Mina kam das erste Mal im Januar 2017 zusammen mit ihren zwei Freundinnen zu uns in den Verein, da der Kastrat der Gruppe verstorben war und die Haltung beendet werden sollte. 
Die hübsche Teddydame freute sich über mehrere Anfragen, und durfte dann im Juni desselben Jahres zusammen mit einer Freundin und ihrem Böckchen aus der Pflegestelle, Milky,  in ein eigens für sie gebautes Gehege ziehen.
Im September 2018 wurde die Betreuung der Tiere den Haltern zu viel, und so kamen die drei Schweinchen wieder in den Verein zurück.
 
In den darauffolgenden Wochen kam die schwer kranke Vivet in jämmerlichstem Zustand zu uns in den Verein, in Mina´s Pflegestelle. Vivet war, unter einigen anderen Baustellen, eine Herzpatientin, die viel Ruhe benötigte. Da Vivet aber dennoch Gesellschaft brauchte, wurden ihr Milky, der schon immer ein sehr sanfter Bock und von sensiblem Gemüt war und die liebe Mina zur Seite gestellt. Das Dreiergespann passte wunderbar zusammen, und so wechselte Mina kurzerhand in die Patentierabteilung und blieb bei ihrer Pflegemama in Au am Rhein. Mina kümmerte sich rührend um Vivet, pflegte ihr Augen und Ohren, sie tat der lieben Maus unwahrscheinlich gut.
Dennoch hatte auch Mina in der Vergangenheit Probleme mit ihrer Blase gehabt und musste hier einige Zeit unter Beobachtung stehen, auch sollte ihre Ernährung sehr ausgewogen und nicht zu calciumhaltig sein.
 
Bald stellte sich heraus, dass Mina an einer Herzinsuffizienz litt. Sie bekam Wassereinlagerungen in der Lunge und auch Mina´s Füsse waren stark verdickt. Mina wurde medikamentös eingestellt und die Befunde von Herz und Lunge verbesserten sich zur grossen Freude rasch, Mina bekam wieder gut Luft und es ging ihr insgesamt viel besser. Die Problematik mit den verdickten Füsschen blieb zunächst allerdings. Diverse Behandlungsmethoden, Medikationen und Cremes schlugen nicht an, im Gegenteil, die Schwellung nahm weiter zu und es kam zu entzündeten Fussballen. Schliesslich bekam Mina Antibiotika und musste Verbände tragen, die rechte Pfote heilte recht zügig, bei der linken Pfote dauerte es drei Wochen bis eine Besserung eintrat und die Entzündung zurückgegangen war. Auch nach der überstandenen Entzündung blieben die Füsse dick und geschwollen, liefen zeitweise sogar bläulich an, da die Durchblutung gestört war. Auch die sonst so bewährte Lasertherapie brachte diesmal keine Hilfe. So war guter Rat teuer. Allmählich waren alle Möglichkeiten zur Behandlung ausgeschöpft, die Hoffnung lag nun auf der Blutegeltherapie.
Diese brachte nun auch endlich die ersehnte Hilfe, bereits nach der ersten Behandlung war eine deutliche Besserung zu sehen, die Schwellung war deutlich zurückgegangen. Der Egel "arbeitete" 20 Minuten an Mina, die liebe Maus blieb während der Behandlung völlig ruhig sitzen und wartete brav, bis er fertig war.
 
Um Ostern 2019 verschlechterte sich Mina´s gesundheitlicher Zustand unerwartet dramatisch, die Herzerkrankung meldete sich zurück, es sammelte sich wieder Wasser in der Lunge an und auch die Pfoten schwollen wieder an, die Verfärbung trat erneut auf. Da auch der Fressrhythmus gestört war, litt die arme Mina auch noch an Aufgasungen. Die Tierärztin passte die Medikation an, und die unglaubliche Maus erholte sich zusehends. Erfreulicherweise half dieses Mal auch die Lasertherapie an den Füssen, diese schwollen wieder ab und hatten bald wieder eine gesunde Farbe. Mina hat sich in all der Behandlungszeit nicht hängen lassen, sie war eine vorbildliche Patientin. So ging es ihr Gott sei Dank bald wieder richtig gut, sie blühte wieder auf und nahm auch schön wieder zu.
 
So verging die Zeit ohne besondere gesundheitliche Vorkommnisse, bis zum Februar 2020: Mina war eines morgens stark aufgegast und verweigerte das Fressen, am Abend vorher war alles völlig unauffällig gewesen. Natürlich wurde sie sofort zum Tierarzt gebracht, bekam dort eine Notfallversorgung, am Nachmittag nahm sie bereits wieder gerne den angebotenen Päppelbrei. Sie erholte sich vollständig und war bereits einen Tag später wieder ganz die gewohnte herzensgute, muntere Mina.
Die nächsten Monate ging es ihr wieder sehr gut, auch den Sommer überstand sie bestens, die sommerliche Hitze kann bei Herzpatienten kritisch sein, nicht jedoch bei Mina.
 
So ging es ihr wie geschrieben gut, was dann am 02.10. folgte war somit auch ein sehr grosser Schock: unvermittelt war Mina am Morgen wieder stark aufgegast, sie erhielt sofort alle nötigen Medikamente und vorsichtig etwas Päppelbrei sowie eine ganz leichte Bauchmassage für die Darmtätigkeit. Im Laufe der nächsten Stunden wurde das Bäuchlein wieder weicher, aber Mina mochte kaum den angebotenen Päppelbrei zu sich nehmen. Am Nachmittag bei der Tierärztin war sie bereits deutlich weniger aufgegast, sie hatte Darmgeräusche und setzte das erste mal wieder etwas Kot ab. So sah alles zunächst recht gut aus, die Behandlung mit entsprechenden Medikamenten lief also weiter. Am nächsten Morgen sah sie bereits wieder besser aus und köttelte auch wieder. Sie nahm etwas Brei, alles sah hoffnungsvoll aus.
Am Vormittag dann gaste sie wieder auf, sie erhielt erneut eine Infusion, baute aber über die nächsten Stunden stark ab. Beim Notfallbesuch in der Tierklinik waren bereits keine Darmgeräusche mehr zu hören, es gab keine Hoffnung mehr. Um Mina weiteres Leid zu ersparen, entschied ihre Pflegemama schwersten Herzens zusammen mit dem behandelnden Arzt, Mina sanft entschlafen zu lassen. Es ging alles so entsetzlich schnell.
 
Mina wurde knapp stolze 7,5 Jahre alt. Über diesen Verlust sind wir von ganzem Herzen traurig, Mina war eine so ausgesprochen liebevolle Schweinedame, sie war grossherzig und hochsozial, sie war die gute Seele ihrer Gruppe und hinterlässt eine grosse Lücke! Komm gut an, liebe Mina!
 
 
"Auch von den Toten bleibt auf Erden noch ein Schein zurück,
und die Nachgelassenen sollen nicht vergessen,
dass sie in seinem Licht stehen."
Theodor Storm
 
Lass es dir auf den immergrünen Wiesen gut gehen, liebe Mina!

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.