Benito kam im Juni 2014 als kleiner Bub, ca. 6 Monate alt, zu uns in den Verein. Benito wurde bald darauf vermittelt und kam etwa 2 Jahre später wieder zu uns zurück. Als er ankam war die Pflegestelle sehr erschrocken, denn Benito war fürchterlich dick und unbeweglich. Beim Tierarzt stellte sich heraus, dass er zu diesem Zeitpunkt so gut wie keine Muskeln mehr hatte, nur Fettgewebe. Er litt unter dem metabolischen Syndrom. Sein neues Leben in der grossen Gemischtgruppe seiner Pflegestelle mit vielen anderen Böckchen und Weibchen tat ihm sehr gut, er kam in Bewegung, baute wieder Muskeln auf und sprang sogar wieder auf Etagen.

Es war für Benito essentiell in Bewegung zu bleiben, und so ging es ihm gut bis zum Jahr 2018, dieses war geprägt von gesundheitlichen Tiefen. Bereits im Januar hatte er eine Verschattung auf der Lunge, ein Lymphom. Benito verweigerte das Fressen und musste voll gepäppelt werden. Die eingeleitete Therapie schlug an, Benito wurde intensiv von seiner Pflegemama betreut, er gab sich selbst nicht auf, und so überstand er diese zeitweise sehr bedrohliche Erkrankung.

Kaum war er davon einigermassen genesen ging es mit einer Verdickung ganz weit hinten im Kiefer weiter. Diese stellte sich als Abszess der Speicheldrüse heraus. Es blieb keine andere Wahl als zu operieren, obwohl Benito durch die vorhergehende Erkrankung einiges an Gewicht verloren hatte, und er noch nicht wieder ganz bei Kräften war. So bangten alle um den lieben Schatz, doch Benito war erneut der grosse Kämpfer, er wollte leben! Er überstand den Eingriff gut und fing sofort wieder an zu fressen. Die Wunde musste wochenlang gespült werden, da sich immer wieder Eiter bildete, Benito war so unglaublich tapfer und meisterte diese Situation bewundernswert. Es ging ihm langsam immer besser - bis ein neues Geschwulst wieder hinten im Kiefer auftrat. Es war zum Verzweifeln! Auch diesmal musste wieder eine Operation gewagt werden. Diesen Eingriff meisterte er ebenfalls mit Bravour, auch hier begann er direkt danach wieder sofort zu fressen. Benito zeigte deutlich, dass er kämpfen und leben mochte.

Es gab in der Folge Probleme mit der Wundheilung, es bildete sich sehr viel Wundsekret, so wurde eine zeitlang eine Drainage gelegt. Ein neues Antibiotikum brachte die ersehnte Hilfe.

So verging die Zeit wie im Flug, die Wochen flogen vorbei, diese Dinge brauchten ihre Zeit zum Heilen. Im Herbst 2018 stabilisierte sich seine Gesundheit und er konnte in den folgenden Wochen wieder einiges an eingebüsstem Gewicht zulegen. Es ging Benito wieder richtig gut, es war ihm nichts mehr anzumerken, er konnte sein Leben wieder in vollen Zügen geniessen.

So kam es als enormer Schock, dass unser lieber Bub ganz plötzlich aus dem Nichts am 30.07.19 verstorben ist. Noch am Morgen desselben Tages lief er seiner Pflegemama bei der Fütterung munter und aufgeregt um die Füsse, holte sich um die Mittagszeit wie immer seine gliebten Erbsenflocken ab und hüpfte dabei fröhlich umher. Als die Pflegemama am Spätnachmittag den Wiesenschnitt verteilte, fand sie Benito zu ihrem grossen Schrecken verstorben im Gehege vor, er hatte sogar noch ein Stückchen Karotte, an dem er gerade mümmelte, im Mäulchen.

Es ist unheimlich schwer, diesen Verlust in Worte zu fassen, wir sind von ganzem Herzen traurig. Benito war etwas ganz Besonderes! So nehmen wir also heute schwersten Herzens Abschied von unserem grossen Helden mit dem unendlichem Lebensmut und der ungebeugten Lebensfreude. Er hat sich niemals aufgegeben, auch wenn das Tal noch so tief schien. Benito wurde 5 Jahre alt.

 

Die Bande der Liebe werden mit

dem Tod nicht durchschnitten.

(Thomas Mann)

 

Komm gut an geliebter Schatz, du wirst unvergessen sein!

 


 

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