Pflegestelle Frankenthal

Sonntagmorgen ist Tamara von uns gegangen.

Tamara kam mit vier anderen Weibchen zu uns, die alle nicht im besten Zustand waren. Tamara hatte zwar (im Gegensatz zu drei der anderen Weibchen) größtenteils noch dichtes Fell, leider jedoch Blasengries, Blut im Urin und einen 3 x 3cm großen Knubbel auf dem Rücken.

Alle fünf Weibchen wurden direkt bei der Tierärztin vorgestellt und Tamara bekam Medikamente zum Ausschwemmen des Blasengrieses und flüssigkeitsreiche und kalziumarme Ernährung verordnet. Als das keinen besonderen Erfolg brachte, wurde sie mit Antibiotika und später auch mit Cortison behandelt. Auch daraufhin trat keine wesentliche Verbesserung ein und wir entschieden uns für eine Blasenoperation. Tamara konnte den Urin nicht kontrolliert ablassen und war dadurch ständig eingenässt, was nach ein paar Tagen unheimlich gestunken hat. Um das Ganze erträglicher zu gestalten, habe ich ab und zu vorsichtig ihren Bauch und Unterleib abgespült, leider hielt das wieder nur ein oder zwei Tage an und ich nannte sie dann wieder berechtigterweise „mein kleines Stinkeschwein“.

Letzten Donnerstag wurde sie dann operiert und dabei hat die Tierärztin festgestellt, dass die Blase randvoll mit Blasengries war und die Blasenwand zwar verhärtet, jedoch nicht verändert war, somit standen die Prognosen für Tamaras Genesung gut.

Leider hat es Tamara dann doch nicht geschafft.

Tamara war eine kleine Kämpferin, wobei sie wohl viel gegen mich gekämpft hat. Teilweise war es wirklich ein kleiner Kampf, ihr die notwendigen Medikamente zu verabreichen aber nach und nach hat es sich zwischen uns doch ganz gut eingespielt, auch die tägliche Spritze hat sie dann ganz gut ertragen. Nach der Operation bekam sie sogar täglich eine Kochsalzlösungs-Infusion und sie hat es mehr oder weniger wehleidig über sich ergehen lassen, sie tat mir aber auch Leid, das arme Ding.

Als ich Sonntagmorgen Frischfutter verteilen wollte, kam Tamara nur noch unter Schmerzen aus dem Häuschen und saß gekrümmt da. Ich habe sie sofort herausgenommen und wusste, dass dies nun ihre letzten Minuten sind, da sie intervallartig krampfte. Und so war es dann auch, sie ist in meinen Armen eingeschlafen.

Zusammen mit meiner Nichte und meinem Neffen, die an dem Tag zu Besuch waren, haben wir Tamara beerdigt und einen Grabstein gewidmet; Auf Wunsch meiner Nichte steht auf dem Stein „Gott behüte Tamara“ und darunter ist ein Kreuz gemalt.

Tamara, ich hätte dir wirklich ein schmerzfreies, neues Leben gegönnt - schade, dass wir es nicht geschafft haben!

Tamara bei der Aufnahme

 Anmerkung: Tamara war noch nicht in der Vermittlungsrubrik zu finden, da sie aufgrund ihres Gesundheitszustandes von einer Vermittelbarkeit noch weit entfernt war.

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