Wenn Tiere, die im Verein betreut werden, krank werden oder gar sterben, dann müssen unsere Pflegestellen oder Patentierstellen damit fertig werden. Aber man weiß dann wenigstens, dass man alles getan hat und das Tier in Frieden gehen durfte. Manchmal macht einem aber der Zustand neu aufgenommener Tiere fassungslos.....

Vor zwei Wochen wurde bei mir die fünfjährige Jeanette abgegeben. Sie war bis auf 600 gr. abgemagert, hatte eine extreme Zahnbrücke ganz hinten im Mäulchen, die Mundschleimhaut war stark vereitert und sie konnte nichts mehr fressen. Beim zahnerfahrenen Tierarzt der Pflegestelle wurden die Zähne korrigiert, die Wunde mit Antibiotikum und Mucosa behandelt und ich habe sie voll gepäppelt. Aber obwohl sich die Zähnchen nach einer guten Woche dann wieder einreguliert hatten und die Mundschleimhaut fast abgeheilt war, konnte Jeanette weiterhin nichts selbstständig aufnehmen. Durch die lange Zeit der zu geringen Futteraufnahme hatten sich die Kiefermuskeln zurück gebildet und das Gelenk war durch die Entzündung im Mäulchen angegeriffen. De Kleine hatte keine Chance darauf, wieder selbstständig fressen zu können, aber man kämpft ja erst einmal und hofft doch noch auf Besserung... bis ich sie dann nach 10 Tagen Kampf tot im Gehege gefunden habe....der Körper war einfach zu geschwächt.

Jeanette versucht vergeblich, Päppelbrei aus dem Schüsselchen zu fressen...

Dann gestern der nächste krasse Fall: Ein ebenfalls 5jähriges Weibchen wurde von einem tierlieben Teenager jemandem aus dem Bekanntenkreis abgeschwatzt, weil das arme Tier schon viele Monate oder gar Jahre hatte alleine leben müssen. Sie hatte laut Vorbesitzer eine "kleine" Zyste, aber bei der Übergabe in der Pflegestelle zeigte sich dann folgendes Bild:

Beim Tierarzt der Pflegestelle wurde untersucht und geröngt mit folgender Diagnose: Esperanza hatte einen Milchdrüsen-Tumor, Metastasen in der Lunge, eine großen Blasenstein vor der Harnröhre, eine massive Blasenentzündung und auffälligen stinkenen Durchfall.... Bei so vielen Baustellen und vor allem bereits gestreuten Metastasen war dann leider keine Operation mehr möglich und Esperanza konnte nur noch von ihren Schmerzen erlöst werden. Ein paar Wochen zuvor wäre sie vielleicht ebenfalls noch zu retten gewesen. Solche Fälle lassen einen fassunglos, traurig und wütend zurück.

Aber wir kämpfen weiter und freuen uns über jedes Tier, das wir in eine bessere Zukunft bei liebevollen Haltern entlassen können. Aufgeben gilt nicht!

 


 

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