Henry & Co.: Was bisher geschah.... 
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HENRY: Hallo Leute, hier ist wieder euer Henry.

Heute erzähle ich euch von unserem Termin bei der Meerschweinchen-Tierärztin. Das ist übrigens eine Grünkittel-Frau.

JANE: Das ist die, bei der ich vorher schon war als ich mir das Füßchen so vertreten hatte. Die ist OK.

TOFFEE: Mir war trotzdem ganz mulmig, trocken-schluck-MUIG.

HENRY: Und mir erst. Meine Bindehautentzündung war noch nicht weg, ich hatte kahle Stellen, die ich mir aufgekratzt hatte, und auch wenn ich keine Schweinchenlähme hatte, an irgendwas musste es ja liegen, dass ich meine Hinterbeinchen so nachzog. Außerdem fühlte ich mich gar nicht gut.

Wir fuhren also in unserer bewährten Reisekombination dort hin. Clara reiste mit mir und in der zweiten Transportbox saßen Jane und Toffee.

CLARA: Uns Mädels war eigentlich nicht ganz klar, warum wir alle mit mussten.

HENRY: Ich brauchte echt jede Unterstützung, die ich kriegen konnte. Außerdem wollte die Kerstin wissen, ob ihr zu dick seid und was sie gegen eure Hornballen tun kann.

Als wir drankamen wurde ich als erstes aus der Box gefischt. Die Grünkittel-Frau machte direkt einen gründlichen TÜV mit mir. Sie hat mich dann senkrecht gehalten und auf die Hinterfüßchen gestellt, um zu schauen, ob ich mein Gewicht damit tragen kann. Dann hat sie mich auf den Rücken gedreht und alle möglichen Bewegungen mit meinen Beinchen ausprobiert. Sie hat gegen meine Füßchen gedrückt und ich hab' dagegen gedrückt. Sie hat auch gleich gesehen, dass ich an den Hinterbeinen kaum Muskeln hatte.

JANE: Aber sie hat nicht gedacht, dass das eine Schweinchenlähme ist.

HENRY: Nein. Sie hat gar nicht gedacht, dass das Lähmungen sind. Sie meinte, ich müsste viel mehr laufen und ordentlich trainieren, dann kämen auch wieder Muskeln.

CLARA: Die Kerstin wollte dich doch röntgen lassen.

HENRY: Ja, aber die Grünkittel-Frau sagte, dazu müsste man mich sedieren und das würde sie lieber erst machen, wenn es nicht anders geht. Sie wollte es mit B-Vitaminen versuchen, das würde mich hoffentlich wieder fit machen. Also bekam ich wieder so eine dicke Spritze ins Hinterteil.

TOFFEE: Autsch-MUIG.

HENRY: Das kannst du laut sagen. Dann ging's gleich weiter mit meiner Haut. Die Grünkittel-Frau nahm so ein grässlich scharfes Ding und schrappte damit an meinen kahlen Stellen 'rum. Als hätten die nicht eh schon weh getan. Aber sie brauchte ein "Geschabsel", also ein paar Hautzellen und Schuppen und ein kleiner Fellpüschel war dann auch ab, das packte sie alles in ein kleines Plastikdöschen.

CLARA: Was wollte sie denn mit dem Zeug machen?

HENRY: Eine Pilzkultur anlegen.

TOFFEE: Sie wollte Pilze von dir züchten?

HENRY: Naja, sie wusste ja noch nicht, ob ich wirklich einen Pilz habe. Pilze sind ja so winzig, dass man sie nicht einfach sehen kann. Wenn man aber das Geschabsel in eine Flüssigkeit legt, die Pilzen gut schmeckt, dann trinken sie sich voll und wachsen und vermehren sich und wenn es genug sind, dann sieht man sie auch und weiss dann, was es für Pilze sind und dann kann man sie bekämpfen. Das dauert aber eine gute Woche.


Clara

CLARA: Und in der Zwischenzeit?

HENRY: Die Grünkittel-Frau sagte, meistens hätten Meeris mit Hautproblemen Milben und Pilze gleichzeitig, weil die Milben die Haut schädigen und in die kleinen Verletzungen setzen sich dann die Pilzsporen rein. Sie sagte, es gebe einen Trick, um rauszufinden, ob ein Meeri einen starken Juckreiz hat.

CLARA: Jetzt bin ich gespannt.

HENRY: Wenn man ein Meeri mit beiden Händen an den beiden Seiten krabbelt und kitzelt, dann reagieren Meeris mit gesunder Haut da praktisch gar nicht drauf. Aber Meeris mit Juckreiz fangen dann an ganz wild zu strampeln und zu zucken, weil sich das dann ganz unerträglich anfühlt. Sie hat es bei mir versucht und ich dachte echt, ich werde direkt wahnsinnig, weil es mich überall so gekitzelt hat. Ich hab mit allen Füßen gestrampelt und mit dem Kopf geschlagen und mich verdreht und gewunden und mit allen Muskeln gezuckt. Die Kerstin war total überrascht, weil sie mich noch nie so gesehen hatte. Sonst bin ich ja eher stoisch.

CLARA: Ach, jetzt begreife ich, warum die Grünkittel-Frau mich links und rechts so gekrabbelt hat als ich dran war. Ich hab' aber nicht reagiert.

HENRY: Genau, sie wollte der Kerstin den Unterschied zeigen. Und weil du keine Hautprobleme hattest, hat dich das Gekrabbel auch nicht gestört.

JANE: Tja, da sieht man mal, die Spezialisten haben so ihre Tricks.

HENRY: Ich bekam dann einen Tropfen ins Genick, das war so ein Zeug gegen Milben. Und die Kerstin sollte meine kahlen Stellen zweimal täglich mit Surolan einreiben, das ist so ein flüssiges Zeug gegen den Pilz. Dann bekam ich noch ein Fläschchen von den Augentropfen mit. Da steht zwar drauf, dass man sie nur sieben Tage lang nehmen soll und ich hatte ja schon eine Flasche verbraucht. Aber die Grünkittel-Frau sagte, das sei nicht schlimm und es müsse ja schließlich ausheilen.


Henry

TOFFEE: Also kann man auch nicht immer glauben, was auf den Beipackzetteln steht.

HENRY: Jedenfalls waren nach der zweiten Flasche Augentropfen meine Augen endlich wieder total OK, erleichtert-MUIG. Alles andere dauerte viel länger. Dann wurden noch meine Füßchen gecheckt, weil die ein bisschen rot und wund waren, weil ich so viel in meinem Pipi sitzen geblieben war. Da bekam die Kerstin Traumeel-Salbe für mich, die besteht nur aus guten Kräutern. Damit cremt die Kerstin jetzt aber auch eure Füße ein. Am Schluss von dem Termin zeigte die Grünkittel-Frau der Kerstin noch verschiedene Turnübungen, die sie mit mir machen sollte, um meine Hinterbeinchen wieder zu kräftigen. Ach ja, gewogen hatte sie mich auch noch und meinte, mein Gewicht sei total in Ordnung. Da hatte ich knapp über 1000 Gramm.

CLARA: Danach war ich dran. Ich hatte, naja, räusper, ungefähr 1200 Gramm. Ich kriegte einen gründlichen TÜV und die Grünkittel-Frau schaute sich meine Fußsohlen genau an wegen meiner kleinen Hornballen an den Vorderfüßchen. Da könne man aber nichts gegen machen, meinte sie, außer ganz viel eincremen, damit sie schön weich bleiben, und dann abschneiden, wenn sie zu lang werden. Sie hat die Hornballen dann kurz abgeschnitten und ich hab ganz still gehalten, damit da nichts schief geht.

JANE: So war's bei mir auch. Ich hatte zwar 1250 Gramm und meine Hornballen sind ja immer die größten, aber die wurden auch gut abgeschnitten. Die Grünkittel-Frau sagte, das ginge nur so gut, weil die Kerstin die ständig eincremt, sonst würden die nämlich so hart, dass man die nicht mehr schneiden kann.

TOFFEE: Ich war als letzte dran. Ich hatte ein bisschen Angst und die Grünkittel-Frau schaute mich an und sagte, ich sei aber auch eine ganz Süße. Da mochte ich sie gleich gut leiden. Ich hab' ja keine Hornballen, bei mir sind ja hinten die Fußsohlen ein bisschen empfindlich. Die müssen auch gecremt werden.



Toffee

HENRY: Aber die Kerstin hat ein großes Lob gekriegt. Die Grünkittel-Frau sagte nämlich, man könne sehen, dass wir gut gehalten werden, weil wir in einem sehr gepflegten Zustand seien. Da war die Kerstin ganz stolz. Und das, obwohl ich ziemlich räudig aussah.

JANE: Man kann aber auch bei guter Haltung mal krank werden.

CLARA: Was hast du denn eigentlich gewogen, Toffee?

TOFFEE: Auch ungefähr 1200 Gramm. Die Kerstin wollte wissen, ob wir Mädels zu dick sind. Aber die Grünkittel-Frau sagte, man könne Meeris nur ganz schwer abspecken und über uns sagte sie "Die geh'n noch durch." Seitdem ist die Kerstin viel entspannter mit unserem Gewicht.

HENRY: Ja, damit waren wir erstmal fertig mit diesem Termin. Ich bekam aber gleich einen Folgetermin auf's Auge gedrückt, weil man die Milbenbehandlung ja wiederholen muss.

CLARA: Aber erstmal durften wir heim.

HENRY: In den Tagen nach dem Termin bekam ich erst noch den Rest aus der Multivitamin-Flasche. Vitamine sind nämlich teuer und sie halten sich nicht lange, wenn die Flasche erstmal auf ist. Deshalb wollte die Kerstin die feinen Tropfen nicht verschwenden. Aber dann war die Flasche leer und jetzt sollte ich die B-Vitamine kriegen.

TOFFEE: Na und?

HENRY: Ich dachte an nichts Böses als die Kerstin wieder mit der Spritze kam und ich dockte direkt vorne an der Spritze an. Aber dann drückte die Kerstin den ersten Tropfen raus und ich sage euch, ich hab' richtig gespuckt. Mann, war das Zeug fies, angeekelt-MUIG.

TOFFEE: Du Armer. Hat die Kerstin dich dann damit in Ruhe gelassen?

HENRY: Nein. Sie war fast so entschlossen das Zeug in mich reinzukriegen wie ich entschlossen war, nicht einen Tropfen davon zu schlucken.

JANE: Daraus schließe ich, dass du den Kampf gewonnen hast.



Jane

HENRY: Ja, aber es war nicht leicht. Ich habe gestrampelt und die Zähne zusammengebissen, mich gewunden, den Kopf weggedreht und mit den Vorderfüßchen die Spritze weggetreten, während die Kerstin versuchte mich stillzuhalten und mit der Spritze mein Mäulchen zu treffen. Am Schluss waren die Ekelvitamine überall, nur nicht in mir drin. Ich hatte sie überall auf dem Fell und die Kerstin hatte sie auf der Hose. Das hat sie drei Tage lang versucht. Dann hat sie kapituliert. Ich bin ja echt gutwillig, aber wenn ich was nicht will, dann will ich es auch nicht.

CLARA: Wie können die B-Vitamine denn so eklig sein, wenn Multivitamine so lecker sind?

HENRY: Keine Ahnung. Aber dieses Zeug, brrr-schauder-MUIG, nur über meine Leiche.

TOFFEE: Henry, entsetzt-MUIG, sag doch sowas nicht, das bringt Unglück.

HENRY: Die Kerstin sagte dann, es hätte keinen Sinn mich zu den B-Vitaminen zwingen zu wollen. Dann bekäme ich halt wieder täglich eine ordentliche Portion Multivitamine, da seien auch B-Vitamine drin, das sei besser als nichts.

CLARA: Also bekamst du wieder die lecker-schmatzi-Tropfen.

HENRY: Ja, aber die wollte ich jetzt auch nicht mehr. Ich hab' der Sache nicht getraut und hab' die Spritze gar nicht mehr in meine Nähe gelassen. Erst als ich mich drei Wochen lang immer ganz vorsichtig vergewissert hatte, dass in der Spritze wirklich Multivitamine sind, hab' ich mich wieder ein bisschen aufgelockert.  

JANE: Hast du echt geglaubt, die Kerstin panscht die guten Vitamine mit den ekligen zusammen und versucht dich auszutricksen?

HENRY: Weiß man's? Das Zeug war so fies, dass ich kein Risiko eingehen wollte. Schon die Erinnerung daran lässt meine Zunge ganz pelzig werden. Ich glaub', ich lass mal die Gurke anschwirren, damit meine Zunge sich wieder entspannt. Und nächste Woche erzähle ich euch wie es mir weiter erging mit der ganzen Behandlung.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Hier, ich bring' euch eure Gurkenscheibe. Gurke ist sehr gesund. Da sind übrigens auch ganz viele B-Vitamine drin.

TOFFEE: Was für ein Glück. Und in Gurke verpackt schmecken sie richtig lecker.

HENRY: Danke. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...

..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....


 

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