Henry & Co.: Was bisher geschah....
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HENRY: Hallo Leute, hier ist wieder euer Henry.
Heute möchte ich euch erzählen wie es weiter ging und was ich der Mama Kerstin beigebracht habe, nachdem wir alle vier zusammen in unser zweistöckiges Haus gesetzt wurden.
TOFFEE: Ich fand das Haus sofort super. So ein Auslauf ist ja schon sehr übersichtlich, weil man überall und von überall gesehen wird, sobald man aus einem Versteck kommt. Aber bei zwei Etagen geht das nicht. Wenn Clara unten saß und ich oben oder umgekehrt, konnte sie mich nicht sehen und ich konnte in Ruhe essen oder ein Nickerchen machen, ohne gejagt zu werden.
HENRY: Jedenfalls hat die Kerstin ganz fix festgestellt, dass vier Schweinchen dreimal mehr Dreck machen als zwei Schweinchen und sie hat sich gefragt wie das sein kann.
CLARA: Ach, was wissen wir Meeris schon von Mathematik...
HENRY: Sie hat auch festgestellt, dass es gar nicht so leicht ist, ein Haus sauber zu machen, während darin vier Schweinchen herumwuseln. Also kam sie auf die Idee uns zu erziehen, damit wir nicht im Weg sind beim Putzen.
CLARA: Kicher-MUIG. Uns erziehen?
JANE: Meerschweinchen kann man nicht erziehen!
HENRY: Doch, die verfressenen schon. Bei euch Mädels hat das ja auch total geklappt. Die Mama Kerstin hat ja morgens nicht viel Zeit und sie wollte uns zum Hausputz nicht fangen und z.B. in die Transportboxen auslagern. Das Putzen und unser Frühstücksbuffet sollten ganz geschmeidig, stressfrei und zeitsparend gleichzeitig ablaufen. Und abends dann dasselbe.
TOFFEE: Und wo ist die Erziehung?
HENRY: Nun, die Mama Kerstin wollte, dass wir alle auf einer Etage frühstücken, damit sie die andere Etage in der Zeit putzen kann. Also fing sie an, das Buffet nur noch im Obergeschoss zu servieren. Und sobald wir alle zum essen hochkommen sollen, trommelt sie mit den Fingern oben auf den Holzboden, damit wir es auch alle mitkriegen.
TOFFEE: Oh-ja-MUIG. Das ist total praktisch. Da weiß man immer gleich, dass es jetzt die guten Sachen gibt. Da renn' ich immer ganz schnell rauf.
CLARA: Ja, da hat sie mal echt mitgedacht. Das ist doch mal richtig guter Service.
JANE: Seufz-MUIG, du könntest Recht haben, Henry. Meerschweinchen lassen sich erziehen. Da sind wir der Mama Kerstin auf den Leim gegangen.
Jane
HENRY: Ich nicht. Ich hatte keine Lust, zum essen immer nach oben zu laufen, wenn ich grad' unten am dösen war. Also bin ich unten sitzen geblieben und hab' der Mama Kerstin gesagt, sie soll doch auch weiterhin meinen Anteil da servieren, wo ich grad' sitze. Das wollte sie aber nicht mehr.
CLARA: Spöttisch-MUIG. Ja ja, das Leben kann ganz schön grausam sein.
HENRY: Daraufhin fing die Kerstin doch tatsächlich an mich zu schubsen und am Hintern anzuschieben, damit ich mich in Bewegung setze und rauflaufe. Mann, da hab' ich sie aber angemurrt und ordentlich gemoppert.
CLARA: Wegen der Majestätsbeleidigung?
HENRY: Ach was, mir war nur klar, wenn ich einmal nachgebe und rauflaufe, muss ich das dann immer machen. Man soll aber nichts machen, was man nicht auch fortsetzen möchte, sonst weckt man eine Erwartungshaltung, die der Kerstin später nur sehr schwer wieder abzugewöhnen ist. Also hab' ich ganz fest die Füßchen in den Boden gestemmt und bin sitzen geblieben.
TOFFEE: Du bist aber auch soooo konsequent, anschmacht-MUIG.
HENRY: Die Kerstin wollte aber auch nicht nachgeben. Das war ein ganz schöner Kampf. Am Ende hat sie mich mit beiden Händen genommen, mich hochgehoben und mich in der oberen Etage wieder abgesetzt, mitten im Buffet. Ich betrachte das als Sieg für mich, stolz-MUIG.
JANE: Die Kapitulation der Vernunft vor der Faulheit.
Henry
CLARA: Und bei der nächsten Mahlzeit?
HENRY: Da hat sich das Ganze wiederholt, aber die Kerstin hat schneller nachgegeben und mich wieder aufgehoben und hochgesetzt.
TOFFEE: Ich würde lieber ganz weit laufen bevor ich mich freiwillig fangen und hochheben lasse, brrrrr-schudder-MUIG.
HENRY: Das macht mir nichts aus. Ich finde das sogar ausgesprochen praktisch. So machen wir das jetzt schon seit Monaten. Die Kerstin serviert, gibt euch das Trommelsignal und setzt mich nach oben, so dass ich gleichzeitig mit euch anfangen kann zu essen.
JANE: Wenn du nur nicht auch noch so stolz darauf wärst, das faulste Böckchen der westlichen Hemisphäre zu sein.
HENRY: Nein, nein, stolz bin ich darauf, wie ich der Mama Kerstin diesen feinen Trick beigebracht hab'. Und es geht ja noch weiter mit der Erziehung.
CLARA: Ach, was denn jetzt noch?
HENRY: Bis die Mama Kerstin das Erdgeschoss geputzt hat, sind wir alle oben mit dem Gemüse und Salat beschäftigt. Und am Schluss schüttet die Kerstin unten die beiden großen Heuhaufen frisch auf.
TOFFEE: Oh-ja-MUIG. Die riechen immer so lecker, da lauf' ich dann immer ganz schnell runter zum Heu, damit ich als Erste reinspringen kann.
Toffee
CLARA: Ja, nach dem Gemüse brauche ich auch immer noch ordentlich viel frisches Heu, das ist lecker und es verdaut sich dann alles leichter.
JANE: Seufz-MUIG. Schon wieder so ein gemeiner Erziehungstrick, auf den falle ich auch jedes Mal rein und düse fix nach unten zum frischen Heu.
HENRY: Die Kerstin nennt das einen Schlüsselreiz. Wenn ihr dann alle unten seid, kann sie ungestört das Obergeschoss putzen.
TOFFEE: Und was ist mit dir? Du kommst doch auch nicht mehr mit runter.
HENRY: Ich störe nicht beim Putzen. Die Kerstin fängt oben links an und putzt den Heu-Tisch und das Versteck darunter und schüttet auf dem Tisch und unter dem Tisch frisches Heu auf. Ich bleibe in der Zeit gemütlich in meinem Herrenhaus sitzen bis sie das Haus hochhebt, um darunter zu putzen und frische Tücher auszulegen. Dann laufe ich gemütlich in den frischen Heuhaufen unter dem Heu-Tisch und fange dort an zu schmausen. So agieren wir perfekt umeinander herum.
TOFFEE: Was für ein Herrenhaus?
JANE: Er meint den kleinen Tisch mit dem Gästetuch drüber, unter dem er neuerdings oft stundenlang sitzt.
CLARA: Hahaha... "Herrenhaus"! Ich krieg mich nicht mehr ein, kicher-MUIG. Was für eine hochtrabende Bezeichnung. Die Kerstin hat es letzte Woche noch ganz anders genannt.
Clara
TOFFEE: Wie denn? Neugierig-MUIG.
CLARA: Eine "stinkende Männerhöhle", weil der Henry da auch noch sitzt, wenn die Tücher drunter schon ganz nass sind und die vielen Köttel fast schon seinen Hintern anheben, läster-MUIG.
JANE: Ooops.
TOFFEE: Naja, es stimmt schon, dass wir Damen uns da freiwillig nicht reinsetzen.
HENRY: Ähem, peinlich-MUIG. Jedenfalls, räusper-MUIG, gehe ich der Kerstin also aus dem Weg, so dass sie oben ungestört fertigputzen kann. Das hab' ich ihr so beigebracht.
JANE: Ich hab' echt noch nie von einem Meerschweinchen gehört, das sogar zu faul ist zum Gemüse zu laufen.
HENRY: Warum sollte ich mir denn die Treppen antun, wenn es einen Lift gibt?
CLARA: Warum macht die Kerstin das eigentlich? Sie könnte dich ja auch einfach unten sitzen lassen, wenn es oben Gemüse gibt. Irgendwann würdest du bestimmt auch anfangen hochzulaufen.
HENRY: Erstens würde ich der Kerstin dann unten beim Putzen im Weg sitzen, zweitens bezweifelt sie, dass ich je selbst hochlaufe, sie kennt mich ja, und drittens hat sie Angst, dass ihr schon alles weggefuttert habt bis ich oben ankomme und ich dann nichts mehr abkriege.
TOFFEE: Wie machst du das nur, dass du immer eine Extrawurst gebraten kriegst?
JANE: Ich denke, das liegt daran, dass der Henry ein Findelkind ist und die Mama Kerstin ihn selbst aus dem Wald gerettet hat. Als sie uns Mädels kennengelernt hat, waren wir in der Notstation ja schon in Sicherheit. Außerdem ist er ihr erstes Schweinchen, das ist auch was besonderes.
HENRY: Ich glaub', das liegt eher daran, dass ich der kleinste und dünnste von uns bin und nicht so verfressen. Ihr sorgt schon selbst dafür, dass ihr genug von allem kriegt, was es hier Essbares gibt und die Kerstin muss immer aufpassen, dass ihr nicht zu dick werdet. Bei mir muss sie immer aufpassen, dass ich nicht zu dünn werde. Und weil ich nicht so gierig bin, passt sie halt auf, dass ich genug von allem kriege.
CLARA: So ein bisschen ungerecht finde ich das schon.
HENRY: Ach, sei nicht frustriert. Iss lieber das leckere Stück Gurke, das ich jetzt bestelle, und leg' dich gemütlich in den neuen Kuscheltunnel. Der ist ganz frisch und genügt auch den hohen Hygienestandards der Damenwelt.
KERSTIN-ZWEIBEIN: Na, ihr Süßen, seid ihr bereit?
HENRY: Absolut. Gerade wollten wir rufen.
KERSTIN-ZWEIBEIN: Dann mal rein mit der Lecker-Schmatzi-Gurke.
HENRY: Danke. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...
..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....