Henry & Co.: Was bisher geschah.... 
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HENRY: Hallo Leute, hier ist wieder euer Henry.

Heute erzähle ich euch wie es mit meiner Behandlung weiter ging. Ihr wisst ja schon, dass ich die Einnahme der B-Vitamine bereits erfolgreich boykottiert hatte.

TOFFEE: Du kannst aber auch stur sein. Dabei bist du doch sonst so umgänglich.

HENRY: Alles hat Grenzen. Das "B" steht definitiv für "Bäh". Aber davon abgesehen sollte die Kerstin ja noch Turnübungen mit mir machen. Täglich.

CLARA: Hast du die auch boykottiert?

HENRY: Nur ein bisschen. Lust hatte ich ja nicht auf diese Tortur...

JANE: Na, die Mama Kerstin wird sich auch nicht gewälzt haben vor lauter Glück, dass sie das mit dir machen musste.

HENRY: Tss, tss, tss-MUIG. Ich sollte unter anderem Gleichgewichtsübungen machen, bei denen das Gewicht von links nach rechts und zurück verlagert wird und von vorne nach hinten, damit ich immer abwechselnd meine Beine belaste und sich die Muskeln anspannen müssen. Dafür hat die Kerstin extra ein Balance-Board gekauft, damit ich da drauf sitzen und balancieren kann.

TOFFEE: Was ist ein Balance-Board, neugierig-MUIG?

JANE: Das ist ein rundes Brett, unter dem in der Mitte ein runder Knubbel angeklebt ist. Wenn man das Brett auf den Knubbel stellt, dann muss man sich draufstellen und versuchen, durch Balancieren das Brett in der Waagrechten zu halten.

TOFFEE: Warum sollte man denn freiwillig sowas Doofes tun?

HENRY: Ganz genau das dachte ich auch. Die Kerstin legte das Brett auf den Fußboden und setzte mich drauf. Ich saß dann also gemütlich auf dem schräg liegenden Brett und schaute die Mama Kerstin an. Und sie schaute mich an. Uns war natürlich beiden klar, dass ich nicht von selbst anfange zu balancieren.


Henry

CLARA: Kicher-MUIG. Schade, dass wir nicht zuschauen durften.

HENRY: Die Kerstin kippte das Brett dann in die Waagrechte und fing an, es langsam hin und her und vor und zurück zu wippen. Ich saß genau in der Mitte vom Brett, weil es sich da am wenigsten bewegt.

CLARA: War klar, ne?

HENRY: Nach ein paar Mal kippeln hatte ich genug von der Sache. Da wird man ja seekrank von. Also bin ich zum Rand von dem Brett gelaufen und einfach abgestiegen.

JANE: Du hast ein Gespür für einfache praktische Problemlösungen, das muss man dir lassen.

HENRY: Die Kerstin war ein bisschen perplex. Irgendwie hatte sie damit nicht gerechnet. Bis sie mich dann wieder unter'm Sofa rausgelockt hatte hatten wir beide keine Lust mehr auf Turnen.

TOFFEE: Die Mama Kerstin hat aber doch bestimmt nicht so einfach aufgegeben, oder?

HENRY: Natürlich nicht, ihr kennt sie doch. Am nächsten Tag kam sie wieder an mit dem Wackelbrett. Diesmal hatte sie eine extra dicke Gurkenscheibe dabei, die legte sie auf das Brett und setzte mich daneben. Sie dachte, ich bleibe dann auf dem Brett sitzen bis ich die Gurke gegessen habe. Aber als sie wieder anfing mit dem Brett zu kippeln hab' ich mir die Gurke geschnappt und bin damit zum Rand vom Brett gelaufen und abgestiegen.

CLARA: Ich nehme an, bis du unter dem Sofa die Gurke gegessen und verdaut hattest war die Turnstunde vorbei.

HENRY: Ganz genau.

TOFFEE: Kicher-MUIG.

HENRY: Danach war der Kerstin klar, dass das nichts wird mit dem Balancieren, so lange das Brett auf dem Boden steht. Das war der Moment, in dem sie sich fragte, warum sie ein teures Balance-Board gekauft hat. Sie sagte, da hätte sie mich auch gleich auf ein Tablett setzen können zum balancieren oder auf einen großen Teller oder auf ihr hölzernes Schneidebrett aus der Küche.

JANE: Ja, das ist das Dumme an der Erfahrung. Man macht sie immer erst, nach­dem man sie schon gebraucht hätte.


Jane

HENRY: Jedenfalls hob die Kerstin mich beim nächsten Mal mit dem Brett hoch in die Luft, damit ich nicht wieder ausbüchse. Dann kam ein kurzer Moment der Panik als ich mich zügig Richtung Rand auf den Weg machte bis die Kerstin mich wieder ganz sicher gepackt hatte. Als dann irgendwann später ihr Blutdruck wieder normal war hat sie das Brett in die Ecke gestellt. Da steht es noch.

TOFFEE: Du wärst doch nicht wirklich von dem Brett gesprungen, oder?

CLARA: Ich glaub' nicht, dass wir das so genau wissen wollen.

JANE: Naja, das war wohl wieder so ein Beispiel dafür wie man's besser nicht macht.

HENRY: Dann sollte ich ja aber auch noch andere Übungen machen. So Beinbewegungen wie Fahrrad fahren und die Kerstin sollte immer so von unten gegen meine Füßchen drücken, dass ich dagegen drücken muss.

TOFFEE: Und wie hast du dich davor gedrückt?

HENRY: Leider gar nicht. Die Kerstin hat mich abends auf dem Sofa auf den Schoß gesetzt. Vorne bekam ich was Leckeres hingelegt zum knabbern, aber hinten hat sie mich mit beiden Händen festgehalten und dabei ihre Finger unter meine Hinterfüßchen platziert. Dann hat sie immer abwechselnd mit den Fingern meine Füßchen angehoben und weil das ja mein ganzes Hinterteil mit hochgedrückt hat, musste ich schon ordentlich kräftig dagegen drücken. Das war ganz schön anstrengend.

JANE: Es ist aber gut, dass du die Übungen gemacht hast. Du hast jetzt echt wieder gute Muskeln an den Beinen hinten.

HENRY: Ja ja. Die Kerstin sagt auch, dass mein Hintern wieder fester ist, nicht nur Knochen drin, sondern auch ein paar Muskeln. Aber das war eine ganz schöne Strapaze, das sag' ich euch. Und das wochenlang.

Die Kerstin hat mich bei den Übungen in alle Richtungen gekippt, vor und zurück, von links nach rechts und schräg. Zwischendurch hat sie mich auch immer wieder vorne so angehoben, dass ich auf den Hinterfüßchen stehen musste. Ich hatte richtig Muskelkater, ächz-MUIG.

JANE: Das hat aber auch eine ganz schön lange Weile gedauert bis du wieder so fit warst.

CLARA: Was meinst du mit "wieder"? So fit wie jetzt war er nicht mal in seiner Jugend Maienblüte. Habt ihr bemerkt, dass er sich seit zwei Wochen nicht mehr von der Kerstin zum Gemüsebuffet hochheben lässt, sondern plötzlich selbst läuft?


Clara

HENRY: Ja, das macht mir gar nichts mehr aus. Ich fühle mich neuerdings richtig dynamisch.

JANE: Ungläubig-MUIG! Ich hätte nie gedacht, dass ich so einen Satz je von dir höre.

HENRY: Ich hab' ja jetzt schon vier Monate lang jeden Tag Vitamine geschluckt. Allmählich merkt man den Erfolg, sagt die Kerstin. Ich muss vitaminmäßig total leer gewesen sein, aber jetzt bin ich damit wieder aufgefüllt. Allmählich hab' ich auch keine Lust mehr auf das Zeug. In den letzten Tagen habe ich die Spritze schon ein paar Mal ausgespuckt oder nur halb ausgetrunken, so dass die Kerstin gesagt hat, dass sie jetzt allmählich die Menge reduzieren will und ich soll jetzt auch nicht mehr jeden Tag die Vitamine kriegen.

CLARA: Das ist vielleicht auch gut so. Nicht, dass du am Ende noch Temperament entwickelst vor lauter Kraft und Dynamik, spöttisch-MUIG.

HENRY: Das steht, glaube ich, nicht zu befürchten.

TOFFEE: Ich verstehe nicht wie du einen Vitaminmangel haben konntest bei all dem Gemüse und Salat und den Kräutern, die wir kriegen. Wir essen doch alle dasselbe und wir haben sowas nicht.


Toffee

HENRY: Keine Ahnung. Die Mama Kerstin sagt, ein Vitaminmangel kann viele Ursachen haben. Man kann sowas sogar kriegen, wenn man Stress hat oder körperlich stark beansprucht wird. Die Kerstin meint, dass ich vielleicht durch meine Hautprobleme schon angeschlagen war, dann kam noch die Bindehautentzündung dazu und weil ich vorher nicht genug Sport getrieben habe, hatte ich keine körperlichen Reserven und schwupp, schon hing ich in den Seilen.

JANE: Das mit deiner Haut hat dann aber auch ewig gedauert bis du wieder halbwegs nach was ausgesehen hast. Du warst richtig räudig und die Haare, die noch da waren, waren richtig fettig und strubbelig von dem klebrigen Medi-Zeugs.

HENRY: Ja, da sagst du was. Lauter so langwierige lästige Beschwerden hatte ich da; und alles gleichzeitig. Die Kerstin hat meine kahlen Stellen zweimal am Tag mit dem Antipilzzeug von der Tierärztin eingeschmiert, obwohl wir ja noch gar nicht sicher wussten, ob ich überhaupt einen Pilz habe. Die Kerstin hat dann eine Woche nach dem Tierarzttermin dort angerufen und nach dem Ergebnis von dem Pilztest gefragt. Die sagten dann, der Test sei positiv.

TOFFEE: Das ist doch gut, freu-MUIG.

HENRY: Von wegen. Ich hatte mich auch schon gefreut, aber in der Medizin heißt ein positives Ergebnis immer, dass man was negatives hat, was man lieber nicht hätte. Also wussten wir jetzt, dass ich tatsächlich nicht nur Milben hatte, sondern auch einen Pilz. Ich hatte ja sowieso schon einen zweiten Termin bei der Grünkittel-Frau. Und wie der verlaufen ist, das erzähle ich dann nächste Woche. Nach den paar Tagen seit dem ersten Termin sah man damals noch gar keine Verbesserung bei mir und die Kerstin sagte, ich sei eine richtige Großbaustelle.

So, jetzt aber erstmal unsere Gurke. Keeeeeerstiiiiiiiiiin...

KERSTIN-ZWEIBEIN: Ja, also, ihr Lieben, schlechte Nachrichten heute. Gurke ist aus. Alles alle. Der Supermarkt hatte keine mehr...

JANE: Waaaaaaaasssss??? Entsetzt-MUIG!!!

TOFFEE: Das halt' ich nicht aus, Haare-sträub-MUIG!!!!

CLARA: Wie konnte so was passieren??? Fassungslos-MUIG!

HENRY: Das glaub' ich dir nicht. Die Läden sind noch auf und Krieg ist auch grad' keiner. Du wärst doch bestimmt noch in einen anderen Laden gefahren, wo's noch Gurken hat. Oder? Hoffnungsvoll-MUIG.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Du bist mein kluger Junge. Natürlich hab' ich Gurke für euch. Davon gibt's immer eine extra auf Vorrat.

CLARA: Erleichtert-MUIG. Ich weiß grad' nicht, ob ich empört sein soll oder weinen soll vor Glück. Ich hab' mich fast nass gemacht vor Schreck.

TOFFEE: Ich hatte ganz spontan sofort die ersten Entzugserscheinungen. Ein ganzes Wochenende ohne Gurke, das hält das stärkste Schwein nicht aus.

JANE: Ich weiß gar nicht was schlimmer ist, dein Humor oder dass wir immer wieder drauf reinfallen, konsterniert-MUIG.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Man sollte die guten Sachen im Leben nie zu selbstverständlich nehmen. Jetzt schmeckt die Gurke bestimmt doppelt so lecker. Hier bitte...

HENRY: Danke. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...

 

..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....


 

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