Candela wurde am 31.10.2012 mit vier Geschwisterchen geboren. Da die Kleinen ungeplanter Nachwuchs waren, fanden sie ihren Weg zu uns in den Verein.
Candela musste nicht lange warten und durfte im Januar 2013 in ihr neues Zuhause ziehen. Dort lebte Candela fortan für die nächsten Jahre bis zum September 2018. Ihr letzter Partner war verstorben und die Haltung sollte beendet werden. Im April des gleichen Jahres war bei Candela ein Gebärmuttertumor und ein Atherom auf dem Rücken diagnostiziert worden, beides wurde nicht weiter behandelt. Als sie bei uns ankam, fiel auch gleich ihr etwas wackeliges Gangbild auf. Durch eine eingehende Untersuchung beim Tierarzt wurde festgestellt, dass Candela Probleme mit der Wirbelsäule hatte, es hatten sich Verknöcherungen zwischen drei Wirbeln gebildet, ausserdem hatte die Maus eine starke Arthrose. Sie konnte zeitweilig sogar nicht richtig laufen, sie zog die Hinterbeinchen nach. Sie wurde dann schnellstens auf eine entsprechende Medikation eingestellt, so ging es ihr bald besser und sie konnte sich wieder gut bewegen. Allerdings drückte wohl zusätzlich noch das Atherom und verursachte Beschwerden, so bekam Candela Homöopatika, die bewirken sollten, dass sich das Atherom von selbst öffnete. Dies geschah auch und heraus kam eine unschöne Masse. Leider füllte sich das Ganze wieder mit übelriechendem Eiter, so dass eine Operation und Entfernung des Atheroms unvermeidbar waren. Candela war wieder stabil und munter, so meisterte sie den Eingriff mit Bravour. Es bestätigte sich, dass das Atherom ebenfalls zu Candela´s Unwohlsein an der Wirbelsäule beigetragen hatte, als es nicht mehr da war, lief sie viel leichter.
Es handelte sich um eine relativ grosse Wunde am Rücken, da man vorher so lange gezögert hatte, das Atherom zu behandeln, so musste die Wunde genäht werden. Leider ging die Naht wieder auf, evtl. sorgte auch Candela selbst durch Knabbern dafür, jedenfalls wurde die Wunde täglich mehrmals gepflegt und gecremt und Candela sollte einen Verband tragen. Leider liess Candela das - ganz meeritypisch - nicht mit sich machen und riss sich den Verband immer wieder vom Körper. Das hatte zur Folge, dass die Wunde bald erneut durch den Tierarzt -unter Narkose von Candela- ausgeschabt und vernäht werden musste. Es lag eine heftige Entzündung zugrunde, die daher kam, dass das Atherom so lange unbehandelt war, die Entzündung schwelte quasi darunter, so war der Heilungsprozess zu diesem Zeitpunkt einfach sehr viel schwieriger wie er das ein paar Monate zuvor gewesen wäre. Der Heilungsprozess zog sich nun einige Wochen unter intensiver Pflege und regelmässigen Tierarztbesuchen hin, letzlich war es aber geschafft, die Wunde verheilt und Candela wohlauf. Sie war die ganze Zeit über sehr sehr tapfer, war dennoch munter und hatte guten Appetit.
 
Doch die nächste gesundheitliche Episode liess leider nicht lange auf sich warten, im April 2019 verweigerte Candela das Fressen und fühlte sich nicht wohl. An den Schneidezähnen war ihr an einer ungünstigen Stelle eine Ecke abgebrochen, woraufhin eine "Schieflage" entstand, zusätzlich waren aus dem Gebärmuttertumor inzwischen mehrere geworden, die einen grösseren Teil im Bauchraum einnahmen. Candela´s Schneidezähne wurden angeglichen und nochmals ein Ultraschall gemacht, um die genaue Situation von Candela´s Ovarien zu sehen. Auf der linken Seite hatte Candela gefüllte Zysten, rechts mehrere Tumore, die ebenfalls flüssigkeitsgefüllt waren.  Aufgrund der Grösse wurde beschlossen, eine Punktion vorzunehmen, da die Maus unbedingt Erleichterung benötigte, trotz der Angleichung der Schneidezähne mochte sie nicht fressen und wurde während der Zeit voll gepäppelt.
Die Punktion wurde in Narkose durchgeführt, sonst wäre die Behandlung viel zu schmerzhaft für die liebe Maus gewesen. Sie überstand den Eingriff sehr gut, es wurde ihr einiges an Flüssigkeit entnommen, sie erhielt zum Ausgleich eine Infusion, aber der schmerzende Druck im Bäuchlein war weg. Candela war ja eine temperamentvolle Dame und nach dem Aufwachen war sie wieder sie selbst. Sie machte sich gleich über das "Lunchpaket" ihrer Pflegemama her, und auch Zuhause angekommen, mümmelte sie sofort wieder Heu. Es war deutlich, dass ihr eine buchstäbliche Last genommen war, sie bewegte sich wieder viel mehr, stieg auf Häuschen, um nach Leckerchen Ausschau zu halten und nahm wieder viel intensiver am Gruppenleben teil.
Leider begannen Candela´s Zähne sich erneut schief abzunutzen und in den folgenden Wochen füllten sich auch die Zysten wieder mit Flüssigkeit, allerdings nicht mehr so prall wie es vorher gewesen war. Candela musste erneut in Narkose, um die Zähne zu richten und nochmals die Zysten zu leeren.
Eine Operation der Zysten und Tumore war aufgrund von Candela´s Alter und zartem Erscheinungsbild ausgeschlossen.
Candela rappelte sich, tapfer wie sie war, wieder vollständig auf, sie war immer glücklich, wenn sie ihren Gemüseteller erhielt, als Nachgang noch eine ordentliche Portion Leckerchen sowie eine flauschige Kuschelrolle für das Verdauungsschläfchen. Sie war so lebensfroh und eine immense Kämpfernatur.
 
Traurigerweise kamen die Zahnprobleme Ende des Jahres wieder, auch die Tumore wuchsen unaufhaltsam. Candela erhielt zwar selbstverständlich unterstützende Medikamente, aber eine Heilung war nicht zu erwarten, wenigstens konnte das Wachstum über die ganze Zeit etwas gebremst werden.
Im März dann frass Candela wieder schlecht und hatte auch eine leichte Aufgasung sowie einen tastbaren Knubbel am Kiefer. Um zu sehen, was es damit auf sich hatte, der Verdacht war, dass die Tumore möglicherweise gestreut hatten, wurde ein CT erstellt. Es handelte sich, wie man durch die Bilder gut sehen konnte, um "wildes", festes Zahnmaterial, das in alle Richtungen im Kiefer wucherte, dies war ebenfalls eine tumoröse Krankheit, die allerdings mit den anderen Tumoren nichts zu tun hatte. Die Aussichten waren mehr wie schlecht, es hätte eine Operation folgen müssen, bei der der komplette Unterkiefer geöffnet und ausgeräumt hätte werden müssen, desweiteren war nicht auszuschliessen, dass dieses Zahnmaterial erneut gewachsen und die Situation dieselbe gewesen wäre.
Für so einen Eingriff war Candela mit 7,5 Jahren einfach nicht mehr stabil genug, und die liebe Maus hatte ja noch so viele andere Baustellen, daher entschied ihre Pflegemama zusammen mit der Tierärztin schwersten Herzens, Candela weiteres Leid zu ersparen und sie sanft entschlafen zu lassen.

Wir sind von ganzem Herzen traurig über diesen Verlust, Candela, Candy wie sie liebevoll genannt wurde, war ein Ausnahmeschweinchen, sie war eine so liebe Maus, eine grosse Kämperin mit einem bewundernswerten Lebensmut, sie war eine so besondere Schweinedame. Mit ihrer ganzen liebreizenden Art wird sie unendlich fehlen.
 
  

Unser Herz will Dich halten.
Unsere Liebe Dich umfangen.
Unser Verstand muss Dich gehen lassen.
Denn Deine Kraft war zu Ende
und Deine Erlösung Gnade.

 unbekannter Verfasser
 
Leb wohl, süßer Maus und lass es dir gutgehen, wo immer du jetzt bist!

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