Im September 2014 wurde die süße Rosabel zusammen mit einem weiteren Weibchen im Verein abgegeben, die beiden waren Findelkinder, die einfach im Alter von wenigen Wochen in eine bestehende Außenhaltungsgruppe ausgesetzt wurden und von der Finderin zu uns gebracht wurden. Rosabel wuchs in der Pflegestelle gut sozialisiert in einer lieben Gruppe auf und so ließen auch Anfragen für das hübsche Schweinemädchen nicht lange auf sich warten, im November zog Rosabel zu einem Kastraten und zwei weiteren Weibchen in einen schicken Eigenbau. In ihrem schönen Zuhause verlebte Rosabel, die dort den schönen Namen Jessie trug, mehr als sechs glückliche Jahre.
 
Nachdem im Januar 2021 ihr letztes Partnerschweinchen verstorben war und die Haltung beendet werden sollte, kam Rosabel als Seniorin im Alter von ca. 6,5 Jahren zurück zu SOS, aufgrund ihres hohen Alters zog sie gleich auf einen Patentierplatz. Rosabel trauerte stark um ihren Partner und mochte die ersten Tage nicht gut fressen, zudem bekam sie einen Hautpilz - die Umstellung auf eine lebhafte 5er-Gruppe fiel ihr anfangs schwer. Doch ihre neuen Mitschweinchen nahmen sie sehr liebevoll und herzlich auf, sodass sie sich bald eingewöhnte. Auch die Hautmykose überstand sie dank liebevoller Pflege problemlos. Nach den Anfangsschwierigkeiten gefiel es der lieben Seniorin in der Gruppe richtig gut, sie futterte mit Appetit und nahm zu, war für ihr Alter oft im Gehege unterwegs und hielt auch gerne mal ein Nickerchen in einer Kuschelsache. Auch zu ihren Pflegeeltern fasste sie schnell Vertrauen und hielt gerne dort ein Schläfchen, wo sie ihre Pflegemama durch die Scheibe des Geheges an ihrem Schreibtisch bei der Arbeit sehen und nah bei ihr sein konnte.
 
Mit der Zeit wurden mehrere Alterswehwehchen deutlich, sie schlief mehr, hörte schlechter und lief manchmal etwas steif. Auch der Pilz machte sich immer wieder bemerkbar, zur Unterstützung ihres Immunsystems bekam sie entsprechende Präparate sowie bei Bedarf Arthrosemedikation. 
 
Im September 2021 fiel auf, dass sich Rosabels Gangbild verschlechterte. Die Ursache dafür war die Rückbildung eines Muskels an einem ihrer Hinterbeinchen. Tiefergehende Diagnostik offenbarte den Grund für den Muskelabbau: die liebe Maus hatte Arthrose in den Knie- und Hüftgelenken, 2 Bandscheibenvorfälle, außerdem stellte sich der Knochen des betroffenen Beinchens im Röntgen sehr schwammig dar, was auf Knochenkrebs hindeutete. Leider bedeutete dies, dass der lieben Maus nur noch palliativ geholfen werden konnte.
 
Trotz ihrer schlimmen Diagnose nahm Rosabel mit großer Freude sehr aufmerksam am Gruppenleben teil und stürzte sich begeistert aufs frische Wiesengrün oder Sonnenblumenkerne - ihre Lieblingsleckerlis. Natürlich wurde sie rundum mit ihren Lieblingsleckereien verwöhnt und auch die Mitschweinchen kümmerten sich liebevoll um Rosabel, beispielsweise putzten sie ihr die Augen oder leisteten ihr im Häuschen Gesellschaft. Rosabel wurde natürlich jederzeit mit Schmerzmitteln abgedeckt.
 
Rosabel bewegte sich immer weniger, verbrachte die meiste Zeit in ihrem Lieblingshäuschen, hatte aber immer Lebenswillen und zeigte dies auch. So konnte die süße Seniorin noch 2 schöne Wochen verbringen.
 
Im Oktober ging es Rosabel leider immer schlechter, sie konnte nicht mehr laufen und nur noch in einer Lage liegen, an ihrem Hals hatten sich Ödeme gebildet. Rosabel zeigte nun auch an, dass die Zeit für den Abschied gekommen war und so ließen ihre Pflegeeltern sie am 14.10.2021 beim Tierarzt friedlich entschlafen.
 
So nehmen wir voller Trauer Abschied von unserer zuckersüssen Seniorin Rosabel, einem Herzensschweinchen, das von seinen Mitschweinchen und seinen Pflegeeltern schmerzlich vermisst wird und eine große Lücke hinterlässt. Wir freuen uns, sie kennengelernt zu haben und dass sie nach ihren Anfangsschwierigkeiten und ihrer Trauer so sehr aufgeblüht ist und solch eine Freude daran hatte, Teil einer großen Gruppe zu sein.
 
Rosabel wurde stolze 7 Jahre alt. Leb wohl, liebe Rosabel und lass es dir gut gehen auf den immergrünen Wiesen!
 
Rosabels Pflegepapa möchte der Süßen noch folgende liebende Worte mitgeben:
 
"Rosabel, Belbel, Ömchen, du fehlst uns wahnsinnig.
Selten hat es so lange gedauert, bis ich in der Lage war, einen Nachruf zu schreiben. Mitten in der Coronapandemie Anfang 2021 erreichte uns die Anfrage von SOS, ob wir dich aufnehmen könnten. Die anderen Pflegestellen waren voll, dein Partner, mit dem du lange zusammen gesessen hattest, war verstorben und deine Familie wollte die Haltung beenden. Wir hatten zwar sechs Schweinchen zu dem Zeitpunkt, aber wie hätten wir Nein sagen können.
So brachten deine Halter dich zu uns. Ich hatte etwas Bedenken, als ich dich sah. Dir ging es nicht gut, man merkte, wie du trauertest und das du Stress hattest. Du warst leicht und wirktest gebrechlich, aber sobald wir dich zu den anderen gesetzt hatten, ging es dir merklich besser. Insbesondere unsere beiden kleinen Katastrophenschwestern hatten dich gleich adoptiert. Du wurdest genau das für sie, was deinem Alter entsprach. Eine liebe Oma. Insbesondere Elodie lag immer gerne bei dir und die anderen halfen dir regelmäßig bei der Fellpflege – nicht immer mit deiner Zustimmung.
Nach einem kurzen, stressbedingten Pilzbefall, mehrere Bäder inklusive, führtest du ein ganz normales Schweineleben bei uns. Du hast laut geschrien, wenn du Futter wolltest (oder mehr, oder was anderes oder was Schmackhafteres) und warst immer eine der Ersten am Napf. Auch wenn deine Arthrose dich manchmal eher wackeln als laufen ließ. Als Elodie überraschend starb und kurz danach Teen-Mom Makita mit Baby Makini bei uns einzog waren meine Sorgen wieder groß. Würden die beiden Energiebündel lieb zu dir sein und würdest du mit ihnen klarkommen? Es stellte sich raus – es war gar kein Problem. Für beide warst du eine Autoritätswutz.
Eines Tages kamst du nur sehr schwerfällig zum Futter – unsere Befürchtung war, dass deine Arthrose schlimmer geworden wäre. Du hattest zudem Probleme, dich sauber zu halten. Ein erster Besuch beim Tierarzt zeigte, dass deine Muskulatur im rechten Beinchen weniger geworden war. Wir haben dir daraufhin das Beinchen massiert, dir ein magenstabilisierendes Mittel gegeben und gehofft, dass folgende Röntgenuntersuchung uns einen Hinweis geben würde, wie wir dir helfen könnten.
Leider stellte sich raus, dass du an Knochenkrebs littest. Schmerzen hattest du scheinbar noch keine und so durftest du noch ein paar Wochen bei uns bleiben. Du bekamst Schmerzmittel, deinen eigenen Napf Futter und ein behindertengerecht eingerichtetes Häuschen (das du dir gerne mit Baby Makini geteilt hast). Von diesem Moment an war es ein langes, trauriges und gleichzeitig schönes Abschiednehmen. Du warst bis zum letzten Tag fröhlich, hast gewiekt, wenn wir mit Essen kamen und dein Appetit war ungebrochen. Mehrfach am Tag haben wir mit dir vor dem Gehege gesessen, dich saubergemacht und dir alle Leckereien angeboten, die du haben wolltest. Auch die anderen Schweinchen haben dich nicht allein gelassen. Du wurdest von ihnen geputzt, man schlief bei dir und manchmal wurdest du auch beklaut – Babys!
Leider kam der Tag des Abschiednehmens. Obwohl es uns seit der Diagnose klar war, tat es unglaublich weh mit dir diesen letzten Weg zu gehen. Wir waren bei dir und du wirst immer ein Teil von uns sein.
Gute Reise Rosabel, du fehlst uns und wir lieben dich."
 
 
 
"Ich habe deinen Namen in den Himmel geschrieben,
aber der Wind hat ihn davongeweht.
Ich habe deinen Namen in den Sand geschrieben,
aber das Wasser hat ihn verwaschen.
Ich habe deinen Namen in mein Herz geschlossen
und dort, dort wird er für immer bleiben."
(Unbekannter Verfasser)
 
Mach es gut, geliebte Maus und genieße die immergrünen Wiesen!

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