den ganzen Tag da behalten. Das war ganz schön schrecklich, sage ich euch, seufz-MUIG. Die haben sich ständig mit mir beschäftigt. Ich wurde gepäppelt, bekam nochmal Spritzen, dann haben sie mein Vorderbeinchen rasiert und reingepiekt und ein bisschen Blut rausgesaugt und es untersucht. Mein Kiefer wurde geröntgt, um zu schauen, ob ich vielleicht einen Abszess habe. Ich durfte zwischendurch unter einer Rotlichtlampe immer wieder Pause machen, aber dann kam schon wieder eine neue Behandlung. Aber als der Montag 'rum war hat die Mama Kerstin mich abends abgeholt und die Grünkittel-Frau sagte, ich sei jetzt über den Berg, das Schlimmste sei vorbei, jetzt müsse die Kerstin nur noch aufpassen, dass ich wirklich wieder selbst anfange ordentlich zu essen.

JANE: Du bist aber auch total dünn geworden. Wieviel hast du denn abgenommen bei der ganzen Geschichte?

TOFFEE: Über 100 Gramm. Die Tierärztin hat gesagt, es sei gut gewesen, dass ich ein bisschen was zum Zusetzen hatte, da seien die 100 Gramm Gewichtsverlust nicht bedrohlich.

HENRY: Die Mama Kerstin war total erleichtert, dass es dir besser ging. Und sie war sehr froh, dass sie schon vor Monaten eine anständige Meeri-Notfallapotheke ein­ge­rich­tet hatte, in der alles drin ist gegen Aufgasung, für den Wiederaufbau der Darmflora, der Päppelbrei, was gegen Schmerzen, was Appetit anregendes, Vitamine etc.

TOFFEE: Am Dienstag ging es mir tatsächlich ein bisschen besser und ich konnte auch wieder größere Portionen essen, auch wenn ich noch öfter Pausen machen musste beim Essen. Die Medikamente konnte man jetzt langsam ausschleichen lassen.


Toffee

JANE: Trotzdem hat es bis Donnerstag gedauert bis du wieder halbwegs fit warst. Die Kerstin hat dich ständig beobachtet, weil sie meinte, man könne in deinem Gesichtchen ganz genau sehen wie es dir geht. Und das ist echt wahr. Du hast noch Tage lang ganz elend und niedergedrückt geschaut und erst am Mittwoch bist zu wieder mit uns Mädels nach vorne zur Plexischeibe gelaufen, um zu betteln.

HENRY: Das lag aber nicht mehr so an der Aufgasung. Die Grünkittel-Frau hatte zur Kerstin gesagt, dass so eine Untersuchung ein Meeri bis ins Mark erschüttert, weil wir sehr sensibel sind und ganz zarte Seelen. Da kann es Wochen dauern bis ein Meeri das innerlich verarbeitet hat.

TOFFEE: Da sagst du was. Das hat mich alles echt mitgenommen. Da geht's einem schon schlecht und dann wird man noch mit den ganzen Untersuchungen und Behandlungen gequält.

CLARA: Aber Gott sei Dank bist du ja eine Frohnatur. Du hast das echt schnell wieder abgeschüttelt.

TOFFEE: Die Kerstin verwöhnt mich ja auch nach Strich und Faden. Ich muss gar nicht betteln, sondern kriege alles nachgetragen. Ein Blick von mir genügt. Soll ich es euch mal zeigen?

HENRY: Ja, mach mal.

TOFFEE: Achtung, es geht los. (Blick nach vorne...)

KERSTIN-ZWEIBEIN: Toffee, Süße, wie wär's mit einer Gurkenscheibe?

JANE: Das nennt man, glaube ich, "Gewinn durch Krankheit".

HENRY: So lange Toffee gegen ihre Krankheit gewonnen hat und wir vier alle eine Gurkenscheibe gewinnen, ist ja alles gut.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Hier bitte, für jeden eine Gurkenscheibe. Die dickste ist für Toffee.

HENRY: Danke. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...

 

 

..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....


 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.