Henry & Co.: Was bisher geschah....
Heute gibt es ein Exklusivinterview mit Clara. Das Interview wird geführt von Vermittlungsschweinchen Fussili (SOS), der seit April 2016 in der Pflegestelle Mannheim-Wallstadt auf ein neues Zuhause wartet:
Fussili
FUSSILI: Hallo Clara. Schön, dass wir dich heute hier begrüßen dürfen. Wir sind schon gespannt darauf, mal deine Sicht der Dinge zu erfahren.
CLARA: Hallo Fussili und hallo Leute. Was möchtest du denn gerne wissen?
FUSSILI: Wie fühlst du dich denn so als Serienstar? Bist du überrascht, dass die Kolumne so einen Erfolg hat?
CLARA: Also eigentlich überrascht mich das nicht so sehr. Wir sind ja schon eine ziemlich coole Truppe, wir vier, naja, wir fünf, wenn man die Kerstin mitzählt. Da gibt's immer viel zu erzählen und auch immer was zu lachen. Und es geht ja um Themen, die alle Meeris was angehen. Und ihre Zweibeiner natürlich. Der Henry war ja gleich Feuer und Flamme als die SOS-ler gefragt haben, ob wir was schreiben würden.
FUSSILI: Und ihr Mädels nicht?
CLARA: Naja, uns war schon klar, dass das auch ganz schön viel Arbeit ist, stöhn-MUIG. Aber der Henry sagte, wir müssen das machen, weil das aktiver Tierschutz sei und anderen Schweinchen hilft, die in Not sind. Also haben wir Mädels gesagt, OK, wir machen mit. Und jetzt ist er ganz stolz auf die Kolumne, weil die nach ihm benannt ist. Er hat ja in unserem Haus seinen ganz persönlichen Heuhaufen, im Erdgeschoss hinten links in der Ecke. Da schläft er nachts und tagsüber ist er auch ganz viel dort. Das ist OK, weil er dadurch die Kuschelsachen nicht blockiert. Jedenfalls, als die erste Folge veröffentlicht wurde, da haben wir ihn ganz tief versteckt in seinem Heuhaufen dabei erwischt wie er Autogramme schreiben übte. Da haben wir ihn schon mächtig mit aufgezogen, hihihi. Aber eigentlich ist er ja total bescheiden und er sagt uns auch immer, dass es ohne uns nie so ein Erfolg geworden wäre.
FUSSILI: Ja, es stimmt schon, viele Fans mögen besonders deine flotten Sprüche. Du bist ja in der Kolumne immer die Temperamentvolle von euch vieren, die auch mal schnell eine despektierliche Bemerkung auf den Lippen hat und auch mal fix nach Vergeltung für die Untaten der Bösewichte schreit. Entspricht das deinem wahren Naturell?
CLARA: Na und wie! Wenn einer zu einem Schweinchen gemein ist oder es leiden lässt, dann möchte ich am liebsten alle meine 20 Zähne gleichzeitig in ihn hacken. Schnapp-MUIG. Wie der weiße Hai, den find' ich cool.
Clara
FUSSILI: Wie würdest du dich denn sonst noch so beschreiben?
CLARA: Die anderen sagen manchmal ich sei zickig. Das stimmt aber nicht. Ich hab' halt Temperament. Und wenn ich was ungerecht finde oder die Toffee klaut mir ein Stück Gurke oder die Jane lässt so die Chefin raushängen, dann muss das Temperament einfach raus. Dann wird mir ganz heiß und ich denk', wenn ich jetzt nichts tue, dann platze ich. Manchmal sind mir die anderen drei auch einfach zu bräsig. Immer nur 'rumsitzen und nett sein. Die müssen manchmal ein bisschen auf Trab gebracht werden. Was spricht schon gegen eine fetzige Verfolgungsjagd ab und zu?
FUSSILI: Äh ja, so hab' ich das noch gar nicht gesehen. Wo siehst du denn deine besondere Stärke?
CLARA: Ich kann Sonnenblumenkerne doppelt so schnell essen wie die drei anderen, stolz-MUIG. Und die sind auch schnell.
FUSSILI: Ja genau, das konnten wir ja in der Kolumne schon lesen, dass du da ordentlich zulangen kannst. Und wie sieht's mit einer Schwäche aus?
CLARA: Ich ess' gern Sonnenblumenkerne, ganz viele, das ist schlecht für die Figur. Die Kerstin rationiert die immer, weil sie sagt, ich sei zu dick. Findest du, ich bin zu dick?
FUSSILI: Ääääh, hm, also, nein nein, du bist nicht dick. Gar nicht. Ehrlich. Ich finde du siehst klasse aus.
CLARA: Na also!
FUSSILI: Wie würdest du denn eure Vierergruppe beschreiben?
CLARA: Ach, ich denk' wir sind ziemlich gut. Es ist schon schön so als Gruppe. Ich war ja erst zwei-drei Wochen alleine mit dem Henry bevor Jane und Toffee dazu kamen. Das war schon ein bisschen langweilig, weil der Henry privat eher still ist und längst nicht so viel spricht wie in der Kolumne. Zu viert ist es viel lustiger, auch wenn man sich mal nervt oder fetzt, aber man kann sich auch mal aus dem Weg gehen und dann mit jemand anderem am Heu sitzen und erzählen. Ich bin schon froh, dass wir zu viert sind und die drei anderen sind schon echt OK, so im Großen und Ganzen und jeder auf seine Art. Wir sind ja alle sehr unterschiedlich, aber ich würd' keinen von den drei gegen irgendwen sonst eintauschen.
FUSSILI: Das ist schön zu hören. Wie würdest du denn den Henry beschreiben?
CLARA: Der Henry ist ein feiner Kerl. Ich versteh' mich mit ihm total gut, weil er auch nicht ständig meint, er müsse mir Vorschriften machen. Wenn wir mal wegfahren, dann reise ich immer mit ihm in einer Transportbox. Das ist echt ein guter Kumpel, kein so Macho-Böckchen, das meint uns Mädels 'rumkommandieren zu können. Obwohl er nicht so temperamentvoll ist wie ich, sind wir uns ein bisschen ähnlich, weil wir uns beide auch gern mal zurückziehen und mal allein sein wollen. Man muss sich ja nicht immer gegenseitig in der Tasche sitzen.
Henry
FUSSILI: Man hört, dass du mit Jane öfter mal Zoff hast. Ist das wahr?
CLARA: Ach, die Leute reden halt gerne. So schlimm ist das auch nicht mit uns. Die Jane meint halt sie sei Chefin und könne uns allen Vorschriften machen. Aber ich lass' mich von ihr nicht bevormunden. Ich meine, wenn der Henry was sagt, dann ist das OK, aber wenn die Jane sich so gebieterisch aufplustert, dann reg' ich mich schnell mal auf und dann meckern wir uns an. Sogar der Henry traut sich nicht alles bei ihr.
Er wollte ganz am Anfang mal die Jane bebrommseln und schnupperte sich so an ihr längs Richtung Hinterteil, weil er amouröse Absichten hatte. Oh Mann, der arme Kerl. Die Jane hat ihn fast durch das Bodenbrett vom Obergeschoss runter in die untere Etage gestampft, crash-bumm-MUIG. Der Henry wußte gar nicht wie ihm geschieht und das ging alles ganz schnell und dann hatte er eine ziemlich große kahle Stelle am Hinterteil, wo ihm die Jane mindestens vier Haarbüschel ausgerissen hat, vielleicht auch fünf. Sowas ist schon peinlich für ein Böckchen, aber Toffee und ich haben nichts dazu gesagt, weil wir gemerkt haben, dass er sich schämt. Er hat's aber auch nie wieder probiert bei der Jane und jetzt tut er so als wolle er das auch gar nicht. Die Jane weiß schon genau, was sie will oder halt auch nicht.
Jane
FUSSILI: Und wie kommst du mit Toffee klar?
CLARA: Ich finde, das klappt jetzt gut. Die Toffee meckert nicht 'rum und ist eigentlich immer gut gelaunt. Sie streitet nicht und versucht nicht, irgendwen zu bevormunden. Manchmal kann ich nicht glauben wie naiv sie sein kann, aber irgendwie sieht sie alles positiv und kommt auch noch gut damit durch. Ich meine, es ist doch wohl normal, dass man sich auch mal Sorgen macht, oder? Toffee hat irgendwie nie Sorgen und irgendwie schafft sie es auch noch, dass alle sie süß finden. Aber, naja, ich muss schon zugeben, es ist ein feiner Zug von ihr, dass sie nie nachtragend ist. Inzwischen sitzen wir schon öfter mal zusammen am Heu und unterhalten uns. Kann sein, dass ich am Anfang ein bisschen grob zu ihr war. Aber inzwischen kommen wir ganz gut klar.
Toffee
FUSSILI: Und verrätst du uns jetzt noch was über euer Zweibein?
CLARA: Hihi, die Kerstin ist lustig. Die kann sich auch so schön aufregen, wenn sie was ungerecht findet. Aber zu uns ist sie immer lieb und wir haben sie voll um die Kralle gewickelt. Manchmal macht sie einen auf streng, z.B. bei den Sonnenblumenkernen und Erbsenflocken wegen unseres Gewichts. Aber wir schauen sie dann alle ganz lieb-süß-hungrig-sehnsüchtig an und da hat sie uns nichts entgegenzusetzen. Wir haben echt Glück, dass sie so willig und gelehrig ist. Manchmal macht sie auch was falsch, z.B. kam sie mal stolz an mit einer Hängematte und hängte die in unser Haus, weil sie irgendwo gelesen hatte, dass Meeris da ganz scharf drauf sind. Wir vier aber nicht, das haben wir ihr dann ganz deutlich gesagt und nach drei Wochen hat sie sie abgehängt und auch nicht wieder aufgehängt.
FUSSILI: Das hört sich an als hättet ihr sie gut im Griff. Findest du, du hast es gut getroffen in deinem Leben?
CLARA: Definitiv. Es ist ja für uns alle quasi unser zweites Leben, weil ja jeder von uns vorher ein anderes Zweibein hatte, das uns einfach zum Sterben weggeworfen hat. Das, was wir jetzt haben, ist echt ein Geschenk.
FUSSILI: Das freut mich zu hören. Und bevor wir so zum Abschluss dieses Interviews kommen: hast du noch einen Wunsch für die Zukunft?
CLARA: Hach, da kann ich mich gar nicht entscheiden. Muss es ein uneigennütziger Wunsch sein? Sowas wie Weltfrieden?
FUSSILI: Nein nein, einfach nur ein Wunsch.
CLARA: Also, es ist ja nicht als würde ich mir keinen Weltfrieden wünschen oder dass alle Menschen Vernunft und ein liebevolles mitfühlendes Herz bekommen oder dass es allen Tieren gut geht und sie ein sicheres und behütetes Heim haben und so, aber ganz ehrlich, für mich ganz persönlich wünsche ich mir gerade eine XXXL-Packung Sonnenblumenkerne, schmacht-MUIG.
FUSSILI: So was Ähnliches dachte ich mir schon, deshalb habe ich zum Schluss für dich zwar keine XXXL-Packung, aber ich habe zusätzlich zur Gurkenscheibe drei Sonnenblumenkerne für dich organisiert...
...Wo sind sie denn jetzt...?
CLARA: Die brauchst du nicht mehr suchen, die hab' ich schon verputzt. Ich sag' doch, da bin ich ganz fix mit. Jedenfalls, vielen Dank dafür.
FUSSILI: Ja, nun, dann danke ich dir für das Interview und hier, bitte, deine Gurkenscheibe.
CLARA: Fein, danke. Und dir, lieber Fussili, drücke ich alle Krallen, dass du ganz bald ein tolles endgültiges Zuhause findest. Ja, und nächste Woche kommt das Interview mit Jane. Tschüss dann…
..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....
