Machete kam zusammen mit ihrer Freundin im März 2020 zu uns in den Verein, da die Haltung im früheren Zuhause leider aus persönlichen Gründen beendet werden musste.
Es war bereits bekannt, dass Machete Tumore hatte, somit war von vorneherein klar, dass die liebe Maus künftig unsere Patenschweinchenabteilung verstärken würde. Als Machete zu uns kam, hatte sie ein sehr grosses Atherom auf dem Rücken, das zunächst geleert und dann operativ entfernt wurde. Diesen Eingriff hat sie super überstanden und bald war alles verheilt.
In ihrer neuen Gruppe fühlte sich die herzige Maus auf Anhieb wohl, ihren Platz in der Rangordnung fand sie nach etwas Zeit ebenfalls, sie siedelte sich recht weit oben/vorne an. Der Bub der Gruppe war ganz hin und weg von der hübschen Dame.
Auch an ihre neuen Menschen gewöhnte sie sich schnell und bezauberte diese mit der Abnahme von gereichten Leckereien aus der Hand. Salat, frische Kräuter und Löwenzahn standen bei der süssen Schweinedame immer hoch im Kurs.
Die nächsten Monate vergingen ohne besondere gesundheitliche Probleme, die Tumore blieben unverändert, es ging Machete gut, und sie liess es sich auch gutgehen. Sie war wunderbar angekommen, sass ganz oft mitten im Rudel, hatte Spass, war selbstbewusst und auch ein bischen frech, sie klaute den anderen gerne Futter.
So ging alles seinen gewohnten Gang bis Ende November, Machete hatte etwas an Gewicht verloren und war weniger aktiv wie sonst. Sie wurde ein bischen mit Päppelbrei zugefüttert, so konnte sie das Gewicht halten, ansonsten war zunächst nichts auffällig.
Beim Tierarzt wurde die liebe Maus gründlich durchgecheckt, im Röntgen sah man, dass sich einer der Tumore (in der Achsel) verändert hatten, es wurde eine Biopsie gemacht. Mittlerweile baute Machete rasend schnell ab, sie war sehr matt, frass kaum.
Das Ergebnis war dann auch sehr niederschmetternd, der Tumor war sehr bösartig entartet. Hier war keine Hilfe mehr möglich, auch weil Machete derartig schnell abbaute, es war nicht mehr zu stoppen. Um ihr weiteres Leid und Qualen zu ersparen, traf ihre Pflegemama zusammen mit dem behandelnden Tierarzt schwersten Herzens die Entscheidung, Machete zu erlösen.
 
Ihre Pflegeeltern kannten sie natürlich am besten und erzählen hier ihre Geschichte:
 
"Wo fange ich an?

Am besten damit, wie du zu uns kamst – du warst unser zweites Patenschweinchen. Und unser erstes Glatthaar und unsere erste Machete. Dachten wir anfangs noch, dass der Name etwas seltsam war, so wurde uns kurz danach klar, dass er vollkommen verdient war. Als du im Frühjahr 2020 bei uns einzogst, warst du schon eine Dame im fortgeschrittenen Alter und man sagte uns, dass du gutartige Tumore hättest, es dir aber soweit gut gehen würde.
Davon, dass du älter warst oder gesundheitlich etwas eingeschränkt, hast du dir nichts anmerken lassen. Gleich von Anfang machtest du deutlich, dass du in der Rangordnung auf keinen Fall hinten und vor allem nicht hinter dem Bock stehen wolltest.  

In den folgenden Wochen integriertest du dich zu deinen Bedingungen in unsere Herde. Mit den anderen fressen, in der Sichtweite der anderen schlafen, war für dich okay. Aber das hier beliebte Kuschelklump, bei dem alle Schweinchen eng beieinander liegen, war dir unheimlich.

Apropos unheimlich: so dreist und vorwitzig du sein konntest, wenn du dich unbeobachtet gefühlt hast, so wenig wolltest du dich zeigen, wenn wir im Raum waren. Auch wenn es mit der Zeit besser wurde, wusste man nie, wann du mal wieder in den „ahhh…..Menschen! Ich muss fliehen“-Modus übergehen würdest. Gerne auch mit hochspritzendem Streu.

Im Laufe der Wochen wurdest du auch den anderen gegenüber kuschliger. Ganz geheuer war es dir nicht, aber du hast es akzeptiert, wenn sich jemand neben dich gelegt hat oder sich zu dir ins Häuschen quetschte. Besonders gut hattest du dich mit Tiffy und Copelia angefreundet, auch wenn es grade mit Peli zuerst sehr viel Krach, Zähnchenklappern, Aufreiten und Verfolgen gab.

Was deine TÜV- und Versorgungshandbarkeit anging, hast du mehrfach deinem Namen alle Ehre gemacht. Ein herzhaftes Happs um losgelassen zu werden, war immer zu befürchten. Angst hingegen hattest du nicht. Setzte man dich auf dem Boden ab, dauerte es meist keine 5 Sekunden, bis du auf Erkundung gingst.

In der letzten Novemberwoche fiel uns auf, dass du abgenommen hattest, einen Grund dafür fanden wir jedoch zuerst nicht. Wir beobachteten dich und du hast ganz normal gegessen. Das einzig Seltsame war, dass du von dir aus die Nähe der anderen gesucht hast. Wir machten daraufhin für den 01.12.2020 einen Tierarzttermin aus und mussten am Tag davor anfangen, dich mit Päppel- und Babybrei zu zu füttern. Anfangs nahmst du die Spritze dankbar an. Am Morgen des 01. warst du immer noch wach, wehrhaft und hungrig, aber du hattest kaum noch Lust, dich zu bewegen. Die erste Untersuchung beim Tierarzt war ohne große Befunde und so wurdest du am 03.12.2020 nochmal genau untersucht, geröntgt und bekamst Blut abgenommen und wir nahmen dich wieder mit nach Hause. Leider bestätigte uns der Tierarzt dann telefonisch einen schlimmen Verdacht, einer der ursprünglich gutartigen Tumore war bösartig geworden und hatte begonnen zu wuchern.

Daher beschlossen wir, dich gehen zu lassen. Doch ganz so wie wir dich kennen gelernt hatten, hast du uns die Entscheidung abgenommen. Am Freitag, den 04.12.2020, vier Tage nach deiner Freundin Tiffy, bist du noch vor dem Termin beim Tierarzt zu Hause an einem deiner Lieblingsplätze eingeschlafen. Du warst zwar eine Einzelgängerin und doch in deinen letzten Tagen und Stunden nie alleine. Immer lag eines der anderen Schweinchen bei dir.

Du fehlst uns. Du warst zwar nicht lange bei uns, aber wir sind für jede einzelne Minute mit dir dankbar, du seltsame, wundervolle und liebenswerte kleine Wutz mit großer Persönlichkeit.

Wir lieben dich,

Anna, Copelia, Schorschi, Maeylis, Elodie und Guido"

 

Abbie kam im April 2019 zu uns in den Verein, da ihre langjährige Partnerin verstarb und die Haltung schweren Herzens beendet wurde. Abbie war zu diesem Zeitpunkt bereits stolze 7 Jahre alt und so zog sie bei uns im Verein direkt auf ihren Patenplatz.
Hier traf sie dann auf 5 weitere Schweinedamen und einen Kastrat. Abbie besah sich das Ganze und nach einer sehr kurzen Eingewöhnungszeit kam sie bestens zurecht. Sie fand sehr schnell ihren Platz im Gruppengefüge, setzte sich ihren Mitschweinchen gegenüber fair durch und war überhaupt ganz Profi. Abbie wusste immer genau, was sie wollte und was nicht. Die liebe Maus war enorm aufgeweckt, man merkte ihr das hohe Alter keineswegs an, einzig hatte sie beginnende Arthrose, hier bekam sie Homöopatika zur Unterstützung.
Abbie hatte eine grosse Leidenschaft: Tomaten. Tomaten futterte sie ausgesprochen gerne, dafür liess sie alles andere erst mal stehen und liegen.
 
So vergingen die ersten Wochen, bis sie am Pfingstmontag dann plötzlich das Fressen einstellte. An ihrer linken Kieferseite hatte sich eine Schwellung gebildet, höchstwahrscheinlich ein Abszess. Abbie wurde intensiv gepflegt, bekam Antibiotika und andere Medikamente. Sie begann sehr bald wieder selbstständig hier und da etwas zu knabbern, aber sie wurde selbstverständlich noch zugefüttert. Die liebe Maus war enorm tapfer und bald war der Abszess verschwunden und sollte zeitlebens auch nicht wiederkommen, Abbie erholte sich vollständig. Sie futterte wieder alles und nahm sogar auch wieder etwas zu.
 
Die nächsten Monate genoss die zuckersüsse Seniorin in vollen Zügen, im Dezember zog sie sich dann eine üble Hornhautverletzung durch einen Heuhalm zu, dies war natürlich am späteren Abend und so war die Maus im Notdienst der Tierklinik vorstellig. Die behandelnde Tierärztin gab mehrere Augenpräperate mit, die mehrfach am Tag gegeben werden mussten. Das gefiel Abbie natürlich ganz und gar nicht, denn dazu musste sie eben leider aus dem Gehege genommen werden. Die toughe Seniorin tat ihren Unmut recht energisch kund, aber nach einer gewissen Zeit merkte sie wohl, dass es ihr durch die Behandlung besser ging und so machte sie letztlich recht gut mit und liess sich versorgen. So verheilte auch das Äuglein wieder komplett.
Allerdings war nun in der Zwischenzeit die Arthrose weiter fortgeschritten, wofür Abbie weitere Mittel bekam, die ihr sehr gut halfen, so war sie weiterhin munter im Gehege unterwegs.
Da Abbie auch eine Augenverknöcherung hatte, war sie im Februar 2020 zu einem Routinecheck beim Tierarzt, um den Augendruck überprüfen zu lassen, hier ergab sich dann ein Zufallsbefund: Abbie hatte einen Tumor im Bauchraum, an der Gebärmutter. Sie wurde dann auch geröngt, um genau zu lokalisieren, wo sich der Tumor befand, dabei wurde auch etwas vermehrter Blasengries festgestellt.
Operabel war der Tumor in Abbie´s Alter nicht mehr, dafür wurde sie mit diversen Mitteln eingestellt, die das Wachstum bremsten, den Gries ableiteten und Abbie generell unterstützten. Schmerzen hatte die grossartige Maus keine, sie war weiterhin gewohnt munter und fidel, niemand, der sie sah, hätte Abbie auf knapp 8 Jahre geschätzt. Sie verhielt sich wie immer, futterte gut und hielt ihr Gewicht.
Die Medikamente bekam sie stets mit Päppelbrei, das klappte wunderbar, Abbie nahm alle Mittel problemlos und ganz professionell, so konnte sie bequem im Gehege sitzen bleiben und liess es sich schmecken, denn den Päppelbrei fand sie ebenfalls ausgesprochen lecker.
Sie wusste genau, wann die Medikamenten-Zeiten waren und wartete bereits schon, bis ihr alles gereicht wurde.
 
Im August kam dann das nächste Ding: Abbie bekam eine Umfangsvermehrug im rechten Halsbereich. Zunächst sah es nach einer Vergrösserung des Lymphknotens aus, der im Zusammenhang mit Abbies Gebärmuttertumor stand, doch das Gebilde vergrösserte sich in beängstigend rasend schneller Weise - und ging letztlich nach aussen auf: es kam Eiter heraus, somit war es doch ein Abszess gewesen. Der Beutel wurde komplett geleert und gespült, Abbie erhielt erneut Antibiotikum, in den folgenden Tagen war wieder intensive Pflege nötig, die Stelle wurde täglich gespült und versorgt. Diesmal machte Abbie von Anfang an sehr gut mit, liess sich prima behandeln und versorgen. Typisch Abbie liess sich sich auch von dieser neuen Krankengeschichte nicht aus der Ruhe bringen. Sicher hatte sie zwischenzeitlich etwas verhaltenere Tage, aber Abbie war so enorm tapfer, sie hatte so grossen Lebenwillen und so kämpfte sie. Sie liess sich niemals hängen und war überwiegend wie immer, sie futterte, nahm ihre Medikamente usw.. Es ging ein Weilchen, bis alles restlos verheilt war, die Stelle siedete immer wieder, aber Gott sei Dank war nichts entzündet oder dergleichen. Die Stelle wurde bis zur vollständigen Heilung täglich gesäubert und versorgt, Abbie erhielt dann immer ihre so heissgeliebten Cocktailtomaten, damit war die Welt für sie in Ordnung.
 
Anfang Oktober hatte Abbie dann einen starken Arthroseschub, sie zog eines Morgens die Hinterbeine nach. Sie bekam ja ohnehin schon Arthrose-Medikamente, diese wurden dann angepasst und die Maus stand in der Folge wieder auf den Beinen. Sie konnte auch wieder laufen, zwar nicht mehr wie ein junges Rehlein, aber sie kam gut voran und bewegte sich auch.
 
Im November dann begann Abbie altersgemäss abzubauen, die Hinterbeinchen machten wieder Probleme und in ihren letzten Tagen war sie dann auch hinten immobil geworden. Sie wurde natürlich umfassend gepflegt und betreut. Abbie war bis zum 03.12. fit und voll da, sie zeigte an, dass sie leben wollte. Sie erwartete ihr Gemüse und ihren Brei, futterte sehr gut und hatte Interesse an allem, was um sie herum vorging, sie nahm Anteil. Am 03.12. war sie etwas verhaltener, mochte nicht mehr so viel Päppelbrei nehmen wie sonst, frass aber noch gut Gemüse, selbst am Morgen des 04.12. futterte sie noch gut ihr Frühstück. Dennoch liess die Kraft nach, das war spürbar... und dann ging auf einmal alles ganz schnell, sie verweigerte das Fressen, sie mochte keinen Brei mehr nehmen, auch die sonst so geliebten Tomaten blieben liegen, sie konnte über den Nachmittag für ein paar Stunden keinen Kot mehr absetzen und es ging ihr offensichtlich nicht gut.
Sie wurde dann auch an diesem Tag gleich noch zu ihrer Tierärztin gebracht, Abbie hatte trotz diverser Schmerzmittel, die sie ohnehin bereits bekam, grosse Schmerzen im Bauch, der inzwischen natürlich auch gewachsene Tumor war letztlich für die Probleme verantwortlich, sodass nur noch eine Form der Hilfe gegeben war - das sanfte Entschlafen, um ihr ein qualvolles Sterben zu ersparen. Die grosse Schweinedame entschlief dann auch recht schnell und friedlich.
 
Wir sind von ganzem Herzen traurig über diesen Verlust, Abbie war so eine liebe und selbstbewusste, bezaubernde Schweinedame, sie war vollkommen unkompliziert, sie hatte eine so grosse Coolness und Gelassenheit, wie auch einen so enormen Lebensmut und Lebenswillen, sie hinterlässt eine sehr grosse Lücke.
 
Abbie wurde stolze 8,5 Jahre alt. Komm gut an, liebe Maus!
 
Ihre Familie möchte der süßen Maus noch folgende liebenden Worte mit auf den Weg geben:
 
"Meine liebe Abbie,
ich hoffe, du bist inzwischen gut angekommen. Nun kannst du mal so richtig befreit über die grüne Wiese toben, alles irdische Laster ist abgelegt. Du warst eine wundervolle Lady, du wusstest genau was du magst und was nicht, du konntest resolut sein, aber du warst auch immer freundlich. Du hast in hohem Alter nochmal eine grosse Umstellung mit Bravour gemeistert, hast dich wundervoll eingefunden und uns alle mit deiner wundervollen Art bezaubert.
Danke für die wundervolle Zeit, ich hab dich lieb, mein Schätzchen, du wirst immer in meinem Herzen sein.
- und eines ist sicher, wenn ich Cocktailtomaten sehe werde ich immer besonders an dich denken, meine Süsse.
Bis irgendwann, meine Maus,
deine Familie"
 
"Nichts lässt uns so sehr auf ein Wiedersehen hoffen
wie der Augenblick des Abschieds."
Unbekannter Verfasser
Kommt gut an, ihr Süßen! Ihr werdet immer einen Platz in unseren Herzen haben!

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