Patenschwein Sumi hatte in den letzten Wochen einiges Pech gehabt. Zuerst hat sie sich einen Heuhalm so schlimm ins Auge gestochen, dass das Auge getrübt war, dann hat es sich trotz Behandlung so verschlechtert, dass es schlussendlich entfernt werden musste. Aber ich habe das Gefühl, dass es meistens für den Menschen schlimmer aussieht, als es der Patient empfindet (mein Mann musste sich bereits bei der nicht so schlimmen Erstuntersuchung setzen...).

Sumi jedenfalls lässt sich nichts anmerken und tut, als wenn nichts gewesen wäre. Quieken, Drängeln, Fressen, alles geht - ob nun mit einem oder zwei Augen. Wahrscheinlich beeinträchtigt sie es auch nicht so sehr, da sie in dem Auge bereits vorher eine kleinere Linsentrübung hatte, dann kam die große Linsentrübung durch den „Unfall" mit dem Heu und somit konnte sie sich langsam daran gewöhnen, nur noch zweidimensional und einseitig zu sehen. Glücklicherweise sind Meerschweinchen sowieso nicht so augenfixiert (so gut sehen können sie eh nicht), also besteht noch die Möglichkeit über Tasthaare, Gehör und Geruch sich zu orientieren. Und das klappt sehr gut.

Auch wenn sie noch recht zupflückt und „schlimm" aussieht muss ich doch immer wieder grinsen, wenn ich sie „meinen kleinen einäugigen Pirat" nenne oder ihr etwas an die augenlose Seite hinhalte und „schau doch mal" sage. Aber das kann ich mit ruhigem Gewissen, da sie fit und munter durchs Gehege hüpft und es ihr offensichtlich verhältnismäßig gut geht.

„Fotografierst du mich schon wieder? Ich seh’s doch nicht…“ *empört-muig*

„Aber Haareschneiden können die nicht beim Tierarzt! Schau mal, wie meine Frisur jetzt aussieht!!!“