Mit grosser Traurigkeit nehmen wir Abschied von einer ganz besonderen, zarten Schweinchendame, die das Gruppenleben so sehr bereichert hat. Sie wird ihren Mitschweinchen und ihrer Pflegefamilie sehr fehlen!
geliebte Assel. Komische Anrede, ich weiß. Allerdings haben wir dich immer so genannt. Schlicht und ergreifend, weil es deine Fortbewegungsart am besten beschreibt. Manche Schweinchen sprinten, manche watscheln, manche hoppeln. Du bist geasselt.
Und du hast dich anfangs nicht gezeigt. Also nur, wenn du wolltest. Zum Beispiel, um dir ein Leckerli zu holen, mit dem du postwendend wieder weggesprintet bist.
Du kamst zu uns, weil du aufgrund deines Alters verpatet wurdest. Zu Anfang dachten wir uns, du wärst einfach eine kleine, zierliche, etwas ältere Meerschweinchendame. Das hatte dir nur niemand gesagt.
Vielmehr warst du, nach kurzer Prüfung der Gegebenheiten, der Ansicht, dich eher an den jungen Schweinchen zu orientieren. Frei nach dem Motto „es gibt hier genügend erwachsene Schweine“ bist du hauptsächlich mit Makita und Makini durch die Gegend gelaufen, hast gespielt und warst fröhlich.
Auch uns gegenüber wurdest du im Laufe der Zeit zutraulicher, wobei du nie wirklich scheu warst.
Irgendwann wurdest du immer aktiver und aktiver. Hast alles und jeden bebrummt und bist aufgeritten. Auch ohne tiermedizinische Ausbildung haben wir vermutet, dass bei dir die Hormone etwas durcheinandergeraten waren. Nachdem eine Ultraschalluntersuchung bei dir Eierstockzysten ergab, haben wir uns, in Absprache mit dem Arzt auf eine Hormonbehandlung verständigt. Eine Dame im fortgeschrittenen Alter muss ja nun wirklich nicht mehr operiert werden.
Im Übrigen waren Tierarztbesuche mit dir immer recht unterhaltsam. Ruhig bleiben, sowohl in der Transportbox als auch auf dem Tisch war nun wirklich nicht deins. Du warst aktiv, warst laut und nicht kooperativ. Allerdings hast du nie gebissen oder gekratzt.
Ich denke, was ich sagen möchte, ist, dass du eine extrem willensstarke kleine Dame warst.
Als kurz nach Loras Tod mit Marilu ein sehr junges Schweinchen bei uns einzog, warst du begeistert. Das war für dich die Gelegenheit für mehr Quatsch.
Leider kam es dann doch alles anders. Am 29.12.22 kamst du nicht zum Frühstück. Dein ganzes Verhalten deutete auf eine Aufgasung hin. Ein Tierarzttermin inklusive Röntgenbild ergab dann auch eine massive Aufgasung deines Darmtraktes.
Eine Woche lange haben wir mit dir zusammen gekämpft. Du warst extrem tapfer, hast deine Medikamente und deinen Päppelbrei genommen und uns nur von Zeit zu Zeit doof gefunden.
Es ging bergauf und bergab. Leider ging die Aufgasung nie wirklich weg und am 07.01.23 hat deine Kraft dich verlassen. An Schorschi gekuschelt bist du dann für immer eingeschlafen.
Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr du uns fehlst, wie schwer es ist, akzeptieren zu müssen, dass alles Kämpfen am Ende nichts genützt hat.
Du hinterlässt eine riesige Lücke in unserem Leben und wir haben dich über alles geliebt.
Schorschi, Copelia, Makita, Makini, Lissi und Marilu,
Deine Zweibeineltern"
"Leben ist wie Schnee,
Du kannst ihn nicht bewahren.
Trost ist, dass Du da warst,
Stunden, Monate, Jahre."