Die Halterin, die letzte Woche unseren Tarak adoptiert hat, war schon länger unglücklich mit dem Zustand ihrer Gruppe. Ihr Kastrat zeigte keinerlei Böckchenverhalten, kein Brommseln, kein gelegentliches Aufreiten, nichts, was die Gruppe beruhigt oder geleitet hätte. So stritten ihre drei Weibchen ständig um die Rangordnung und zwei waren mittlerweile schon wegen hormonellen Problemen in Behandlung. So reifte irgendwann, auch nach einigen Beratungs-Gesprächen mit Tierarzt und uns, die Idee, ob man es nicht mit einem zweiten Kastraten in der Gruppe versuchen könnte, der die Gruppe richtig anleiten und beruhigen könnte. Nach intensiver Beratung mit uns, entschied sich die Halterin, das Experiment zu wagen und so durfte Tarak letzte Woche bei ihr einziehen.

Die Haltung an sich ist optimal, großes Gehege, artgerechte Einrichtung und Futter, bereits vier Tiere vorhanden, aber trotzdem war uns allen das Wagnis natürlich schon bewusst. Zunächst wurde ein großer Auslauf für die Vergesellschaftung aufgebaut, aber Tarak war ziemlich gestresst vom Umzug und die ersten beiden Tage passierte gar nichts außer freundlicher Begrüßung durch die "Alteingesessenen" und kaum Reaktion von Tarak. Die Gruppe zog nach dem ersten Tag in ihr eigentliches Gehege, das einen Einstreuteil und einen großen Auslauf (insgesamt 1.90*2,30 m groß) besitzt. Nach zwei Tagen taute Tarak dann auf und ab da ging es dann schon hoch her. Wir waren immer wieder in Kontakt, um die Vergesellschaftung zu begleiten, aber es ist für einen Halter natürlich nicht so ohne zu beobachten, wenn es im Gehege ziemlich turbulent wird. Trotzdem ist es bis jetzt nicht zu einer richtigen Beißerei gekommen und so langsam wird es. Das Hauptproblem waren wohl die Weibchen, die erst einsehen mussten, dass nun ein echter Rudelchef eingetroffen war. Wir drücken weiter die Daumen, dass es insgesamt nun harmonischer läuft, sobald Tarak alle Damen und seinen männlichen Kollegen erorbert hat. Wir werden weiter berichten und natürlich beratend zur Seite stehen!

tarakgehege10

Taraks neues, derzeit noch etwas turbulentes Zuhause

PS. Die Haltung von zwei Kastraten in einer Gruppe stellt einen echten Sonderfall dar und klappt nur unter gewissen Voraussetzungen, die wohl überlegt und gut geplant sein müssen. Wir raten von einer Zusammensetzung zweier Böckchen mit Weibchen "einfach so" dringend ab, das geht im Normalfall nämlich gründlich schief!

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.